DerSchweiger

Verfasste Forenbeiträge

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    @derschweiger

    @psychoklaus
    Danke für Deinen Einwurf. Wie gesagt, ich kann durchaus verstehen, wenn jemand die Serie (sehr) mag, bei mir ist der allereletzte Funken dann doch nicht übergesprungen. Das ist nicht völlig schlecht, aber auch nicht mehr als besser Durchschnitt (was bei den jüngsten Veröffentlichungen auch was heißen will ;) )
    Deine Anmerkung zu Winona unterschreibe ich mal – verflixt, ich dachte früher, sie sei ne Gute.
    Auch störend empfand ich oftmals dieses Wabernde Durchschreiten der Welten. Das sieht zugegeben recht gut aus, aber die Tore zwischen den Welten sind doch starr und offen (Baum, Labor, Mauer in der Schule).

    Sehr schön dagegen, dass eine kleine Ursache, eine große Wirkung entfalten wird. Der ausgestoßene Pilz vom Pilzmann und die verfaulten Kürbisse in S02E01 find ich schön passend.

    Schön, dass man sich hier versteht, auch wenn man anderer Meinung ist. Gerade bei „Get out“ wurde ich oftmals mit „Dann hast du den Film nicht verstanden!“ konfrontiert. Kann sein – ändert aber nichts an meiner Meinung :)

    #135271
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    @derschweiger

    ES (2017) 8/10

    Seht meine Review – ich bin noch hin und her gerissen.

    Zu viel hat mich gestört, um dem Film eine höhere Bewertung zu geben, aber zuviel hat mir richtig gefallen um weiter nach unten zu gehen.

    Definitiv ein Film, den ich mir ein weiteres Mal anschauen werde.

    Die „Deleted Scenes“ sind sehr zu empfehlen – manche hätten in den Film GEMUSST.

    Ja, es (soll) kommt ja noch in diesem Jahr ein Director´s/Extended Cut auf den Markt @sascha74 ;)<noscript>;)</noscript>

    Och nö, echt? Dann lass ich mein bestelltes Steelbook doch lieber da, wo ich es bestellt habe – so ein Mist :/

    #135249
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    @derschweiger

    Stranger Things (Netflix)

    Ich gebe zu, ich war sehr neugierig auf die Serie. Horror/Suspense/Mystery in moderner Optik aber im Flair der 80er Jahre – ja, wie geil!
    Hinterher kann ich zwar verstehen, worüber man redet, aber nachvollziehen kann ich die Lobpreisungen nicht.
    „Stranger Things“ ist wahrlich ein Aufguss 80er Jahre Elemente. Warum man aber ständig „Stand by me“ als Pate der Serie hinstellt, will sich mir nicht offenbaren. Ja, ein bisschen „E.T.“, ganz viel „ES“ und in der Optik fühle ich mich auch nach „Silent Hill“ verschlagen. (Das mit dem Synthie Sound die „Tripods“ in mein Gedächtnis gerufen wurden, fand ich zugegeben richtig gut ;) )
    Zahlreiche Gimmicks der 80er rühren den Nostalgie Faktor und fertig ist eine Serie, die inhaltlich sehr rasch geschildert ist. Ausführlicher kann man darüber reden, welche Szene eine Hommage an welchen Film/Darsteller/Regisseur etc. ist.
    Ich glaube, hiermit gewinnt „Stranger Things“ die meisten Zuschauer.

    Das ist in der Summe gar nicht mal verkehrt. Etwas Weiteres, dass mir hier positiv auffällt: Kein Darsteller ist besonders gutaussehend! Hier bekommt man tatsächlich so etwas wie das Gefühl, den Leuten von Nebenan zuzuschauen, wie sie den verschwundenen Freund zurückbekommen und dabei das Rätsel der ersten großen Liebe zu lösen versuchen.

    Das klingt in der Summe tatsächlich äußerst positiv, aber die 8 Folgen der ersten Staffel konnten mich wahrlich nur teilweise in Folge 1 und 8 abholen. Dazwischen gab es dann doch zu viele Szenen mit „Fremdcharaktären“ die bloß eingestreut wurden, um diese oder jene Szene zu ermöglichen. Auch wenn ich es gerne langsam und beruhsam mag, das war mir doch stellenweise zu sehr Kaugummi.

