DerSchweiger
@derschweiger
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29. März 2018 um 17:31 #136457
The Guest (2014)
Eine echte Überraschung! Aufgrund der doch sehr spärlichen Amazon-Rezensionen habe ich eher einen durchschnittlichen bis langweiligen Film erwartet und wurde doch positiv sehr überrascht. The Guest hat mir außerordentlich gut gefallen. Eine echte Offenbarung!
Ich fand den Film durchgehend spannend und gut erzählt. Sympatische Schauspieler, keine vorhersehbare Story und gut gespielt. Auch technisch macht der Film eine hervorragende Figur: satte Farben, guter Kontrast und ein gut abgemischter dynamischer Mehrkanal-Sound (dt. DTS-HD Master Audio). Das ganze ist dann verpackt in einer Sonderverpackung, die man nur von der früheren DVD-Zeit her kennt. 9/10The Guest kommt in einer Limited Edition (Super-Jewel-Case mit DVD und Booklet) daher und wird derzeit bei Amazon.de für nur 4,79€ inkl. VSK angeboten.
Ich kann den Film nur jeden wärmsten empfehlen!
Und falls Ihr den schon gesehen habt oder bereits euer eigen nennt, würde mich mal interessieren, wie Ihr so über den Film denkt. Wie hat euch der Film so gefallen?
Ich kann mich dunkel daran erinnern, den Film vor einiger Zeit gesehen zu haben (war es auf Sky?). So richtig konnte ich mich nicht mehr erinnern, der Trailer brachte mich aber wieder auf die Sprünge.
Heute kann ich gar nicht mehr sagen, warum ich den Film weder gut noch schlecht empfand. Einiges wirkte mir wohl doch zu aufgesetzt und einige Szenen boten Referenzen, denen der Film nicht gerecht wurde (oder erinnerte an Momente, die ich schon gefühlt 100 Mal in Filmen gesehen habe).
Wenn er mal auf Prime gestreamt werden kann, schaue ich wohl nochmal rein – so aus dem Stehgreif kann ich den Daumen weder heben noch senken. Möglich auch, dass es der falsche Film zur falschen Zeit war – so was gibts ja auch29. März 2018 um 17:27 #136456Gringo
Mögt ihr eigentlich die Beatles?
Harold hat einen durchaus schlechten Tag. Zunächst erfährt er, dass seine Frau sein gesamtes Geld verprasst hat (und sich dabei Geschäftsfrau im teuren Luxusbüro schimpft) und er somit pleite ist. Und als sei das noch nicht genug, erfährt er von seiner anstehenden Entlassung (natürlich ohne Abfindung).
Mit seinen Chefs Richard und Elaine soll er aber vorher noch ein mexikanisches Werk zur Herstellung von Marihuana-Pillen besuchen um „Ungereimtheiten“ im Verkauf des Rohstoffs zu lösen.
Dort beschließt er, sich entführen zu lassen um eine Lösegeldzahlung aus der „Entführungs-versicherung“ des Unternehmens zu erhalten – bloß dumm, dass diese gekündigt wurde.Der Trailer zeigt einen rasanten und witzig unterhaltsamen Drogen(mafia) Kalauer, was der Film im Großen und Ganzen dann doch nicht ist.
David Oyelowo in der Rolle des klassischen Unglücksraben gelingt es nicht auf Dauer, den Film zu stemmen. Dabei hat er aber den tragenden und vorantreibenden Part. Viele Szenen sind dennoch sehr gelungen und witzig.
Charlize Theron (kaum wiedererkannt!) ist so unhübsch wie seit Monster nicht mehr, dafür aber ein durchtriebenes Stück wie in besten 80er Jahre Yuppie-Filmen (Herr Gekko grüßt aus der Ferne).
Dagegen verblasst Joel Edgerton als ebenfalls skrupelloser und geiziger Firmenboss ein wenig und läuft auch Gefahr, in Klisches zu ertrinken.
Plottechnisch möchte man einiges bieten (wenn plötzlich ein ehemaliger Söldner, einen Drogenkurier mitsamt naiver Freundin und ein mexikanischer Drogenboss ins Spiel kommen, wartet man darauf, dass diese Erzählstränge auf einen Punkt zusammenkommen um…), leider bleibt „Gringo“ auf Dauer doch ein wenig blutleer und fad.
Der ganz große Moment fehlt, auch wenn einige Gags durchaus zu gefallen wissen („Ich ruf zurück!“ ) und die Interaktion des Dreiergespanns durchaus mehr Potential im Köcher gehabt hätte.Schlecht reden möchte ich den Film aber auch nicht, denn über 3/4 der Filmlänge wusste er recht gut zu unterhalten. Zudem ist es ein Genre, in dem große Plottwists nicht unbedingt hingehören, was es zum Ende aber doch ein wenig anstrengend werden lässt.
Wenn der Film die komische Ebene verlässt und die Tragödie um Harry herum aufzeichnet, weiß er mir beinahe noch besser zu gefallen.Unter dem Strich gibt es für mich einen Erzählstrang zu viel, die Mixtur aus Komödie, Ernsthaftigkeit und Action ist auch ein wenig unausgeglichen, aber gibt man den Charaktären einen Sympathiebonus, bekommt man hier (insbesondere für eine Sneak – will ja gar nicht meckern!!) grundsolide Kost, die vielleicht dann doch mit Blick auf den Cast ein wenig enttäuscht.
