Reparud Rudrepa
@reparud_rudrepa
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5. August 2018 um 08:20 #140399
La La Land (USA 2016)
Lange hat es gedauert, aber ich hab den Film nun auch mal geschaut. Was hab ich hier erwartet, ganz großes Kino, Oscars über Oscars, Lobeshymnen allenorts, die große Reminiszenz an die Musicalfilme der 1950er Jahre usw. usf. Und was wurde ich enttäuscht.
Ja, es wird gesungen und mal kurz auch getanzt, aber es gibt im Film genau drei Szenen, die Musical- oder Musikfilm-Charakter haben: die Eröffnungs- und die Endsequenz (die nebenbei bemerkt auch noch fehl platziert wirken) und die Szene nach der Party im ersten Drittel (die passt dafür gut, sowohl vom Setting als auch choreographisch). Das war’s, alles andere ist musikalische Untermalung. Aber vielleicht ist das auch gut so, denn wenn der Film eines beweist, dann den Umstand, dass Ryan Gosling nun wirklich überhaupt nicht singen kann. Bei der mit dem Oscar ausgezeichneten Emma Stone sieht das erfreulicherweise anders aus.
Immerhin muss man dem Film zugestehen, dass die Geschichte und ganz besonders das Ende wirklich schön sind (so untypisch für Hollywood und eher im europäischen Kino anzusiedeln), und das ist auch der Grund, warum „La la land“ kein pures Ärgernis ist, sondern durchaus unterhalten kann. Aber eben nicht auf höherem Niveau. Das Potenzial wäre durchaus vorhanden gewesen.
6/10 Stepptänze
5. August 2018 um 08:06 #140398Wie der Vater (Like Father, USA 2018)
Gleich vorab, „Wie der Vater“ ist einer der enttäuschendsten Filme der letzten Zeit, pure Langeweile und Humorlosigkeit. Nun könnte man sagen, das ist ja auch ein Drama, ist es zu einem Teil auch, aber im Grunde kann sich der Film gar nicht entscheiden, was er möchte. Zu flach für ein Drama, zu witzlos für eine Komödie, zu schlecht gespielt, Story und Charaktere pure Klischees. Worum es in den 100 Minuten Zeitverschwendung geht?
Die Hauptfigur Rachel wird vor dem Altar (zu Recht!) stehen gelassen, daraufhin passiert es, dass sie die Flitterwochen-Karibikkreuzfahrt mit ihrem Vater antritt, der sie und ihre Mutter vor 25 Jahren Jahren verlassen hat.Kelsey Grammar als Vater agiert gut, aber Kristen Bell so gar nicht, sie sieht auch deutlich älter als ihre Rolle aus und scheint auch optisch ihre besten Tage bereits hinter sich zu haben.
„Wie der Vater“ ist ein Kreuzfahrt-Video mit kaum zu unterbietenden Belanglosigkeiten und allerkitschigsten Sonnenuntergängen.3/10 Landausflüge
29. Juli 2018 um 10:13 #140197Der Wein und der Wind (Ce qui nous lie, F 2017)
„Die Franzosen können’s einfach“, so steht es auf dem Cover drauf – und das stimmt auch, nur nicht bei diesem Film. Nicht dass „Der Wein und der Wind“ schlecht wäre, nein, ist er nicht, aber er ist eben auch nicht das große Stück Film, das man mit derartige vollmundigen Worten erwarten würde.Als sein Vater schwer krank wird, kehrt der verlorene Sohn Jean in seine franz. Heimat zurück; dort trifft er nach zehn Jahren ohne jedweden Kontakt seine Geschwister Juliette und Jéremie wieder, die sich um das Weingut der Familie kümmern. Es stellt sich die Frage nach der Zukunft, aber auch der Vergangenheit. Finden die Geschwister zueinander?
Der Aufbau der Geschichte ist gelungen und enthüllt nach und nach die einzelnen Elemente; das ist alles schön anzuschauen, aber auch vorhersehbar, trotz versuchter Komplikationen und Hindernisse. Positiv sind die Darsteller hervorzuheben, die dem Film Frische geben.
Regisseur Cédric Klapisch profitiert von seinem immer noch sehenswerten „L’auberge espagnol“, aber seinem aktuellen Film fehlt einfach das gewisse Etwas, das ihn zu einem ganz großen Film macht. Kann man mal angucken, aber muss man nicht gesehen haben.6/10 Gläser Wein
29. Juli 2018 um 09:58 #140196The Punisher (Serie, USA 2017)
Der Einstieg war für mich, obwohl ich den Film vor Jahren gesehen hatte, etwas schwerfällig; und beinahe hätte ich dann nach drei Folgen aufgegeben. Mir ist diese erste Staffel vereinzelt etwas zu pomadig und es dauert, bis die Geschichte Fahrt aufnimmt. Ähnlich im weiteren Verlauf, mit ein paar Folgen weniger hätte die Staffel gewonnen.Insgesamt aber für Actionfans anschaubar und für FSK 16 extrem brutal, na ja, so muss das heute wohl sein.