    Eine Serie, die ihre großen Pluspunkte aufgrund ihrer offen gezeigten Referenzen und dem Nostalgiefaktor „Kult“, zu gewinnen weiß. Der Trend zeigt, dass es so läuft (Retro-Konsolen werden zu hohen Preisen auf den Markt geworfen, Neuverfilumgen wollen einem „alten“ Film den Anstrich der Moderne verleihen).
    Ich verstehe, wenn die Serie ihre Fans hat, fühle mich als Kind der 80er leider aber nicht so sehr abgeholt wie in der heiteren Serie „Red Oaks“ oder dem etwas anstrengendem „Holt and catch fire“.

    Dennoch habe ich damit begonnen, Staffel 2 zu schauen und erfahre, dass der Serie das zunehmende Tempo besser steht.

    6,5/10

    #135245
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    Get out

    Vorhin beim Tippspiel bin ich darüber gestolpert: Das Ding ist für den Besten Film nominiert?!?
    Man lernt nie aus, aber ich kann mich erinnern, dass es auch mal Mad Max in die engere Auswahl geschafft hat – was darüberhinaus „Dunkirk“ da verloren hat… nun ja…

    Aber was ist „Get out“ nun? Hatte vorher nichts von dem Film gehört, einzig die Bluray mal in den Verkaufsregalen gesehen und ob des Covers wenig bis gar nicht interessiert an dem Film gewesen.
    Kürzlich gesehen und als – naja – Genremix irgendwie akzeptabel. Gepackt hat mich der Film zu keiner Sekunde, auch wenn einige Anleihen an „Die Frauen von Stepford“ und anderer Klassiker, umgekehrter Rassismus und ein zu Beginn nicht ganz offensichtlicher Verlauf der Story.
    Damit wäre das Beste aus meiner Sicht erzählt. Jeder weitere HickHack, eine Fährte hier, ein Hinweis dort und eine sehr zähe Erzählung bereiten mir mehr Überdruss als Sehfreude. Die Auflösung des Spektakels zeigt freundlicherweise, dass man sich dann doch nicht so ernst nimmt, wie man es zunächst vorgibt zu tun.
    Erinnert mich irgendwie auch irgendwie an „Cabin in the Woods“, in der Altbekanntes ja auch irgendwie verquarkt wurde um dann etwas respekvoll Respektloses anzubieten. (Nein, den Film mag ich nicht ;) )
    „Get out“ hätte meiner Ansicht nach mehr in eine Episode der „Twilight Zone“ oder moderner „Black Mirror“ gepasst, die 130 gesehenen Minuten sind mir da sicher mindestens 40 Minuten zu lang (jedenfalls gefühlt. Ich versehe ja auch, dass der Regisseur all das Wichtige zeigen wollte)

    „Get out“ scheint momentan recht gut in das Vermarktungsklima zahlreicher Veröffentlichungen zu passen. Einige deutliche Referenzen zu Filmklassikern, womöglich noch das Gefühl von Nostalgie hinzupacken, und fertig ist der Quotenhit. Schön, wenn es gelingt, aber hier zeigen die „Originale“ dann doch, dass sie besser sind. Trotz all der verqueren Gesellschaftskritik.

    Bester Film 2017?
    4/10

    #135154
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    Molly´s Game

    Molly Bloom verpasst 2002 als drittbeste Skifahrerin in Freestyle durch einen Sturz die Chance auf die Olympischen Spiele und durch eine schwere Verletzung auch ihre Sportlerkarriere.
    Da sie sich in den Kopf gesetzt hatte, nach dem Gewinn der Goldmedaille Jura zu studieren, jobt sie im Gefühl der Leere als Kellnerin und bald als Assistentin eines Hollywood Produzenten (der sich auf dem Immobilienmarkt verzockt hat und ständig pleite ist). Nach einigen Erniedrigungen wird sie als Empfangsdame und Organisatorin von Untergrund-Pokerturnieren eingesetzt.
    Schnell wittert sie hier die Chance, selbst groß Karriere zu machen. Nach einem Zerwürfniss mit ihrem Boss und durch Unterstützung des „Schauspielers X“ erhält sie nunmehr die große Chance.
    Dass sie Jahre später mittellos auf der Suche nach einem Anwalt ist, hat durchaus seine Gründe….

    Eins vorweg: Poker ist nicht meins, da kann Pro7 und Sport1 veranstalten, was sie wollen. Da finde ich Curling durchaus spannender als Menschen mit Sonnenbrille dabei zuzusehen, wie sie Karten halten und hin und wieder diese auch wieder ablegen.
    Jessica Chastain darf hier wieder eine Frau spielen, die nicht auf den Mund gefallen ist und ihre Umwelt an ihrem IQ teilhaben lassen möchte.