Das haben wir alles schon besser gesehen, aber es geht auch wirklich schlimmer.Let it be
6/1028. März 2018 um 00:27 #136391Bright [Netflix]
Gestern wieder einmal der täglichen Empfehlung von Netflix gefolgt. Der Trailer konnte mich kaum abholen, und dem Film gelingt es, das sogar noch zu toppen
Ich weiß gar nicht mal, ob die Ausgangslage derart gut ist, dass sie mir grundsätzlich gefallen könnte -> vielleicht ja, aber dann nicht als Parabel unserer Rassenkonflikte. Orks, die mit Basecap, XXXXL Trikot und Protzklunkern im Ghetto herumlümmeln, Elfen, die als „fantastischer“ Yuppie die Finanz- und übrige Welt regieren und dazwischen irgendwo die Menschen – die, um es auf die Spitze zu treiben, auch mal mit einem Schwert herumspringen dürfen.
Als wäre ein Herr der Ringe im Hier und Heute nicht schon des Ganzen zu viel, wird noch eine Mixtur 5. Element dazugemischt und eine Sondereinheit (magische Polizei?) ins Getümmel geworfen.Kennt ihr noch „Spacecop L.A.“? Gab es mal als Film, später auch als Serie (oder umgekehrt?)
Den Film fand ich seinerzeit recht gut. Der Vorteil des Films: Die Aliens wurden als Personen gezeichnet, die ein Leben haben – Träume, Wünsche, einen Alltag. Wer erinnert sich nicht mit freudigen Ekel an die saure Milch, die sie getrunken haben?
So etwas vermisse ich bei „Bright“ in nahezu jedem Moment.„Bright“ hat unter dem Strich so gar nichts, was ich gut finde. 90 – 100 Millionen Dollar Budget? Na ja, was so dunkle Hintergassen und -höfe eben so kosten
Kleiner Spaß… aber ne, das war nun mal gar nix.
Einen Pluspunkt gibt es für den Ork, der zumindest hier und da versuchen durfte, einen Charakter darzustellen.3/10
27. März 2018 um 19:14 #136322@derschweiger
Ich stimme dir in allem zu!
Und daher hab ich den Film als besser empfunden bzw. würde ihn besser bewerten, alleine weil er vieles so gut macht.
Aber ja, zum Ende hin wird das Bier doch leider etwas zu sehr schal.ja, ich habe in der Tat mit mir gerungen, hatte auch schon 6,5 da stehen – aber wer mich kennt weiß, dass die 6 Punkte recht gute Punkte sind
Ich finde es grundsätzlich schade, wenn eine aufgebaute Atmosphäre/Stimmung so jäh ins „gewöhnliche“ gezogen wird, deshalb reagiere ich da mitunter etwas strenger27. März 2018 um 15:02 #136313The Ritual [Netflix]
Eine Gruppe befreundeter Männer plant einen gemeinsamen Urlaub, als einer von ihnen bei einem Überfall ums Leben kommt. Um ihn zu gedenken, nehmen sie seinen Wunsch auf, in Schweden auf Wanderschaft zu gehen.
Als sich einer von ihnen am Bein verletzt, kommt die Überlegung auf, den Wanderweg zu verlassen und eine Abkürzung durch den Wald zu nehmen. Ob sich das als gute Idee herausstellt?Die Story an sich ist in zwei Minuten erzählt und jeder Filmkenner weiß auch schon, was sich da so abspielen mag.
Dennoch weiß der Film, insbesondere in der ersten Hälfte, sehr gut zu unterhalten. Keine allzuschaurige Mär, sondern ein gutes Zusammenspiel der Charaktäre, prima Bilder und eine angenehme Atmosphäre.
Das Muster klappt allerdings nach der ersten Nacht in einer verlassenen Hütte zusammen. Ab hier wird genretypisch dezimiert, „im Dunkeln“ getappt und am Ende dem Unheil ins Auge geblickt.Neben den glaubwürdigen Charaktären wirkt sich auch die Entwicklung (oder Zerbröckelung?) ihrer Freundschaft plausibel aus. Zwar gibt es hier auch den trotzigen „Dann geh ich alleine [ins Verderben]“ Typ, aber der Umgang mit dem drohenden Unheil ist weniger hysterisch und effekthandelnd wie in übrigen „Und weg bist du“-Gruslern.
Doch dann naht auch bald das Ende, und – Oh graus!! – es ist schlecht.
Zwischendrin hatte ich die unbegründete Hoffnung, dass es ein bestimmter Charakter ins Ziel schafft (das nicht alle durchkommen mag in diesem Zusammenhang wohl hoffentlich kein Spoiler sein) – die Hoffnung wurde mir allerdings geraubt. Schade, so hätte man dem Zuschauer vielleicht doch ein „Oh“ entlocken können.In der Zeit, in der der Film mit minimalistischen Gesten arbeitet, finde ich ihn richtig gut. Als dann die Stimmung kippt und man in gewohnter Manier das „Schrecken im Wald“ Szenario anbietet, wird es arg dünn. Zwar retten die Darsteller (solange sie noch da sind) über einige Stolpersteine hinweg, aber es verhindert leider nicht, dass dem Film zum Ende arg die Puste ausgeht.