6/10 Blutlachen
29. Juli 2018 um 09:53 #140195Calibre – Weidmannsunheil (Schottland 2018)
Zwei Freunde machen einen Jagdausflug in die schottischen Wälder. Der Film beginnt mit der Anreise in ein entlegenes kleines Dorf. So weit die Ausgangslage, der Rest entwickelt sich dann und es soll ja nicht zu viel verraten werden, die Story ist nicht unbedingt vorhersehbar.
Insgesamt packend und fesselnd.Bei Netflix nur im O-Ton mit dt. Untertiteln, vielleicht hat man sich die Synchronisation wg. der eher unbekannten Darsteller und Beteiligten gespart. Der Thriller hat aber durchaus mehr Aufmerksamkeit verdient und ist sehenswert.
7/10 IPAs
29. Juni 2018 um 10:55 #139558Wind River
Ein unheimlich spannender Film im Schnee und Indianerreservat, der einen schnell fesselt. Tolle Aufnahmen, und ein paar richtig starke (auch stark inszenierte) Szenen. Ich fand die Auflösung allerdings etwas zu abrupt und früh eingebaut und hätte mir auch gewünscht, dass das nur stückchenweise gezeigt wird. Was dem Film auf jeden Fall gut tut, ist das großteils Fehlen des hollywood-typischen Hochglanz-Perfektionismus.
Den Film macht es zwar nicht schlechter, aber es ist schon traurig, dass auf „Wind River“ der Name Harvey Weinstein klebt…8/10 Fußspuren im Schnee
P.S.: Hätte nach dieser Ladung Eis und Schnee jetzt mal wieder Lust, „Fräulein Smillas Gespür für Schnee“ zu schauen – ist bekannt, wann der auf Blu-ray rauskommt?
29. Mai 2018 um 20:55 #138589Ja, mit dem Porto ist es halt so, aber nun gut, das sind die realen Kosten, China-Versandkosten sind sicher kein passender Vergleich. Und ehrlich gesagt, zahle ich dann lieber die paar Euro als ein paar Cent, wo ich mich dann fragen muss, wie sich das noch rechnen kann und wer da ausgebeutet wird…
Dass das bei einem Film dann etwas mehr ins Gewicht schlägt, ist Pech, aber ich kenn das nur zu gut – aktuell bei Versand aus Luxemburg (da könnte ich zwar selbst hinfahren, aber da sind dann Fahrtkosten und Zeit höher als das reale Porto). So ist das mit unseren Hobbies.P.S.: Stockholm wäre durchaus einen Besuch wert.
29. Mai 2018 um 12:22 #138571Du kannst die Shops auf Englisch anschreiben, ob sie überhaupt nach D liefern; discshop und cdon tun es meiner Erinnerung nach (bzw. taten es, habe früher mal dort bestellt). Andernfalls bleibt nur noch der Ausflug nach Schweden, Berlin ist ja quasi Südschweden, also nicht mehr so weit weg.
Du hast aber gesehen, dass Sprache und Untertitel rein Schwedisch sind?
6. Mai 2018 um 07:52 #137816The Rain – Staffel 1 (DK 2018, Netflix)
Die dänische Serie „The Rain“ handelt von einem Endzeitszenario: Ein Virus lauert im (täglich zu festen Zeiten eintretenden [?])Regen und rafft jeden dahin, der mit ihm in Körperkontakt kommt. Damit wird alles hinfällig, die heile Welt von einer auf die andere Sekunde von der Frage nach dem Überleben dominiert; insbesondere für die beiden Geschwister Simone und Rasmus, deren Vater sie in einem Bunker zurückgelassen hat. Auf sich allein gestellt, müssen sie lernen ihr Leben zu meistern.