    Und dennoch funktioniert der Film recht gut. Das Erzähltempo ist klug gewählt, die zwei/drei parallelen Erzählstränge stehen sich nicht gegenseitig im Weg und mit Idris Elba und Kevin Costner hat man zwei Darsteller an Bord, die in entscheidenden Szenen den Film durchaus vorantreiben können.
    Als Nicht-Leser von Mollys Biografie (ja, der Film beruht auf wahren Begebenheiten) erkenne ich die unter dem Schutz der Anonymität dargestellten Hollywood und Sportgrößen nicht, die in den illustren Pokerturnieren ihr Geld liegen lassen dürfen.
    Das fällt allerdings nicht zu sehr ins Gewicht, sind sie doch auf Dauer des gesamten Films höchstens für den Staatsanwalt und dem Verteidiger von größeren Interesse.

    Je nach Outfit ist Jessica Chastain fabelhaft anzuschauen, dass sie zudem großes schauspielerisches Talent mitbringt, erhöht die Freude über das Gesehene.
    Inhaltlich ein Film, der mich nicht ansatzweise so sehr mitnehmen konnte wie z.B. „Casino“, aber der durchaus zu unterhalten weiß.
    Damit ist er wahrlich kein „Must-see“, aber in den Highlights der jüngeren Sneak-Geschichte im oberen Drittel anzusiedeln.
    Und auch wenn es mir niemand glauben mag: Kevin Costner ist ein Guter!!

    7,5/10 (Das Auge schaut schließlich mit ;) )

    #135043
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    @derschweiger

    1922 (Netflix)

    Nach „Das Spiel“ eine weitere King-Verfilmung, die ich mir am WE angeschaut habe.
    Nun gut, schlecht ist er nicht, aber irgendwie haftet ihm der übliche Status an, den auch „A good marriage“, „Big Driver“ oder eben auch „Das Spiel“ innehaben: Mal geschaut, OK, mehr muss nicht.

    Unnötig zu erwähnen, dass mit ein wenig Mut auch mal etwas Starkes rauskommen könnte. So hat man inhaltlich wie optisch wenig Neues (unterm Strich: alles schon mal da gewesen). Aufgrund seiner Erzählweise kurz vorm Einschlafen anzusiedeln, wobei es darstellerisch um Längen besser als beim „Konkurrenten“ Das Spiel ist.

    5/10 (der King-Bonus spielt da tatsächlich eine Rolle)

    #134969
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    @derschweiger

    Closed!
    Vielen Dank für die freundlichen Anfragen und unkomplizierten Verhandlungen. :)

    #134955
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    Das Spiel (Netflix)

    In jüngster Zeit gab es ja wieder eine kleine Welle an King-Verfilmungen. „Das Spiel“ weckte hier schnell mein Interesse, auch wenn ich den Roman nicht zu den Stärksten des King zähle.
    Schön anzuschauen war, dass das Setting beinahe komplett übernommen wurde.

    Gerald und Jessie entschließen sich nach einer zuletzt eher unbefriedigenden Ehe, ein Wochenende im Sommerhaus zu verbringen. Der als erstes angedachte Rollen- und Fesselspielsex endet im Disaster, als Gerald tot zusammenbricht, während Jessie mit Handschellen am Bett gefesselt da liegt.
    Doch anstatt helfender Nachbarn betreten ungebetene Gäste das Zimmer – und Jessie beginnt ihren Kampf ums Überleben.

    Insgesamt wirkt der Film auf mich, als wäre er in den frühen 90ern hängengeblieben. Das ist im Grunde nicht verkehrt, allerdings lässt der Film dabei Dramatik und Tiefe vermissen. Die inneren Konflikte Jessies und ihr Kampf mit den realen Bedrohungen sind doch etwas lahm inszeniert.
    Allerdings bietet der Film auch einen sehr starken Auftritt des „Schattenmanns“ (Den ich mal so nenne – ich weiß nicht mehr, wie er im Buch genannt wurde). Alles in allem jedoch ein Film, der sich um Nähe zur Vorlage bemüht, dabei aber leider doch nur an der Oberfläche kratzt.
    Allerdings – wer sich die nicht zwingend beste Vorlage des King aussucht, kann nicht mit einem Meisterwerk um die Ecke kommen.
    Gemessen an der Vorlage kommt „Das Spiel“ also doch noch relativ gut davon.