Sehr schade, dennoch das zuletzt beste, das ich auf Netflix schauen konnte.6/10
22. März 2018 um 20:46 #136128Star Trek: Discovery / Season 1
Irgendwie wirkt es ja schon befremdlich, wenn die Crew in ihren „Freizeitklamotten“ DISCO auf ihren Shirts prangern hat… auf die Idee musst Du mal kommen
Star Trek ist für mich zum Glück keine Heilige Kuh, allerdings mag ich die klassischen Episoden und viele Kinofilme sehr gerne (Nein, die von JJ nicht). TNG und Voyager fand ich zuweilen auch ganz schön, mit anderen Ablegern des Universums hatte ich wenig bis keine Berührungen. Daher bin ich vielleicht auch ein wenig unbedarft an die Serie herangegangen.
Im Vorfeld habe ich allerdings mitbekommen, dass die Serie die Fanbase ziemlich spaltet – von 0 bis 10 war wohl alles vertreten.Nachdem ich die ersten beiden Episoden geschaut hatte, spielte ich aber mit dem Gedanken, es sein zu lassen.
Das war mir eindeutig zu eintönig, schwarz/weiß, hölzern und allein der Prolog der ersten Folge reicht für einen munteren Shitstorm.
Meine Frau fand es allerdings recht ansprechend und so blieb ich eben mit dran.Zwar bietet die Serie viele Verweise auf das klassische ST Universum, das mir vertraute Gefühl kam jedoch zu keinem Moment auf. Über das Aussehen der Klingonen mag ich mal gerade so hinwegsehen (irgendwie dann doch nichts Neues), aber warum sprechen die alle, als hätten sie den Mund voller heißer Kartoffeln? Schauspieler hätte es unter der Maske auch nicht bedarft, da ist ja an Mimik nichts auszumachen. Sehr schade, aber die Zeichnung der ultimativ bösen und ehrlosen Ehrenkrieger ist mir da auch etwas zu viel.
Sonequa Martin mochte ich in „The Walking Dead“ schon eher nicht, und auch hier gewinnt sie keine Sympathiepunkte bei mir (ob das Drehbuch so etwas überhaupt im Sinn hatte würde ich gar nicht mal unterschreiben).
Neben ihr bekommen zwei, drei Charaktäre etwas Sendezeit ab, was im Grunde sehr schade ist, denn hier sah ich bedeutend mehr erzählerisches Potential.Letzteres gilt für die gesamte Serie: Da wäre mehr drin gewesen. Dass die Folgen in sich nicht abgeschlossen sind und jeweils mit einem Cliffhanger enden, kann ich verschmerzen (fand ich bei Galactica allerdings erheblich besser umgesetzt), dass am Ende aber mal sowas von gar nix erzählt wurde, finde ich schade.
Ob man mit den letzten Episoden nicht auch den erzählerischen Kosmos (kanon) des klassischen ST (ich glaube, JJ hatte sich ja schon einige Freiheiten genommen) verlassen hat?
Bin da allerdings zu wenig Trekkie um das fundiert belegen zu könnenUnter dem Strich: Zu viel Schwarz/weiß, auch wenn ich es nicht so schlimm finde, dass insbesondere in der frühen Zeit der Förderration noch arg menschliche Gesinnungen (Rache, Egoismus) existieren, ist für mich ok.
Ein dünnes Drehbuch und viele vertane Chancen, dazu Klingonen, deren Gegrunze man wahrlich schwer aushalten kann.
Möglicherweise bricht „Discovery“ mit einigen Dingen, die dem Trekkivesum wichtig sind, aber das ist für mich nicht der größte Kritikpunkt – allein die letzte Folge hält vor Augen, welch dramaturgische Schwächen vorherrschen.
Dass man nun mit Nostalgie Pur in die nächste Staffel locken will, halte ich für ein arg billiges Mittel, das mir in der Form überhaupt nicht zu gefallen weiß.„Discovery“ erforscht im Grunde noch gar nichts (jedenfalls nicht den Weltall) und sucht möglicherweise noch nach dem eigenen Weg. Nicht schlimm, es gab schon Schlimmeres, allerdings lies mich das Ganze dann auch viel zu kalt, um es gut zu finden.
5,5/10
22. März 2018 um 14:44 #136115(Incident in a) Ghostland
Achtung: Spoilergefahr!
Eins vorweg: Horror, Grusel, Torture ist nix für die Sneak! Was da im Publikum abgeht ist widerlich und unerhört.. sicher, Angst übertüncht man in Gesellschaft mit gekünsteltem Gelächter, aber das hier ging mir bei „Winchester“ schon arg auf den Senkel, gestern wurde dann aber wirklich der Vogel abgeschossen. Hauptsache wir lauschen in andächtiger Stille einem „Dirty Grandpa“ – man könnte ja einen der vielen tiefgehenden Scherze verpassen…Colleen erbt das weit abgelegene Haus ihrer Tante, das irgendwo im Niemandsland steht. Gemeinsam mit ihren Töchtern Beth und Vera macht sie sich auf die Fahrt dorthin. Beide pupertierenden Mädels gehen sich ziemlich auf die Nerven, hoffentlich bringt der Tapetenwechsel etwas Ruhe in das Zusammenspiel.
