DerSchweiger
@derschweiger
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6. Juni 2017 um 22:10 #123388
Der Mandant
Anwalt Haller erziehlt mit unortotoxen Methoden des Öfteren ein gutes Ergebnis für seine (meist schuldigen) Klienten. Das ist im Justiz-Apparat natürlich nicht immer gern gesehen.
Der nun behandelte Fall scheint anfangs leicht zu lösen, würde Haller im weiteren Verlauf nicht über einen Fehler seiner Vergangenheit stolpern…Ganz viel Matthew McConaughey und ein bisschen Ryan Phillipe tragen den Film, der inhaltlich nun nicht wirklich das Gelbe vom Ei ist, in seiner Darstellung allerdings zu überzeugen weiß.
Dabei darf McConaughey jedoch nicht in der Missgunst des Zuschauers stehen – er ist der stete Fixpunkt des Films, trägt ihn mit seiner Rolle (durch eine zugegeben sehr seichte Drehbuch-Vorgabe) ohne Probleme und erstickt aufkeimende Ambitionen von Ryan Phillipe – der den notorisch narzisitischen Millionärssohn spielen darf – mit einem Wimpernschlag. Dass auch andere Schauspieler am Projekt beteiligt waren, will einem der Abspann verdeutlichen (will heißen: da bleibt niemand sonst im Gedächtnis hängen)Dennoch (oder gar: weil ich das Spiel von McConaughey zu schätzen weiß) weiß der Film zu unterhalten, birgt den einen oder anderen Schmunzler und die Wendung verspricht auch einiges an Spannung.
Am Ende ist es dann doch Massenware, aber das war im Grunde nicht anders zu erwarten.7/10
6. Juni 2017 um 21:59 #123387The Green Inferno
Ich muss zugeben, dass nicht jeder Horror- und Terrorhype der 70er/80er an mich gegangen ist. Von den vielen Kannibalen-Filmen wusste ich, habe aber bloß einen oder zwei gesehen („Mondo Cannibale“? Kann das sein??)
Damit ist mal klargestellt, dass es sich nicht um mein liebstes Genre handelt – die Idee, ein weiteres Relikt der (Kino)Urzeit neu zu beleben, fand ich grundsätzliches nicht verkehrt. Nun steht Eli Roth ja auch in Verdacht, in Punkto Horror ein „glückliches“ Händchen zu haben…. bei den Filmen, die ich von ihm gesehen habe, muss ich aber voran schicken, dass ich seine Herangehensweise zu schätzen weiß, sie aber leider nie konsequent zu Ende gebracht wurden.
Ähnliches wird ihm auch hier zum Verhängnis.Die Optik des Films biedert sich an die Sehgewohnheiten des modernen Horror-Slasher-Fans an, die Dialoge hingegen sind in Art und Inhalt ähnlich trashig wie die der Originale. Die Handlung an sich ist auch schnell erzählt: Öko-Aktivisten wollen die Vertreibung eines Eingeborenenstammes im Regenwald verhindern. Leider erleben sie auf dem Weg zu ihrer Mission einen Helikopterabsturz und lernen fortan die Gastfreundschaft des Kannibalenstammes kennen.
Spätestens ab hier wird mit 08/15 Manier durch den Film gemetzelt. Originalität mangelware – der Gore-Gehalt (für jene, die tatsächlich gesteigerten Wert darauf legen) liegt dann doch unter dem, was man erwarten dürfte.Das, was in Folge geschieht ist im Grunde ein Zombieaufguss in der Dschungelvariante. Und zieht man erst diesen Vergleich, dann hat der Film gänzlich verloren (wobei das Thema „Zombie“ zuletzt ja auch mehr Murks als Glanz verbreiten konnte).
Mit Nachos, Bier und Kollegen kann man hier sicherlich seinen Spaß haben. Alleine ertappt man sich jedoch dabei, das Rauschen des Windes in den Bäumen vor dem Fenster intensiver zu verfolgen als den Film.
Was soll´s.3/10
1. Juni 2017 um 10:40 #123201Loving
Ein Film über die noch herrschende Rassenunruhe der amerikanischen 50er/60er Jahre, in der Richard und Mildred Loving eine in Virginia verbotene Mischehe eingehen und fortan die Härte der Rechtsprechung erfahren müssen.