    5/10

    #134921
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    Die Verlegerin

    2x hintereinander einen für den Oscar nominierten Film in der Sneak? Hui, das geht ja ab…

    1971 deckt die New York Times auf, dass die Regierung mitsamt Präsidenten das amerikanische Volk hinsichtlich des Vietnamkriegs jahrelang belogen hat.
    Promt folgt eine einstweilige Verfügung an die Times, keine weiteren Berichte aus streng vertraulichen und als geheim eingestuften Regierungspapieren zu veröffentlichen.
    Ben Bradley – Chefredakteur der Lokalzeitung Washington Post – wittert den großen Wurf und möchte die Story zu seiner machen. Bald wird der Whistleblower ausfindig gemacht und mit ihm knapp 4000 Seiten höchst geheimer Papiere.
    Katharine Graham – Herausgebering der Post – obliegt die Entscheidung, ob der Artikel in den Druck kommt oder nicht.
    Trotz aller Rufe nach Pressefreiheit: Für Graham und Bradley droht im schlimmsten Fall nicht weniger als eine Haftstrafe…

    Spielberg, Hanks, Streep – ja, guck mal an. Allein durch ihre Beteiligung muss(!) zwingend eine Nominierung her.
    Aber ist es ein Film, der gesehen werden muss? Ich vergleiche mal mit „Spotlight“, in dem durch Recherche und Hartnäckigkeit einer Zeitung ein großer Skandal aufgedeckt werden konnte. Dort waren vielleicht weniger wichtig klingende Mitwirkende am Werk, allerdings hat der Film gefesselt und unterhalten.
    Zumindest Ersteres kann „Die Verlegerin“ nicht bieten.
    Was soll mich hier fesseln? Der typisch amerikanische Kampf um das Recht nach Freiheit, Gleichheit etc.? (Ja, schaut man dann „Wind River“ kommt man obgleich der Doppelmoral aus dem Lachen nicht mehr raus).

    Worauf eigentlich liegt der Fokus des Films? Auf Meryl Streep, die in ihrer Rolle nach dem Tod ihres Mannes Herausgeberin einer mäßig laufenden Zeitung ist und in einer Männerdomäne um Anerkennung und Selbstbestimmung kämpft? Auf Tom Hanks, der als Chefredakteur nicht müde wird, die Wichtigkeit der Pressefreiheit zu predigen – koste es eben, was es wolle? Auf den Skandal an sich?
    Der Trailer verspricht ja schon wenig Spannung und Dramatik, und für den nicht-amerikanischen Zuschauer ist es durchaus schwer, ob des Inhalts vor Freude aus dem Sessel zu springen.
    In Punkto Darstellung ist alles wie gehabt: Streep und Hanks spielen toll. Oscarreif? Ne. Gemessen an dem, was beide zustande bringen können, ist es doch eher besser Durchschnitt.
    Viele Szenen bringen ein stilles Statement (etwa, wenn sich Streep durch eine Menge vor der Tür stehender und wartender Frauen drängt, um in einen ausschließlich den Herren vorgesehen Raum betritt um dort in Verhandlungen zu treten), was handwerklich durchaus zu gefallen weiß.

    Gerne wird der Film dieser Tage als Fingerzeig an Trump und dessen Umgang mit Mitarbeitern der Presse – und der Pressefreiheit an sich, genannt. Klar, wenn ich politisch oder sozialkritisch davon betroffen bin, dann schaue ich mit Spannung, wie es die Menschen 1971 auf den Weg brachten, mit langem Atem und Hartnäckigkeit einen Präsidenten aus dem Weisen Haus zu schreiben… ich muss mich wiederholen: Mich hat er nicht mitnehmen können.
    Sicher gibt es großartige Szenen, etwa der Dialog von Streep mit dem ehemaligen Verteidigungsminister (mit dem sie persönlich befreundet ist) über dessen Vergehen, dem generellen Verständnis füreinander und den doch zu erwartenden Konsequenzen.
    Doch auch mit Hilfe vieler, mit leichter Heiterkeit eingestreuten Szenen, die die typische Handschrift Spielbergs aufweißen, ist es für mich kein Film, der mehr als Kurzweile zu bieten hat.
    Würde das Prädikat „Nominiert für Bester Film, Beste weibliche Hauptdarstellerin, etc“ nicht über den Film stehen, hätte ich mich auch weniger hiermit auseiandergesetzt.
    So aber suche ich nach dem Gefühl „Ja, wirklich klasse!“…

    Unter dem Strich leistet Spielberg vielmehr „zwischen den Zeilen“ durchaus Sehenswertes ab, von Streep und Hanks habe ich beeindruckenderes gesehen (was aber kein Ausruf von Kritik ist :) )
    Wo „Die Unbestechlichen“ auf ganzer Länge glänzen konnte, geht „Der Verlegerin“ etwas die Puste aus.