Kaum haben die Frauen ihre Koffer ins (schrullige) Haus gebracht, werden sie von zwei Schlächtern überfallen, die sie töten und vergewaltigen wollen (Reihenfolge: Random).
Colleen gelingt es, beide mit letzter Kraft unschädlich zu machen.
Beth, die den Überfall schadlos überstanden hat, entwickelt sich 16 Jahre später zur erfolgreich(st)en Horror-Schriftstellerin und stellt nun ihr persönlichstes Werk „incidents in a ghostland“ vor.
Doch bevor sie ihren Erfolg feiern kann, erhält sie von ihrer Schwester (die es beim Überfall übel erwischt hat) einen alamierenden Anruf.Zwischenzeitlich musste ich mal nachfragen, ob da ein gewisser Herr Zombie seine Finger im Spiel hatte und nach vielen Jahren wieder etwas Wind in seine Filme bekommen hat (nein, hat er nicht).
Insgesamt lässt mich der Film etwas ratlos zurück. Ich führte ja schon mal an, dass ich mit Torture/Rape/etc nicht so viel anfangen kann, und da war das Gesehene dann doch etwas – nun ja – happig.
Allerdings, und so viel sei verraten, wer auf uncut Gore und harte Revenge-Streifen steht, der wird hier nicht viel Freude haben. In einigen Szenen hatte ich das Gefühl, dass der Film nicht gänzlich uncut ist – ist allerdings nur eine Vermutung (habe und werde das nicht googeln).Zu gute halten möchte ich, dass der Film einen Twist aufweißt, der für mich eher unerwartet kam. Alles Weitere ist bussiness as usual, weniger blutig aber leider auch arg plausibel.
Da wird gewürgt, bis Erbrochen wird, geschrien, geweint, gekrazt, in die Hose gemacht – misshandelt, vergewaltigt (wenngleich auch „nur“ außerhalb des Bildbereichs).
Leider verliert der Film bei der Inszenierung der „Bösewichte“. Die sind in der Tat – neben ihrer perversen Gewaltätigkeit – einfach lächerlich inszeniert. Hier finden keine Dialoge oder Motive einen Ausdruck. Das mag den Film möglicherweise das geben, was er braucht, für mich jedoch fehlt da etwas Wesentliches.Wer in die Welt des Torture oder Terror mal reinschnuppern möchte, und dem dabei „Last house on the left“ (z.B. -> ihr seht, dass ich da wahrlich nicht up-to-date bin ) zu alt ist, der kann mal einen Blick riskieren.
Vielleicht nicht zwingend im Kino, denn so lustig wie alle getan haben, war es tatsächlich nicht.
Wer sich gerne und öfter in dem Genre bewegt, wird möglicherweise vieles vermissen.Unter dem Strich kann ich nicht bewerten, inwiefern sich der Film im Universum des bloßen Angst-und-Gewaltkinos einreihen darf (ich fand ihn „sehenswerter“ als z.B. „I spit on your grave“, einfach weil ich dieses Revenge-Gore Zeugs nicht abhaben kann). Er hätte um Einiges verstörender auf mich wirken können, wenn z.B. die Täter nicht derart „billig“ in Szene gesetzt worden wären und dazu viel zu viele Zitate (etwa TCM) und arg billige Twists eingefügt worden wären. Dann haben wir aber auch den ein oder anderen erhellenden Moment und eine Schreibmaschine, die ihren Zweck erfüllt.
Der Score war hier und da ein wenig ärgerlich plaziert, gegen Ende in zwei Momenten aber auch sehr wirksam eingesetzt. So ganz ohne Gedudel hätte ich es in einigen Szenen wohl intensiver empfunden – sagen wir in diesem Fall also mal „Glück gehabt“.
Vielleicht wirken sich nun auch die Manieren des Publikums auf die Gesamtnote aus, aber das ist wahrlich kein Film, für den ich eine Empfehlung aussprechen möchte.5/10
15. März 2018 um 20:44 #135880Midnight Sun – Alles für Dich
Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich voriges Jahr „Du neben mir“ schauen durfte. Als nun der Prolog von „Midnight Sun“ die Sneak erhellte, war der persönliche Frust bei mir entsprechend hoch.
Bella hat einen Gendefekt, der ihr den Kontakt mit Sonnenlicht unmöglich macht. So lebt sie seit ihrer Kindheit „gefangen“ im Haus ihres Vaters (Mama starb leider früh), der sich trotz aller Beschwerlichkeiten stets fürsorglich und herzlich um sie kümmert. Homeschool in den USA macht auch die „Graduate“ möglich, welche letztlich den Ausschlag für die (wer würde es vermuten?) Teenie-Liebesgeschichte gibt.
Um ihren Abschluss zu feiern, geht Bella abends zum Bahnhof, um vor unbekannten Passanten auf der Gitarre zu spielen.
Wie aus dem Nichts taucht dort Charlie – ein junger Mann aus der Nachbarschaft, in den sich Bella bei ihren täglichen Blicken aus dem Fenster vor vielen Jahren verliebt hat – auf, der seinerseits keine Lust auf eine Abschlussfeier mit seinen Freunden hat.