Schaut man den Trailer, glaubt man, einen Film vom Typus „Der Butler“ zu erhalten. Tatsächlich plätschert das Machwerk vor sich hin ohne auch nur den geringsten Spannungsbogen aufzubauen (eigentlich unglaublich, wenn man sich das Thema und die Folgen betrachtet).
120 Minuten Film genügen dem Macher scheinbar nicht, die wahre Geschichte der „Heldin“ Mildred Loving zu erzählen, die mit einer Klage vor dem obersten Gerichtshof 10 Jahre nach der Urteilssprechung („Schuldig, eine verbotene Mischehe eingegangen zu sein“) Wegweisendes für die Liberalisierung farbiger Menschen in Amerika geleistet zu haben.Der Film weiß im Grunde nicht, wohin er will. Ist es ein Biopic? Dafür liegt der Focus merkwürdigerweiße zu sehr auf Richard Loving, der stoisch und äußerlich gefühlsarm seinen, vom Gesetz, vorgeschriebenen Lebensweg fortsetzt, während die hin und wieder in Szene gesetzte Mildred „hinter seinem Rücken“ die Fäden für eine Klage vor dem obersten Gerichtshof zieht…
Es gibt viele Stellen im Film, an denen man durchaus Spannung und/oder Emotionen beim Zuschauer hätte wecken können, jedoch verzichtet man gänzlich darauf und so erscheinen 120 Minuten wie eine Ewigkeit. Vielleicht soll es auch Zweck des Films sein, schließlich musste das Ehepaar Loving auch eine gefühlte Ewigkeit auf ihr Recht warten.
Das Beste sei am Ende erwähnt: Vor der Sneak wurden gratis Likörflaschen ausgeteilt (wohl wissend, dass man das Publikum bei Laune halten will?? ;D), dazu zwei Freikarten für die nächste Sneak gewonnen. Yipieh!!
Insofern ein gelungener Abend, auch wenn der Film im Grunde nichts dazu beigetragen hat.Aufgrund einiger schöner Aufnahmen und angesichts der Bedeutung des Themas immerhin
3,5/1029. Mai 2017 um 21:46 #123069The Purge – Election Year
Teil 1 hatte ich vor einigen Jahren geschaut und als ganz OK abgetan. Teil 2 ging irgendwie an mir vorbei und nun präsentierte sich mir Teil 3 als „Election Year“ getarnte Variante der Purge.
Tja, was will man haben? Im Vorfeld hatte ich gelesen, dass der Film zu sehr storylastig sei und dabei die eigentliche Purge in den Hintergrund gerate… ja, wie?
Über die Sinnhaftigkeit einer solchen Themenreihe möchte ich mal gar nicht eingehen, vielmehr betrachte ich „Election Year“ mal als dystopische Fantasie. Aber auch hier mag der Film nicht funktionieren.
Die Darstellungen der Hinrichtungen und Präsentationen der Leichen werden wie ein Videoclip gestaltet. Das mag faszinieren, mir drängt sich bei solchen Bildern aber immer wieder auf, dass man im Grunde nur diese Szenen zeigen wollte und irgendwie eine Story darum herum bauen musste.
Sprüche wie „ich tötete meine Mutter weil ich sie nicht mehr ertragen konnte“ runden das Ganze ab.
Die Story an sich glänzt mit Will-Dich-Schnappen / Laufe-weg / Schnappe Dich fast / laufe-weg / Schnappe-Dich…-Muster. Überraschungen sind (auch Dank des Kinotrailers, den ich voriges Jahr gefühlte 100x schauen durfte) rar gesät.Ich kann verstehen, dass die Reihe ihre Fans hat. Da ich aber schon in Teil 1 das Gefühl hatte, dass eine glänzende Idee eher effekthascherisch aufgebaut wird, zähle ich mich selbst nicht dazu.