    6,5/10

    #134885
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    @derschweiger

    Besten Dank! Freut mich, dass alles geklappt hat :)

    #134874
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    Alles eine Frage der Zeit

    Es ist Valentinstag und obwohl meine Frau und ich dies von Beginn an immer ignoriert haben, kann man ja doch ein klein wenig extra Zuneigung zeigen und dem Partner eine Freude machen. (aber nicht nur am 14.2. :-D)
    Nunja, nachdem es Schweinefilet mit Champignons und Fritten gab, was mir überraschenderweise ziemlich gut gelang, wollte ich dann heute auch noch eine Schnulze anwerfen. Die Idee kam gut an. „Wie ein einziger Tag“ sollte es werden, war aber in der Sammlung plötzlich nicht zu finden. Alternative war dann der o.g. Streifen.

    Die Story ist easy. Alle Männer in der Familie von Tim haben die Gabe zu bestimmten Momenten ihres Lebens, an die sie sich erinnern, in der Zeit zurück zu reisen. Mit dieser klitzekleinen Hilfe gewinnt Tim das Herz seiner Traumfrau Mary. Das soll an Inhalt reichen.

    Was wir geliefert bekamen war ein Film, ähnlich dem Butterfly Effect, weniger dramatisch, dafür mit sehr viel Herz und absolut sympathischen Darstellern. Bill Nighy habe ich schon immer gefeiert, aber auch Domhnall Gleeson liefert total ab (eigentlich wie immer). Und er harmoniert perfekt mit Rachel MacAdams, die ich zugegebenermaßen eigentlich gar nicht so gern mag.
    Es war für mich einer dieser Filme, die man anschaltet und die einen ab der ersten Minute gekriegt haben. Der Großteil des Films war trotz seiner abstrakten Story ein absolutes Feel-Good-Movie, dass am Ende aber auch mir mal wieder zeigen konnte, dass es manchmal nicht einfach ist, die Tränen komplett zurück zu halten. Zuletzt bei „Die Entdeckung der Unendlichkeit“ so gefühlt :)<noscript>:)</noscript>

    Was für mich bei Filmen solcher Art, rund um Beziehungskisten, wichtig ist, ist das die Dramaturgie nicht so dahergekünzelt entsteht. Wegen eines dämlichen Missverständnisses, einer alten Lüge oder einfach weil da nun was Blödes passieren muss, damit man diesen Bereich einfach mit abdeckt und „Abwechselung“ hat. Hier super gelungen!

    Toll ist auch die Botschaft, die der Film vermittelt. Die 7,8 Pkt bei imdb sind für mein Empfinden absolut gerechtfertigt.

    Gibt von uns satte 9/10 schöne Filme zum Dahinschwelgen, die man nicht unbedingt auf der Liste hat

    Da hast Du einen schönen Film gewählt. Habe ihn voriges Jahr gesehen und stimme in nahezu allen Punkten überein. Allerdings kratzt er bei mir nicht ganz so an der Bestnote, aber 8/10 hat er locker inne :)

    #134854
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    Three Billboards outside Ebbing, Missouri

    Unweit ihres Zuhause wird Angela Hayes vergewaltigt, ermordet und verbrannt. (nicht zwingend in dieser Reihenfolge).
    Sieben Monate später ist vom Täter noch immer keine Spur in Sicht und Angela Hayes, Mutter der Ermordeten, hegt den Verdacht, dass die örtliche Polizei sich lieber Bagatellen und dem Verhaften von skateboardfahrenden Schwarzen widmet, als ihrer dringsten Arbeit nachzukommen.
    Drum lässt sie die drei Billboards, an denen Angela ermordet wurde, mit provokativen Fragen plakatieren.
    Dies trifft jedoch weder bei der Polizei, noch bei den Einwohnern des kleinen Städtchens auf Verständnis.