Fortan lernen sich die beiden ein wenig besser kennen, es knistert und knastert, Papa bekommt die heimliche Hysterie und Bellas beste Freundin befeuert sie darin, endlich mal die Sau rauszulassen.
Etwas arg konstruierte Umstände stellen das junge Glück jedoch bald auf eine harte Probe….Ich bin mir durchaus bewusst, dass ich nicht die Zielgruppe dieses Films bin und kann daher nicht allzustreng mit dem Gesehenen umgehen.
Um es aber vorwegzunehmen: Im direkten Vergleich zu „Du neben mir“ ist dies ein richtig guter Film. Verzichtet man jedoch auf diesen Quervergleich, dann benötigt man als Kenner von Lovestories durchaus starke Nerven.
Kaum ein Klischee der jungen, ersten Liebe wird ausgelassen.
Dass es nicht zum Totalabsturz kommt, liegt vor allem an dem recht sympathischem Cast.Ein Film, der keine Lorbeeren erwarten darf, aber aufgrund der Darsteller dennoch zu seinen Punkten kommt. Inhaltlich ist alles schon erzählt, und das, was möglicherweise wissenswert gewesen wäre, wurde totgeschwiegen… so ist das eben, man muss Prioritäten setzen
4/10
11. März 2018 um 11:52 #135700Wahrscheinlich muss man diesen Film als Kind gesehen und geliebt haben, damit man damit warm wird
Und selbst dann wird es manchmal knapp mit dem Mögen
Wenn ich an die „Killer“ meiner Jugend denke, dann kommt eigentlich nur Michael Myers noch gut weg – Freddy, Jason, Chucky – allesamt Kult, ohne Frage, allerdings schaffe ich heute keinen Film aus diesen Reihen ohne Unterbrechung. Selbst Reboots dieser Filme (moderne Optik – selber inhaltlicher Unfug) können mich nicht locken.
Mit der Verklärung wird allzuschnell aufgeräumt, deswegen behalte ich die Momente doch auch lieber im Kopf und hole sie mir nicht wieder ins Wohnzimmer9. März 2018 um 15:24 #135631Winchester
[Enthält mitunter SPOILER]
Den Trailer hatte ich zuvor einmal gesehen und fand ihn semi-fesselnd. Mir erklärte sich der Zusammenhang zwischen Wirr-Warr-Haus und Geisterbahn nicht so richtig. Nun gut, die Sneak brachte da ein wenig Licht ins Dunkel.Sarah Winchester erbt nach dem Tod ihres Mannes dessen Firma und sein Vermögen. Dass dieses Geld mit dem Tod vieler Menschen beschafft wurde, lastet schwer auf ihr.
Darüber hinaus aber leidet sie auch möglicherweise an Wahnvorstellungen, denn die Geister von Verstorbenen, die durch eine Kugel aus einer Winchester Waffe getötet wurden, mahnen sie an, Räume nach ihren Angaben zu entwerfen.
Dr. Eric Price, drogenabhängiger Psychologe und trauernder Witwer, erhält von der Winchester-Gesellschaft den Auftrag, Sarah Winchester hinsichtlich ihrer Geistesverfassung zu untersuchen und entsprechend ein Gutachten abzugeben (selbstredend mit dem Ziel, die wirre Witwe zu entmündigen).
Um den drohenden Bankrott zu entgehen, willigt er ein.
Was zunächst nach einem leichten Frage-und-Antworten Spiel aussieht, entwickelt sich zu einer Fahrt in der Geisterbahn, in der Eric auch mit seiner Vergangenheit konfrontiert wird.Ja, das brachte auch schon der Trailer zu Tage und irgendwie ist da inhaltlich auch gar nicht viel zu erwarten.
Man nehme eine skurille Kulisse, werfe etwas Poltergeist und Besessenen-Spuk hinein und erhalte einen Gruselfilm, den es in der Form schon zu Hauf gab.
Gelobt indes wird die „Botschaft“ des Films, dass Schusswaffen ein Tötungswerkzeug seien (ja gut… echt?) und das irgendwie nicht so schön sei – jedenfalls hadert Witwe Winchester damit und die Verstorbenen „Winchester Opfer“ bekräftigen Sie in ihrer Haltung – zumindest auf ihre recht spezielle Art.Folgen wir dem Film und halten diese Botschaft im Hinterkopf, wird einem schnell bewusst, dass wahlweise Drehbuch und/oder Geister [der Film basiert ja auf wahren Begebenheiten] mal schnell in typisch amerikanischer Doppelmoral im Namen der Rache rumballern und nach Vergeltung schreien.
Helen Mirren spielt solide. Im Verlauf des Films ist ihr auch ausschließlich ein Gesichtsausdruck aufgetragen worden. Jason Clark als Dr. Price trägt den Film als anfänglicher Zweifler (liegen die übersinnlichen Wahrnehmungen doch sehr wahrscheinlich an seinem Drogenkonsum) und später als unfreiwiliger Held, der die Bewohner des Winchester-Haus beschützen will.