Sehr viel belangloser kann ein Film nicht auf mich wirken, daher noch gut gemeinte4/10
25. Mai 2017 um 20:53 #122866Das Belko Experiment
Abseits der kolumbianischen Hauptstadt Bogota liegt im Nirgendwo die Firma Belko. Hier hat man sich gern, kommt mit einem Lächeln zur Arbeit und genießt den Flirt mit der Kollegin, die einen abgrundtief hasst
Bis eines Morgens sämtliche einheimischen Mitarbeitern der Zutritt zum Firmengelände verwährt wird und just eine neueingestellte Latina ihren Dienst beginnt („Waren Sie schon beim Arzt? Der Chip dient nur Ihrer Sicherheit!“)
Natürlich hat sie sich den Chip nicht einsetzen lassen, was im weiteren Verlauf des Films nicht unerheblich ist.Kurz nachdem sämtliche Angestellte ihre Büros betreten und ihre Einzeiler zum Kennenlernen losgelassen haben, kommt aus den Lautsprechern die Aufforderung, binnen 30 Minuten drei Menschen zu töten. Egal wie, ansonsten sterben 6 zufällig gewählte Menschen.
Natürlich hält man das für einen Scherz, bis die Firma mit einer nie gekannten Metallierung dicht gemacht wird.
Das anfängliche Zögern, sich an die Spielregeln zu halten, verliert sich just, als einigen Mitarbeitern wie aus dem Nichts die Köpfe explodieren.
Stehen die Moral und die Werte der Menschlichkeit über dem Ziel, das Spiel als Sieger zu beenden?Die Story gab es schon gefühlte hundert mal, ob nun in „Mean Guns“, „Die Todeskandidaten“, „Battle Royal“, „Panem“ etc, etc.
Schön an den Film war die Gradlinigkeit, in der er präsentiert wird. Zwar gibt es Momente, in denen sich über die Unmenschlichkeit des geforderten Handelns diskutiert wird, aber im Grunde bleibt nicht viel Zeit zum Quasseln, denn überlebenswillige Menschen haben die Hatz bereits eröffnet.
Es gibt zudem keine (ok, eine Ausnahme!) „Oh Gott, was macht der/die denn jetzt?“ Momente, keinen Superhelden mit Megakräften, keine Wonderwoman, die vom Mauerblümchen zur Killerin mutiert… hier entfalten sich die Charaktere stets glaubhaft und bleiben dieser Linie treu.
Das Ende setzt mir einen „Gag“ zu viel drauf, aber alles in allem ein recht gesunder Action-Slasher-Panic Movie, der mir häufig Freude bereitet hatte, obwohl ich dem Genre im Allgemeinen nicht mehr viel abgewinnen kann. Der Gore Faktor ist jederzeit vernünftig dosiert, nicht zu viel und nicht zu wenig.
Meine Begleitung indes war etwas erschüttert… ganz zarte Seelen sollten ihn vielleicht nicht ohne Begleitung schauen8/10
23. Mai 2017 um 18:59 #122757The Reach – In der Schusslinie
Eigentlich bin ich kein Freund davon, Filme im regulären TV Programm zu schauen. Gestern passierte es, dass ich nach „Hart aber fair“ (bekommt das Format eigentlich auch mal wieder Inhalte??) kurz auf ZDF schaltete und dort den Anfang von „The Reach“ zu sehen bekam.
Nach dem fatalen Fehlschuss entwickelt sich der Film zunächst sehr spannend, bringt dann aber eine eher merkwürdig anmutende Idee ins Spiel. OK, was macht ein Milliardär eben aus Lust am Thrill in der Wüste
Michael Douglas meistert seine Rolle im Großen und Ganzen ganz gut, leider tut ihm das Drehbuch in einigen Szenen keinen sonderlich großen Gefallen (Dynamit-Szene)In der Summe leider ein wenig unausgegoren, einige Szenen hatten mehr Potential intus, andere wiederum erschienen mir unnötig und lang.
Das Finale (sofern man es als Solches bezeichnen möchte) rattert dann mal eben völlig emotionslos dahin. Irgendwie toll, dass es keinen klassischen Showdown Held vs. Schurke gibt, aber das war dann doch eher nix.
Für einen Montagabend, an dem man ohnehin nicht schlafen konnte, war der Film völlig in Ordnung.