    Der Trailer verspricht ein ernstes Thema, das durch schwarzen Humor aufgeheitert wird. Während dieser zwei Minuten gibt es Lacher und das Gefühl, einen Film vorgestellt zu bekommen, den man sehen muss.
    Tatsächlich ist „Three Billboards…“ tief traurig, ernsthaft und (leider) fernab jeder Hoffnung. Was im Trailer erheiternd wirkt, ist im Verlaufe des Films beinahe erschütternd.
    „Gewalt bedingt nur noch mehr Gewalt“ heißt es im Film und ist im Grunde Tenor der beinahe zwei Stunden, in der Mildred Hayes das Leben vieler Menschen nicht zwingend zum Guten beeinflusst.

    Durch die Hintergründe versteht man das Dilemma um Mildred in jeder Sekunde – man neigt dazu, mit ihr zu eifern und sie in ihrem Tun zu bestärken, wohl wissend, dass sie einen Fehler an den anderen reiht.
    Nachdem ich letzte Woche „The shape of water“ als ebenfalls Oscarnominierten Film schauen durfte, fällt bei „Three Billboards“ äußerst positiv auf, dass es zwar gefühlt eine Wand zwischen Gut und Böse gibt (Mildred vs. untätige Polizei und andere Brandflächen), jeder Charakter aber derart vielschichtig dargestellt wird, dass man jedwede (un)Tat im Grunde nachvollziehen kann [mit dem Gutheißen ist es ja zum Glück etwas anderes]
    Das Ende öffnet jedenfalls eine Tür, die zu Beginn des Films unmöglich erscheint, aber sie fühlt sich im Kontext der vorherigen 113 Minuten absolut richtig an.

    Martin McDonagh gelingt hier ein großartiger Film, dessen Intensität außergewöhnlich ist. Frances McDormand ist ein mehr als ernstzunehmender Kandidat für den Oscar – wobei Sally Hawkins sich nicht sonderlich dahinter verstecken muss. Aufgrund der bei mir transportierten Emotionen würde ich McDormand aber favorisieren.
    Sam Rockwell als Sheriff Dixon sollte ebenfalls nicht leer ausgehen. Großartig, wie er den betrunken Mistkerl spielt, um darin jedoch jederzeit die Verletzlichkeit seiner Seele (oh, wie das klingt) preis zu geben.
    Woody Harrelson darf in dieser Auflistung nicht fehlen. Aufgrund etwas geringerer Leinwandpräsenz als Rockwell könnte er hier wohl den Kürzeren ziehen, seine Darstellung des Sheriff Bill Willoughby ist aber ebenfalls großartig!

    Warum aber läuft dieser Film bei uns nur im Spartenkino am Rande der Stadt? Hat wirklich niemand Lust auf diesen Film? Ähnlich lief es voriges Jahr mit „Amerikanisches Idyll“. Nun gut, soll eben so sein.
    Für Menschen, die sich knapp zwei Stunden mit einem äußerst bedrückenden Thema, einer intensiven Darstellung jeden Darstellers im Film (ausgenommen freilich die Kinderdarsteller) und einer Tour der Emotionen aussetzen möchte, die nicht immer ins Positive gleiten, für den stellt der Film ein Must-see dar!
    Ich halte mich mit generellen „Musst du schauen“ Empfehlungen zurück, aber dieser Film funktioniert auf jedweder Ebene. Prima gewählter Soundtrack, dazu etliche Szenen im Film ohne musikalische Untermahlung (welche Wohltat!)…

    „Wind River“ bließ dieses Jahr schon in ein ähnliches Horn, „Three Billboards“ setzt dem Gefühl nun die Krone auf.
    Nein, man geht nicht erheitert aus dem Film. Und dennoch (oder deswegen?) bleibt er lange im Gedächtnis haften. Szenen, die so schnell nicht vergessen werden.

    „Dann geh´ich eben zu Fuß und hoffe, ich werde dann vergewaltigt!“

    10/10

    #134750
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    @derschweiger

    @thanassi

    Ja, benannte Szene fanden wir auch recht beklemmend. (oder unfreiwillig erheiternd… keine Ahnung)
    Zumindest ist es ein Film, den es in dieser Art nicht zu oft gibt. Andere hätten es möglicherweise besser hinbekommen, andere wohl auch schlechter ;)
    Bei den Oscars wird er aber wohl kaum 13 Stück abstauben, allein in den relevanten Sparten sind da Kandidaten um Längen vorraus.
    Halten wir aber dem Film zu Gute, dass man über ihn spricht (in welcher Form auch immer).