Dort leben neben den Bediensteten des Hauses auch Sarahs Nichte mitsamt Sohn.„Winchester“ bietete einige nette Schreckmomente, spoilert die Auflösung des Films recht früh und bietet zudem viel Raum zum Kopfschütteln. Wie in solchen Filmen oftmals üblich, haben die Personen keine bis kaum Tiefen. Der Charakterwandel des Dr. Price erfolgt auch im 08/15 Muster und Nichte+Sohn scheinen bloß im Film integriert, um einige Geisterszenen zu ermöglichen.
Man kann den Machern des Film wahrlich nicht vorwerfen, sie wüssten nicht, wohin sie mit dem Titel wollten. Man folgt stringend den ausgelutschten Mustern klassischer Gruselfilme und platziert vermeintliche Schocker mal mehr, mal weniger gut.Optisch ist „Winchester“ tatsächlich schön anzuschauen. Leider entpuppt sich das wirre Konstrukt der Winchester-Mansion am Ende als lose Worthülse… so richtig viel bekommen wir leider nicht davon zu sehen.
Das ist in meinen Augen wohl auch der bedeutenste Kritikpunkt. Wenn man schon im Trailer bedeutungsschwer auf das Gebäude eingeht, dann möchte ich auch etwas davon haben.„Winchester“ ist grundsolie. Aufgrund von Helen Mirrens Auftritt möglicherweise mit etwas höheren Erwartungen vor Start, welche aber nicht richtig eingehalten werden können.
Ein Film, der insbesondere vor der anbahnenden Auflösung trotz zunehmenden Tempo langatmig wirkt und seinen Platz im Einheitsbrei klassisch-moderner Grusler einrehmen wird.
Wäre das letzte Drittel besser verfasst worden, hätte es allerdings auch nicht zu Höhenflügen gereicht.5/10
7. März 2018 um 21:09 #135560Hungrig – Les Affames
Man mag es kaum glauben, aber ich war mal jung und zu der Zeit mochte ich gerne Zobmbiefilme, recht knapp gefolgt von Terror-movies.
Terror brauche ich heute nicht mehr, Zobmie vielleicht dann, wenn es etwas beinhaltet, das mich fesseln kann.
TWD schaue ich aufgrund nicht wechseln wollender Inhalte und dämlicher Storylines nicht mehr, FTWD konnte ich schon aufgrund der Charaktäre nie leiden und ansonsten waren die jüngsten filmischen Umsetzungen des Genre nicht zwingend das, was mich bei Laune halten konnte (Man denke da an „Puls“ – gähn)
Tatsächlich war „Maggie“ einer der besten Zombiestreifen, die ich in jüngster Zeit gesehen habe und mit „Hungrig“ wäre beinahe ein weiterer dazu gekommen.Die Basis der Story ist immer dieselbe: Irgendeine (ungeklärte) Ursache machte aus Menschen untote, nach Menschenfleisch gierende Wesen. Der Film beleuchtet dabei die neue Lebenswelt von einigen Überlebenden in der kanadischen Provinz, ehe sie zufällig aufeinandertreffen und gemeinsam eine sichere Bleibe aufsuchen.
Robin Aubert macht hier vieles richtig, aber beinahe genauso viel versemmelt er.
Ein düsteres, hoffnungslos erscheindendes Szenario mit beeindruckenden Bildern wird nur allzu oft ein schrecklich kindischer und unlustiger Humor zur Seite gestellt.
Während man sich also darin übt, sich in die (teils gut gezeichneten) Charaktäre einzufinden, kommen da „Brüller“, die nichtmal in „Shaun of the dead“ oder „Zombieland“ gelungen wären.
Betrachtet man dabei die ernsthafte Seite des Films, bekommt man durchaus Elemente, die es anzuschauen lohnen.
Neblige Wälder, darin verharrende Untote, Überlebende, die in ständiger Stille durch das Land ziehen – dabei stets konsequent die Regeln des geschaffenen Kosmos folgend. (Also nix mit 100 Untote gegen einen, der dann mit einer Steinschleuder bewaffnet alle umsenst).
Auf der anderen Seite dann aber dieses billig übertriebene splatterinferno und die unbeantworete Frage, wann genau die Untoten das Seminar für moderne Kunst absolviert hatten.Nach Sichtung des Trailers hatte ich große Hoffnung, und hier hätte tatsächlich etwas Bemerkenswertes entstehen können (sofern man dem Zombiegenre denn überhaupt noch was Innovatives entlocken kann).
Durch höchst albernen Humor, gefühlten 100 Litern zu viel Kunstblut und anderen unschönen Pannen, werden dem Film einige eindringliche Szenen kaputt gemacht.Am Ende steht die Frage: Will das eine Zombiekomödie sein? Dafür ist der Grundton zu ernst.
Soll es etwa ein kunstvoller Streifen sein? Dafür ist der Humor 1. zu plump und 2. zu deplaziert. Mit den Szenenbildern und einem ernsthafteren Kontext hätte es in diese Richtung gehen können.„Hungrig“ lädt ein, gesehen zu werden und so richtig bedauern kann man es hinterher nicht. Allerdings wirkte er auch nicht auf mich so, wie es der Trailer versprochen hat.