In gut eingebauten Rückblenden erfährt der Zuschauer Hintergründe über die (im weiteren Verlauf auftauchenenden) Figuren, insgesamt aber bleibt manches im Verborgenen und ungeklärt; über das Wie und Warum kann man großenteils nur spekulieren und wird in diesen acht Folgen der ersten Staffel im Unklaren gelassen.Ähnlich wie „Stranger Things“ bei Netflix oder die Maze-Runner- sowie Tribute-von-Panem-Reihe (oder im europäischen Serien- und Filmkontext bleibend „Allein gegen die Zeit“, „Trio“ oder die Tempelritter-Filme) handelt es sich hier nicht um eine Serie für Erwachsene, sondern um eine Jugendserie – nicht dass man das als Erwachsener nicht ebenfalls sehen könnte/dürfte/sollte oder dass es schlimm wäre – im Gegenteil -, aber für die eigene Erwartungshaltung ist es wichtig dies zu wissen. „The Rain“ ist eine Geschichte von verlorener Kindheit, vom schnellen Erwachsen-Werden und natürlich dem Überleben in einer dystopischen/post-apokalyptischen Zukunft, das alles ist spannend und die 35- bis 50-minütigen Folgen sind schnell über den Bildschirm gelaufen.
7/10 Regentropfen
23. April 2018 um 19:10 #137425Netflix – Troja die Serie: Alles nochmal aufgewärmt, daher ziemlich unnötig mMn. Blasse Schauspieler, viel Gerede. Mal gucken ob ich es bis zur ersten Schlacht aushalte, da es schon recht öde ist. 3-4/10
Vielleicht gibt’s ja gar keine Schlacht, wenn da so viel geredet wird.
Ich hab gerade bei Netflix abgeschlossen:
Das Haus des Geldes (2 Staffeln, Spanien)
Super gemacht, immer wieder spannend und überraschend, von der Handlung her sicherlich nicht die Neu-Erfindung des Rades, aber das muss es auch nicht sein, wenn man es handwerklich gut umsetzt und inszeniert. Und das ist es. Sehenswert und ideal fürs „Koma-Gucken“.
9/10 Dalì-Masken12. März 2018 um 19:07 #135787Die Poesie des Unendlichen (The man who knew infinity, GB 2015)
Ein Film beruhend auf wahren Begebenheiten, mit Dev Patel in der Hauptrolle – ich hab ein Déja-vu-Gefühl.Hier geht es um einen hochbegabten Inder, der zwar keine Ausbildung hat, dafür aber umso mehr Gespür für Mathematik. Da das Ganze im ersten Viertel des 20. Jhs. spielt, ist die Nähe zu Kolonialmacht England logisch; Ramanujan, so der Name des jungen Mannes, schafft es, sich in Cambridge bei Mathematikprofessor Hardy (Jeremy Irons) zu präsentieren. Hardy erkennt den ungeschliffenen Diamanten und fördert ihn; natürlich gibt es dabei auch Hindernisse zu überwinden.
Die Thematik erinnert ein wenig an „A beautiful mind“, aber es ist weniger die Mathematik im Vordergrund als vielmehr die Geschichte eines Genies. Gut gespielt, sehenswert, ernst und rührend.
7/10 Primzahlen
12. März 2018 um 18:44 #135782Paterson (USA 2016)
Paterson – eine Stadt, ein Mann, ein Name. Es ist nicht viel, es ist nicht außergewöhnlich, aber wenn man hinschaut, ist es schon auffällig. Und genau so verläuft der ganze Film: Ruhig. Da hier eine Woche im Leben des Busfahrers Paterson (gespielt von Adam Driver) gezeigt wird und jeder Tag mit derselben Szene beginnt und Routine alles in seinem Leben dominiert, könnte man fast annehmen, man würde immer wieder dasselbe in einer Zeitschleife gezeigt bekommen.
Ganz so ideenlos ist Regisseur und Autor Jim Jarmusch dann aber doch nicht. Denn Paterson – die Hauptfigur, nicht die Stadt – schreibt Gedichte und lässt sich in seinem Alltagstrott dafür inspieren.Das Resultat ist ein poetischer Film, der mit Worten spielt, gleichzeitig aber auch vom Zuschauer erwartet, die Augen aufzuhalten. Und doch ist es nicht, wie anderenorts häufig, ein voyeuristischer Blick auf einen Menschen, sondern die Porträtierung eines feinfühligen und in seinem von Routine dominierten Leben gefangenen Mann.
Das Gesehene bleibt auch nach dem Sehen in Erinnerung.„Paterson“ ist ein Beleg dafür, dass es auch in Hollywood „andere“ Filme gibt; wer Jim Jarmusch kennt und mag oder sich für Independent interessiert, darf hier zugreifen.
7/10 Zündhölzer
12. März 2018 um 18:25 #135781@the-lion-king Da sind wir ja schon zwei, die heute nach der Arbeit noch einen aktuellen Film gucken wollten.