Kein großes Kino, kein großer Murks – aber auch nichts, das man unbedingt bewerben müsste.5/10
20. Mai 2017 um 20:27 #122573Taboo (Staffel 1)
Der totgeglaubte Afrikaheimkehrer James Delaney erscheint unverhofft in London, um dort das Erbe seines verstorbenen Vaters anzutreten. Neben einer Schiffshandelsgesellschaft weckt insbesondere ein Stück Land an der Nordwestküste Amerikas das Interesse der East India Company, die es für Handelsstrategische Zwecke benutzen möchte.
Da sich James aber weigert, der Company das Land zu verkaufen, macht er sich diese zum Feind. Doch scheint es, als sei ihm der offene Konflikt sehr gelegen.Düster, schmutzig und dazu mystische Anleihen. Andeutungen von übersinnlichen Fähigkeiten des Protagonisten, ein Schiffsuntergang, ein afrikanisches Trauma und die inzestuöse Verbindung zu seiner Halbschwester lassen den Zuschauer oftmals an den Motiven und Zielen des James Delaney rätseln.
Zumindest ging es mir so, denn die Grenzen zwischen Homecoming Thriller und Mystery geraten hin und wieder ins Wanken.Anfangs gerät die Serie in Gefahr, zu einer One-Man-Show des Tom Hardy zu mutieren, doch einige Nebenrollen wachsen in die Serie hinein und können ihre zarten Spuren hinterlassen. Am meisten beeindruckt war ich wohl von Franka Potente, die als abgewrackte Hure sehr heruntergekommen und authentisch spielt.
Einige recht explizite Gewaltsszenen runden das Serien“spektakel“ ab.Zunächst: Ich habe die Serie nicht ungern gesehen, kann aber gar nicht so sehr fest machen, woran es lag. Das Eigenbrödlerische und stets mürrische auf Vergeltung sinnende Spiel des Tom Hardy bröckelt zum Ende der Serie (glücklicherweise), wirkliche Klarheit darüber, wohin die Serie denn nun wirklich möchte, konnte ich aber nicht erkennen.
Setting, Schmutzfaktor (ja, das Tabu der schmutzigen Fingernägel wurde tatsächlich gebrochen!) und die Chemie zwischen den einzelnen Charakteren hat mir ganz gut gefallen.
Eine Empfehlung kann ich jedoch nicht dafür aussprechen – ich wüsste ehrlich nicht, welchen Genrefan die Serie denn gefallen könnte. Aufgrund seiner Klarheit liegt hier die ebenfalls im Kolonialzeitalter angesiedelte „Turn“ in meiner Gunst klar vorne.
Eine zweite Staffel darf man sich gerne verkneifen, irgendwie ist so gut – und Schluss6/10
18. Mai 2017 um 23:51 #122498Kong – Skull Island
Der Trailer verriet bereits, dass man das Thema King Kong ein klein wenig anders angehen würde, als es die vorhergegangenen Verfilmungen taten; machte neugierig – weckte aber auch gewisse Befürchtungen.
Das Gute Vorweg: Der Film unterhielt besser als erwartet!
Man nimmt sich Zeit, die Charaktere und Umstände zum Aufbruch zur geheimnisumwogenen Insel zu schildern und sorgt damit beim Eintreffen der Helikopter am Zielort für einen schönen „oha“ Effekt.
Im weiteren Verlauf verliert sich der Film leider in einem beinahe dämlichen Hide & Run um einen Weg von der Insel zu finden.
Sehr schön finde ich die Begegnung mit den Eingeborenen, die Vorstellung Kongs als „König“ der Insel ist in diesem Rahmen sehr gelungen.
Das ständige Dahinraffen der Crew im altbewährten Monster vs. Mensch Kosmos ist wenig innovativ, aber es stört an vielen Stellen auch nicht.Ich glaube gelesen zu haben, dass die Darstellung Kongs im hohen Maße gelobt wurde (weit realistischer als jener von Peter Jackson). Mich persönlich hat die Präsentation des Urzeit-Affen massiv gestört. Meine Güte, das Vieh überragt in der Helikopter Szene sämtliche Berge um dann 5 Minuten später völlig von der Bildfläche zu verschwinden. OK, der Plot weißt auf unterirdische Höhlen hin, die Tore zur Urzeit seien (oder so ähnlich)… aber dennoch, das geht nicht. Auch die auftretenden Gastmonster können ob ihrer absurden Größe nicht erschrecken sonder wirken beinahe peinlich.