    Von Del Toro hab ich tatsächlich Einiges gesehen, aber nur „Pans Labyrinth“ lässt mich den Daumen vollumfänglich heben.
    Habe Staffel 1 von „The Strain“ geguckt und nach Folge 3 oder 4 von Staffel 2 entnervt aufgegeben. Für mich eher Kindergarten mit etwas Blut.

    #134667
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    @derschweiger

    @thanassi
    Ähnliche Eindrücke bekomme ich von einem Bekannten, der Angestellter im Kino ist, auch geschildert. :D
    Das „Ladykino“ meide ich also so gut ich kann.
    Darüber hinaus: Don Johnson war schon ne ziemlich coole Socke – von seiner Tochter hab ich aber noch nichts gesehen (zumindest bewusst).

    Gestern dafür die Sneak mit einem als „Bester Film“ Oscarnominierten Film:
    The Shape of Waters – Das Flüstern des Wassers
    (aka 50 Shades of Fish[man])

    Mit Del Toro scheint es so eine Sache zu sein (ähnlich wie Michael Bay, Peter Jackson, Tim Burton) – man mag es, oder man hat damit zu kämpfen.
    Interessehalber habe ich mal geschaut, bei welchen Filmen er Regie führt und konnte darunter eigentlich nur Pans Labyrinth als „Ah“ Moment einordnen.
    (Klar, Hellboy ging in Ordnung. Würde ich mir jedenfalls nochmals lieber anschauen als andere Comichelden)

    Nun aber der große Wurf. 13 Ocarnominierungen, darunter „Bester Film“ und „Beste Regie“.
    Ob es der Film wert ist, mögen andere beurteilen. Es ist ein nettes Märchen, in der die Leistung der Hauptdarstellerin augrund der Absurdität des Gezeigten beinahe untergeht.
    Sehr schön die zwischenzeitige Homage an „Der Schrecken vom Amazonas“. Die Titelgebende Figur wurde nun gefangen genommen und soll einigen Forschern zur Verfügung gestellt werden. (Es sollen Erkenntnisse zur bemannten Raumfahrt gewonnen werden … joa, geht schon)
    Sicherheitschef Strickland findet jedoch keinen Gefallen an dem Wesen und hegt andere Pläne.
    Die stumme Reinigungskraft Elisa hegt romantische Gefühle für das Wesen und möchte es aus dessen Gefängnis befreien.

    Del Toro bedient sich einer leicht skurillen Kulisse im Rahmen der 60er Jahre, auch die Lebensweise und Weltansicht der damaligen Zeit wird stereotyp und ohne großes Taktgefühl aufgezeigt.
    Im Grunde gibt es hier nur Schwarz und Weiß, aber wenn man es als Hommage an klassisches Monsterkino sieht, kommt das ganz gut hin. Hier und da ein paar verstreute Lacher und eine im Grunde schön Art der Erzählung.
    Aber: Ich kann mit dem Film nicht viel anfangen.

    Michael Shannons kann es doch eigentlich ganz gut, warum darf er hier nicht? Seine Darstellung des sadistischen Sicherheitschef ist klischeüberladen und an Eintönigkeit kaum zu überbieten. Einen kurzen Moment der Tiefe wird gewährt, diese Idee wird im weiteren Verlauf aber nicht weiter aufgenommen. Schade eigentlich.

    Nun gut, ein Meisterwerk also, mir erscheint es dafür aber zu plump und in den Grundzügen zu abgekupfert.
    Ein großartiges Setting, schöne Kamerafahrten, ein Biest aus dem Amazonas, dass für 2018 gut anzusehen ist, aber immernoch „das Selbe“ von damals bleibt…
    Die Vielschichtigkeit eines „Pan…“ erreicht „Shapes…“ so gut wie nie.
    Ich glaube, die Geradlinigkeit und Kompromisslosigkeit der Romanze zwischen Fischmensch und Frau ist es, dir mir ziemlich sauer aufstößt.
    Vielleicht bin ich aber auch derzeit nicht offen für Märchen (auch wenn ich „Edward mit den Scherenhänden“ noch immer feiere).