5/106. März 2018 um 20:40 #135530The Cloverfield Paradox
Das Öl auf der Erde wird knapp und es droht ein Dritter Weltkrieg. Um eine neue Energiequelle aufzutun arbeiten diverse Wissenschaftler auf einer Raumstation mit einem Teilchenbeschleuniger.
Beinahe 2 Jahre lang bleiben sie ohne Ergebnis und die Lage auf der Erde scheint zu eskalieren, bis sich tatsächlich ein erstes Erfolgserlebnis einstellt.
Doch sollten sich die Wissenschaftler nicht zu schnell freuen, einige Dingen scheinen von nun außerordentlich aus dem Ruder zu laufen.Ich bin mit zugegeben geringer Erwartungshaltung an den Film gegangen, weil ich vorher schon äußerst schlechte Kritiken dazu gehört hatte. Nach dem schon fast großartigem „10 Cloverfield Lane“ hatte ich hier einen spannenden „Abschluss“ des Cloverfield Kosmos erwartet. Tja, Abschluss wohl ja, aber spannend?
In Filmen störe ich manchmal sehr an „Kleinigkeiten“. Hier etwa die notorisch chinesisch sprechende Wissenschaftlerin, während alle anderen sich bemühen, untereinder mit mehr oder weniger starkem Akzent Englisch zu sprechen. Während aber niemand mit ihr in ihrer Landessprache spricht, scheinen dennoch alle Anwesenden sie zu verstehen. Wie gesagt: Eine Kleinigkeit, aber das will sich mir nicht ganz erschließen.
Der Ablauf der Story ist altbekannt und schon 100 mal gesehen. Alien lässt grüßen – nur sind es dieses Mal Würmer (oh weh).
Für was einen Quatsch so eine Anomalie alles herhalten darf… meine Güte. Klar, auf so einer Station ist ein Entkommen nicht ganz so einfach, aber warum nicht in der Art der Darstellung auf „10 Cloverfield“ zurückgreifen? Weniger ist manchmal mehr, hier wird so Vieles in den Film geschmissen, dass man tatsächlich fassungslos zurückbleibt.„… Paradox“ grüßt in einigen Szenen die beiden Vorgänger Filme, was mal schön, mal ärgerlich in Szene gesetzt wird. Mehr als ein Gimmick ist die Handlungsebene auf der Erde nicht, und das ist dann ob ihrer Holzhammer-Bedeutsamkeit doch wirklich enttäuschend.
Gut gefallen hat mir tatsächlich die Optik, auch die Darsteller erschienen mir in ihren Rollen authentisch (wenngleich auch hilflos unterfordert). Klar gibt es schlechtere Vertreter des Genres, aber nach „10 Cloverfield“ wiegt der Titel (zumindest in meinen Augen) auch etwas schwerer, was den eher unterdurchschnittlichen Sci-Fi Mysterium von der Klippe stößt.
In Punkto „jüngste Sci-Fi Wurst“ dann schon auf Augenhöhe mit „Life“ -> einfach enttäuschend.3,5/10
2. März 2018 um 18:37 #135418Black Mirror (Netflix)
Eine Serie, die eine pessimistische Sicht auf unsere nahe Zukunft, insbesondere im Umgang der zu erwartenden technischen Möglichkeiten, aufzeigt.
Hier haben wir also so was wie den modernen Aufguss der „Twilight Zone“, „Outer Limits“, von mir aus auch „Tales from the Crpt“ und ähnliche Formate.
Der Unterschied (zumindest in meiner Wahrnehmung): Zuletzt genannte Serien fanden für ihre Episoden unterschiedliche Inhalte und Heransgehensweisen (zugegeben, bei Tales weniger als bei meinem Favorit Twilight), während Black Mirror im Grunde den selben Stiefel Episode für Episode runterspielt.
Sicher, die Stories unterscheiden sich inhaltlich, andere Schauspieler, andere Orte, mal lustig, mal „ernst“ – aber in 80% der Folgen hat der Mensch einen Chip im oder am Kopf.Das Loslassen der menschlichen Schwächen und Unzulänglichkeiten um Effektiver, weniger emotionsbeladen usw usf. zu sein, wird ausnahmslos in ein sehr schlechtes Licht gestellt (was ich vom Grundsatz her beführworte).
Im Grunde geht es oftmals um die Rückkehr zur Menschlichkeit, zum Zulassen von schmerzhaften Gefühlen, dem Verlust der absoluten Kontrolle. Vertraue deinem Instinkt, nicht der Maschine.Ja, und das nunmehr in der 4. Staffel…. gähn…. ist teilweise richtig unterhaltend, an anderen Stellen aber von der ersten Minute an vorhersehbar und schon oftmals gesehen.
Insgesamt kommt die Serie bei den Zuschauer gut bis sehr gut an, warum aber Episoden wie „Abgestürzt“ und „Männer aus Stahl“ derart gut wegkommen, kann ich aufgrund jahrelanger Sehgewohnheiten aber nicht nachvollziehen.