Das große Plus der vorangegangen Verfilmungen war immer eine Identifikation mit dem Riesenaffen, der ob seiner Monstrosität erschreckend menschliche Züge aufweißt.
Dieser (überaus wichtige) Aspekt wird in dieser Variante gänzlich ignoriert. Zwar will man in zwei, drei Szenen hervorheben, dass Kong durchaus in der Lage ist zu reflektieren, wer ihm nun gut oder böse gesinnt ist, aber am Ende ist es dem Zuschauer doch völlig egal, ob er abgeschossen wird oder nicht.Kong weißt unter dem Strich viele gute Elemente auf, verhunzt ein mögliches sehr gutes Ergebnis aber in einer schlampigen Darstellung (optisch wie inhaltlich) des Titelgebers. Der obligatorische Hinweiß auf die Fortsetzung nach dem Abspann – zugegeben jedoch mit einem kleinen Gänsehaut-effekt bei der Vorstellung eines weiteren Urzeit-Kult-Monsters – passt dabei ganz gut ins Bild.
Kong ist wahrlich kein schlechter Film, gemessen an seinen Vorgängern kann er ihnen jedoch nie (oder nur ganz selten) das Wasser reichen. Inhaltlich gibt es einige Abweichungen, die dem Film und dem Unterhaltungswert durchaus gut taten, aber ich kann meine Enttäuschung über den Affen nicht verbergen.
Leider bloß 6/10
18. Mai 2017 um 23:26 #122497Ghostbusters (2016)
Ich habe lange Zeit einen Bogen um den Film gemacht. Mir war klar, dass es kein reines Remake des Klassikers ist, aber dennoch muss sich der Reboot mit der Vorlage messen lassen (genauso wie es unmöglich ist, „Prometheus“ außerhalb der „Alien“-Reihe zu bewerten: Aber das ist ein anderes Thema).
Nun gut, was haben wir also?
Drei schrecklich aufgeregte wilde „Hühner“, insbesondere Kate McKinnon ist hier kaum auszuhalten, dazu der verpeilte Sekretär, der als männliches Pendant zu Annie Potts schrecklich abstinkt.Die Rahmenhandlung ist dabei gar nicht mal so sehr das Problem – vielmehr ist es wieder einmal dieses Actor-Franchise, in der sich die Story auf das Talent der Darsteller(innen) einstellen muss – leider nicht anders herum.
CGI geht völlig in Ordnung, da habe ich zuletzt tatsächlich schrecklichere Dinge gesehen, der erzwungene Humor des Streifens erreicht mich jedoch in keiner Minute. (Vielleicht liegt es daran, dass ich nicht die Zielgruppe bin)
Ein belangloser Film, der stellenweise zwischen nervend und langweilig pendelt. Auch die Gastauftritte des „Original Cast“ wissen nichts zu retten. Bill Murray agiert over the top, Dan Aykroyd macht es da immerhin eine Spur dezenter.Kann man gesehen haben, muss man aber nicht. Immerhin dient er dazu, wieder die Lust auf das Original zu wecken, dafür einen Extrapunkt!
4/10
18. Mai 2017 um 13:52 #122469Small Town Killers
Edward und Ib haben ein Problem: Mit ihren Frauen haben sie seit Ewigkeiten keinen Sex mehr, dazu werden sie von ihnen lächerlich gemacht und zu guter letzt flirten die holden Damen mit ihrem schwulen Tanzlehrer.
Ganz klar, die Scheidung muss her – dumm nur, dass es die beiden schwarzarbeitenden Handwerker so richtig teuer kommen würde.
Im Suff fällt die einzig logische Entscheidung: Ein Killer muss her.
Dass die Dinge dadurch nicht unbedingt einfacher werden und die beiden Ehefrauen ihrerseits auch auf die Künste einer „Expertin für Sterbehilfe“ vertrauen, lässt in Folge kein Auge trocken.Zwar bedient sich der Film vieler Klischees, aber die Charaktere sind derart liebenswert gezeichnet, dass dieser Umstand sehr gerne vergessen wird.