    Ein guter Film ist es ohne Frage, aber mit dem Gedanken der 13 Nominierungen und dem Prädikat „Meisterwerk“ (was „Dunkirk“ ja auch zur Last wurde), mehr enttäuschend als erheiternd.
    6,5/10 (Weil das Auge für bestehende Mängel mehr als entschädigt wird)

    Kleiner Nachtrag (weil man sich nicht alles merken kann)
    Sehr schöner Soundtrack :D

    #134483
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    Wer ist Daddy?

    Ich liebe Fotos, und deshalb empfand ich Teile des Abspanns als einen der Besten in diesem Jahr.
    Damit ist auch schon alles Gute gesagt.

    Kyle und Peter sind ein ungleiches Zwillingspaar. Der eine spießig, einsam (trotz Sohnemann) und scheinbar mehr dem Zufall geschuldet nicht mehr Jungfrau, der andere ein auf Hawaii lebender Schürzenjäger und stets fröhlicher und unbedarfter Mensch.
    Beide begegnen sich nach vier Jahren auf der Hochzeit ihrer Mutter wieder. Könnte schlimm werden, da Kyle nicht sonderlich viele Stücke auf Peter hält.
    Richtig schrecklich wird es allerdings erst, als Kyle und Peter erfahren, dass ihr totgeglaubter Vater nicht ihr Vater war. Stattdessen könnte sich ihre Mutter vorstellen, der wahre Vater könne ex-Football Profi Terry Bradshaw sein.
    Und da beide zeitlebens ihren Vater mehr oder weniger vermisst haben, begeben sie sich auf eine kleine Odyssee, um eben jenen in die Arme schließen zu können.

    Glenn Close, Christopher Walken, J.K. Simmons – Owen Wilson… das klingt doch erstmal nicht so schlecht.
    Warum es dennoch naiver und sinnfreier Blödsinn ist, liegt am grottigem Drehbuch (Drama, Komödie, etwas von Beiden?… ja, was denn bitte?), der miserablen Inszenierung und einem Schnitt, den wahrscheinlich ein nicht schnell genug davongelaufener Bewerber der „Filmschnitt am PC – AG“ vollziehen sollte.
    Da passt doch wirklich gar nichts. In einer Sekunde sturmverwehte Frisur, die nächste Sekunde glatt gekämmt und gescheitelt, dann nochmal sturmverweht, dann eine dritte Variante.
    Das freilich die in den Händen und abgestellen Gläser zu keinen Zeitpunkt auch nur ähnlich plaziert oder gefüllt sind, ist ja selbstverständlich.
    Fehlt eigentlich nur noch die Schnitthomage an Ed Wood: Binnen 2 Sekunden wechselt der Tag zur Nacht. Das hat man sich dann doch verkniffen, aber ernsthaft:
    Am Morgen nach der Sneak hatte ich im Grunde schon vergessen, was ich da gesehen hatte.
    (Ok, das werte ich als weiteren positiven Aspekt. Hätte schlimmer kommen können)

    Das Schauspiel aller Darsteller ist unter aller Sau – möchte man sagen. Aus Gründen der Höflichkeit verzichte ich darauf ;)
    Allein Glenn Close strahlt etwas Würde und Herzlichkeit aus. Vielleicht wollte sie auch schlecht spielen, aber so richtig konnte es nicht gelingen. Man muss aber dazu sagen, dass ihre Leinwandpräsenz nicht sehr hoch ist.

    Humor? Bei Owen Wilson eigentlich fast selbstverständlich: kaum vorhanden. Wenn alte Herren über die überragenden Sexpraktiken der ehemals Angebeteten schwafeln und die Söhne dieser Frau scheinbar vor Scham im Boden versinken… ja, das sind schon echte Brüller.
    Meisterhaft gezeichnete und schrullike Charaktäre („Eine Tuff Tuff Bahn… eine Tuff Tuff Bahn!“ [er meint einen Zug :/ ]) und schrecklich naiv dahingeschmissene Szenarien machen einen Film, neben dem „Die Simpsons – Der Film“ tatsächlich witzig erscheint.

    Für diejenigen, die beispielweise „Dirty Grandpa“, „Bad Moms“, „Sisters“ u.ä. am unteren Ende der Unterhaltungsskala sehen, gilt eine ausdrückliche Warnung: Geht nicht rein!!
    An alle anderen: Geht nicht rein! ;)

    Eingeschlafene Füße sind unterhaltsamer als diese 113 Minuten.

    3/10 (Glenn Close und Fotos im Abspann machen unglaubliche 2 Punkte! Der Dritte ist für das
    Bemühen ;))

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