12. März 2018 um 18:20 #135780Annihilation [bzw. Auslöschung] (USA 2018)
Science Fiction ist nun nicht unbedingt mein favorisiertes Genre, aber das eine oder andere guck ich doch ohne Reue; der Anreiz, mir „Annihilation“ anzuschauen, war dann am Wochenende, als ich erstmals davon hörte: Von Paramount produziert, beim Screening vor einem Testpublikum schlecht aufgenommen, da zu komplex, und weil der Regisseur Alex Garland sich weigerte, die Fassung zu verändern, sollten nur wenige ausgewählte Säle in Nordamerika und China in den Kinogenuss kommen. Und dann eben Netflix.Ob der Film nun wirklich (zu) komplex ist, möchte ich gar nicht beantworten, mir ist schon recht schnell ein viel schlimmeres Problem begegnet. Ich wurde nämlich fast gar nicht gefesselt oder mitgenommen, schon nach wenigen Minuten hab ich mich dabei ertappt, dass es mir relativ egal war, was da passiert. Es fehlt einfach Dynamik. Und das bei einem Film, der schon durch seine Erzählweise deutlich macht, dass er nicht in der Lage ist, eine stringente Handlung zu erzählen, sondern statt Übergängen immer wieder mal kurze Unterbrechungen einflicht, eine der einfachsten und billigsten Methoden, Sequenzen hintereinander zu klatschen, ohne sich um ein fortlaufendes Konstrukt und eine Klimax kümmern zu müssen.
Das mag etwas hart klingen, doch leider hatte ich über weite Strecken diesen Eindruck.Die Geschichte selbst macht erstmal neugierig, in einem Gebiet mit der Bezeichnung „Area X“ verschwinden Menschen oder sterben und daher wird ein Gespann aus fünf Wissenschaftlerinnen und Militärangehörigen (gespielt von u.a. Natalie Portman, Jennifer Jason Leigh, Tuva Novotny) in das Gebiet geschickt, um die Ursachen und den dort herrschenden Schimmer zu erkunden.
Wie schon gesagt, mich hat der Film nicht wirklich fesseln können, die Figuren waren mir nicht sonderlich sympathisch und es letzten Endes auch egal, was da den detail passiert.
Rein optisch ist das stellenweise super gemacht (gegen Ende die Choreographie der beiden Figuren, ohne nun mehr zu verraten), andererseits gibt es auch Momente, wo es scheint, an Kulissen und Effekten wäre gespart worden. Überhaupt sieht das ganze Setting für mich weniger nach Kinoblockbuster aus als vielmehr nach einem (überladenen) und technisch ordentlichen TV-Film.Mir ist klar, dass ich mit meinen Eindrücken wahrscheinlich relativ allein sein werde, aber damit hab ich keine Probleme. Viel Spaß beim Gucken (und gerne auch beim Diskutieren).
Seit dem 12.3.18 bei Netflix.
5/10 Schimmer
11. März 2018 um 09:40 #135695Bad Banks (D/LUX 2018)
Da soll noch mal jemand sagen, hierzulande könnte man keine guten Serien abliefern. Gut, „Bad Banks“ ist nur ein Sechsteiler, quasi ein überlanger, fünfstündiger Spielfilm, aber er ist sehr gut gemacht und wirkt ziemlich authentisch. Immer vorausgesetzt man kann sich mit der Thematik anfreunden, es geht hier um Banken und Intrigen im Hochfinanz-Sektor, die eine Finanzkrise auslösen. Nebenbei wird auch noch die eine oder andere persönliche Geschichte der Figuren erzählt, was mitunter etwas zu viel wirkt.Die Geschichte erinnert auch an Filme wie „The Big Short“, geht aber mit mehr Ernst an die Sache ran und ist fiktiv. Es mag nicht jedem gefallen, dass verhältnimäßig viele Untertitel zu sehen sind, aber die Vielfalt macht es in dem Fall wirklich realistisch, die Hauptsprache ist Deutsch, aber es sind noch Passagen in Englisch, Französisch, Letzebuergisch etc. zu hören; schwerer fand ich da schon eher manche Begrifflichkeiten der Finanzwelt (aber das sollte nicht abschrecken).
Paula Beer in der Hauptrolle überzeugt, daneben sind mit Desirée Nosbusch, Jean-Marc Barr, Jörg Schüttauf oder Tobias Moretti auch (international) bekannte Namen vertreten.Insgesamt eine sehr gelungene Produktion.
<span style=“color: red;“>In der ZDF-Mediathek noch verfügbar bis zum 31.8.18.</span>
https://www.zdf.de/serien/bad-banks7/10 Spekulationen
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