Herrlich politisch inkorrekt („Der ist bestimmt von der IS und haut seine Frau und Kinder mit dem Koran!“), köstlich aufspielende Darsteller und Nebenfiguren, die allesamt im Gedächtnis bleiben.
Da schaut und verflucht man gleichzeitig das deutsche Komödienkino, das immer wieder selbst brauchbare Ideen grandios und humorlos an die Wand fährt.
„Ein Mann namens Ove“, „Welcome to Norway“ und auch dieses cineastische Kleinod zeigen, dass man in Punkto pointierter Darstellung in Komödien unbedingt über die Landesgrenze hinausschauen muss(!!)Für mich bis hierhin die Sneak des Jahres.
8,5/10
17. Mai 2017 um 08:07 #122419@derblurayshrek
genau, ist ein 5€ Gutschein – einlösbar bis 30.9.17
Kann ihn Dir heute Nachmittag gerne senden16. Mai 2017 um 21:16 #122374Die Schlümpfe 3 – Das verlorene Dorf
Eigentlich war ein Spaziergang durch den botanischen Garten geplant, aber das Wetter machte mir und mir und meiner Tochter (5) einen Strich durch die Rechnung.
„Wir könnten doch ins Kino gehen“, schlug sie vor – ja gut, was will man da erwiedern
Nach kurzer Diskussion an der Kasse wurde es „Die Schlümpfe 3“.
Für den – dem Thema leider entwachsenen – Papa war der Film mitunter mühsig auszuhalten, fühlte sich jedoch erheblich besser als die zwei vorangegangenen „Real“Verfilmungen an.
Gargamel erschien mir sehr viel ordinärer als noch in der TV-Serie, einige „neue“ Schlümpfe hätte es dazu auch nicht gebraucht (Tischbeißerschlumpf? Paranoiaschlumpf!)
Schön und süß jedoch die Geschichte um Schlumpfine, die ihren Platz in der Gemeinschaft sucht und sie geradewegs in den verbotenen Wald auf die Suche nach dem verlorenem Dorf führt.
Natürlich darf Gargamel als schlumpfgieriger Bösewicht nicht fehlen, wird jedoch nicht allzusehr in Szene gesetzt.
Der Fokus liegt dabei klar auf Schlumpfine und dem Geheimnis des verlorenen Dorfes.Nun gut, meine Tochter fand den Film richtig toll und wusste am Ende auch den Papa zu trösten („Keine Sorge Papa, das geht immer gut aus!“). Mir fiel stellenweiße der sehr moderne Wortgebrauch der Schlümpfe auf (Papa Schlumpf spricht von „Moves“??), der Soundtrack… na gut, für die Kleinsten sicher nett anzuhören, dafür aber mit schöner Botschaft und kindgerechter Dramaturgie.
Papa: 5/10
Mira: 8/1014. Mai 2017 um 12:47 #122269Captain Fantastic
Voriges Jahr hatte ich den Film in der Sneak gesehen und war hinterher zwiegespalten aus dem Saal gegangen. Zutiefst kontrovers, über lange Zeit extrem Schwarz/weiß in der Betrachtung der freiheitliebenden Aussteiger im Konflikt mit der kommerziel verdummenden „Realität“ unseres Alltags.
Ist man grundsätzlich, oder (wie ich) in vielen Teilen anderer Ansicht als des von Viggo Mortensen gespielten Ben, so geht einem das „unser Leben über das der Doofen“-Gehabe doch schnell auf den Senkel.
Erst der Kontakt mit dem Vater der verstorbenen Ehefrau ermöglicht eine differenzierte Sicht auf die glorifizierte Lebensweiße in der Wildnis Amerikas.
Schließlich eine Endszene, die möglicherweise für viele versöhnlich erscheinan mag, aber dem Protagonisten Ben einer Ohrfeige gleich kommen muss – ein Kompromiss gelingt nicht ohne Verluste.Gestern nochmal mit meiner Frau geschaut und da ich nun wusste, welche Thematik auf mich zukommt, war ich weniger befangen und konnte über die vielen humorvollen Einwürfe schmunzeln (Schenkelklopfer gibt es glücklicherweise nicht). Meine Frau war nach Ende des Films hellauf begeistert, dem konnte ich mich bereits voriges Jahr trotz aller innerlicher Kontroversen vollends anschließen.