Für eine jüngere Generation, deren Lebensmittelpunkt tatsächlich Facebook, Youtube und Konsorten stehen, sind insbesondere die Social-Media Episoden wahrscheinlich großartige Serienkost.Meine Favoriten der Serie spielen dabei auch nicht vordergründig den erhobenen Zeigefinger, sondern platzieren ihn in ihrer Story. „White Christmas“, „Von allen gehasst“, „San Junipero“ heben sich erfreulich von den übrigen Episoden ab, die leider allzuhäufig ihre Längen aufweisen (und erzählerische Innovation vermissen lassen).
Wie „The Twilight Zone“ schaue ich gerne mal eine Episode vor dem Schlafengehen. Erzähle ich aber heute noch gerne von Episoden aus einer Uralt-Serie, vergesse ich hier allzu oft bereits am nächsten Tag, was ich da eigentlich gesehen habe.
„Das gab es noch nie!“… na ja, aber gut, dass jede Generation zum „Damit auseinandersetzen“ angeregt wird.Von 2/10 (Männer aus Stahl)
bis 7,5/10 (Von allen gehasst)ist alles dabei.
1. März 2018 um 13:44 #135372Operaton: 12 Strong
Nach 9/11 fackelt das amerikanische Militär nicht lange und entsended unter dem Tarnmantel einer geheimen Operation sechst Special-Forces Teams nach Afghanistan, um die sich dort verschanzten Taliban empfindlich zu schalgen, da sie führende Mitglieder der al-Qaida aufgenommen haben.
Vor Ort gibt es ein kurzes verbales Gerangel darum, welcher Trupp die Ehre erhält, den ersten Angriff auf die strategisch wichtige Stadt Masar-e Scharif anzuführen, um diese einnehmen zu können.
Captain Mitch Nelson erhält den Zuschlag und erfüllt mit Freude und Tatendrang machen sich die 12 Soldaten auf, ihren afghanischen Verbündeten zu treffen, der den Feind bereits ausspioniert haben will.„Operation: 12 Strong“ thematisiert in weiterer Form das amerikansische Trauma nach 9/11, die geballte Wut und das Empfinden, den Taliban mal so richtig zeigen zu wollen, wer denn wirklich den dicksten Hammer mit sich trägt.
Dazu ein etwas oberflächlicher Clash of Cultures, als die 12 Mann starke Truppe auf ihren afghanischen Verbündeten trifft und anstatt mit dickem Gefährt, auf den Rücken von Pferden und Maultieren durch die Bergwelt Afghanistans reisen muss.
Kriegerischer Pathos und herrliches Schwarz-weiß Malen, machen einen Kriegsfilm der altbekannten Sorte.
Einige Dialoge allerdings sind wahrlich schön pointiert, etwa wenn der afghanische Heerführer die Amerikaner nicht Befreier, sondern als weiteres Volk in Afghanistan sieht, dass sich wahlweise mit diesem oder jenem Clan bekämpft.Der Feind wird indes in einer einzigen Szene dargestellt und ausreichend portraitiert, in der ein führender Taliban eine Frau erschießt, die ihren Mädchen das Lesen und Schreiben gelehrt hatte.
Trotz viel Krach, Geballer und Geschreie fiel es mir richtig schwer, wach zu bleiben.
Eindimensional, mit einem Hauch von Buddy-Faktor gewürzt und dem betont meschenfreundlichen Auftreten der Amerikaner (seht doch, er gibt dem armen Jungen einen Lutscher!) höchst langweilig und mit 0 Wiederholungsfaktor.
Hatte ich voriges(?) Jahr den ähnlich angelegten Streifen „13 Hours“ schon wenig wohlwollend kommentiert, fällt mir hier tatsächlich wenig Nettes ein.
Einzig die leicht bissigen Auseinandersetzungen zwischen Amerikaner und Afghane ob ihrer Motivation, Ängste und Perspektiven lässt aufhorchen. Leider reduziert man sich dann doch lieber darauf, die technische Überlegenheit der amerikanischen Kriegsführung zu lobpreisen. Ihren Mut und Siegeswillen in ausweglosen Situationen selbstredend betonend ist „Operation: 12“ Strong ein Film, der womöglich zur Kinovorstellung in Amerika die Landesflagge wehen lässt, hierzulande wahrscheinlich den passionierten „Call of dut“ oder „Medal of Honor“ Spieler ansprechen wird.[Was von mir keinerlei Wertung beinhaltet! Eines der beiden Spiele habe ich auch mal gespielt ]Inhaltlich nichts Neues, Bildlich unspektakulär und in Punkto Strategie und Zielführung zu weit von mir weg, um mich damit in irgendeiner Weise ansprechen zu können.
Einzig Michael Shannon lässt in einigen Szenen offenbaren, dass er mit den Hauch von Facetten agieren kann.
Unter dem Strich: Versprochen ist versprochen und wird nicht gebrochen!3/10
1. März 2018 um 12:59 #135367@reparud_rudrepa
Dann mal willkommen im Club
Deinen Anführungen habe ich tatsächlich nichts hinzuzufügen, wir ihr wisst, sehe ich das beinahe genauso.
Schön aber, dass Du mir die „BMX-Bande“ zurück ins Gedächtnis rufst!! Hach, waren das Zeiten als man noch mit so Dingern das dörfliche Idyll beeindrucken konnteWeiß aber nicht, ob ich mir den demnächst nochmal anschauen werde – momentan hab ich wieder große Lust auf die „Tripods“
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