Hier und da vielleicht eine Spur zu laut, mit ein oder zwei Szenen zu viel. Ein makeklloses Meisterwerk ist es nicht, aber sehr nah dran! Untermalt mit zauberhafter Musik, u.a. von Sigur Rós, viele schöne Kamerafahren, eine gelungene Mischung aus Stille und musikalischer Untermalung und dazu eine Storyline, über die sich grandios diskutieren lässt. Seit „Into the Wild“ der beste Aussteigerfilm.
Vielleicht sind die Gesichter zu hübsch gecastet, aber angesichts der vorgestellten Ideale und Weltanschauung musste ein wohl optischer „Rettungsanker“ her.9,5/10
12. Mai 2017 um 22:28 #122176Wenn Du stirbst, zieht Dein ganzes Leben an Dir vorbei, sagen sie [Before I fall]
Seit langem mal wieder in der Sneak gewesen, zum ersten Mal mit Begleitung und wie es eben sein muss, gefällt ihr der Film richtig gut, während ich die erste halbe Stunde beinahe nur Bahnhof verstanden habe (für diesen Snap-Chat, Twitter, wasweißich-Posting Dialekt bin ich zu alt).
Das Schema des Films ist ein typisches „Und täglich grüßt das Murmeltier“ Muster. Ob es gelungen ist, liegt vermutlich im Auge der Zielgruppe. Die dürfte so irgendwo zwischen 15 und Twenty-something liegen.
Ich weiß gar nicht so sehr, was mich an dem Film wirklich stört. Vielleicht Zoey Deutch, die als Protagonistin natürlich nach amerikanischem Perfektionismus gecastet wurde. Die Rolle als zukünftige Ehefrau in „Why him?“ steht ihr vom Alter her doch wesentlich besser als die eines High-School Mädchens.
Das Jugend-Drama bietet für eine One-Girl Show zu viele Charaktere, die permanent in Szene gesetzt werden, bietet ihnen aber erbämlich wenig Raum zur Entfaltung. Die Möglichkeit bleibt einzig Zoey Deutch vorbehalten, die sie allerdings während des gesamten Films nicht zu nutzen weiß.
Das opisch perfekte und versnobte Girly zu Beginn des Films ist kaum wahrnehmbar, die später rebellisch aggressive Wiederbelebte schlecht gespielt und die „erleuchtete“ Sam am Ende des Films ähnelt mir zu sehr der, die wir zu Beginn kennengelernt haben.
Wie erwähnt fand meine Begleitung den Film recht gut und war tatsächlich ob des Finales überrascht (wirklich??), für mich war er aber zu jeder Zeit vorhersehbar und oftmals unfreiliwig komisch.Zum Fazit: Nicht meine schlechteste Sneak und wer sich darauf einstellt, dass es eben ein Teenie-Drama ist, der kann hier wohl auch etwas Positives mitnehmen.
Message solala, Darsteller OK bis unaufdringlich (oder anders: man vergisst die Rolle schneller als der Film zu Ende ist ) und vorhersehbar.4/10
5. Mai 2017 um 18:59 #121770Der Fluch der 2 Schwestern
Durfte das Machwerk gestern mit einer Freundin schauen. Woher die bombige Gesamtbewertung von 4 Sternen auf Amazon rührt, kann ich nicht nachvollziehen.
Schnöder 08/15 Psycho-Thrill, der zwischendurch mal mit „Schock-„Momenten für Stimmung sorgen möchte.
Für mich hat der Film weder Hand noch Fuß, auch wenn das Ende alles in ein schön schräg gestricktes Gewand stecken möchte.
Was der Film nun genau mit einem Fluch zu tun hat, konnte sich mir aber nicht erschließen… das mit den 2 Schwestern bekomme ich mit Gutwill noch irgendwie zusammen
Immerhin die Pizza war lecker…3,5/10
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