DerSchweiger

Verfasste Forenbeiträge

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    How to Party with Mom

    Das geht ja gut los: Deanna verabschiedet ihre Tochter tränenreich am College, ehe sie anschließend im Auto von ihrem Mann erfährt, dass er eine neue Liebe hat und die Scheidung möchte. Zu allem Überfluss verkauft er das auf seinem Namen laufende Haus.
    Nach zig abgelehnten Sandwich-Varianten und dem Schrecken über einen fast erschossenen Hund kommt sie auf die Idee, ihren Collegeabschluss nachzuholen, den sie vor der Geburt ihrer Tochter ihres Mannes zuliebe aufgegeben hat.
    Wer ahnt es? Töchterchen Maddie ist davon zunächst wenig angetan und die Pure-Mom Attitüde Deannas macht ihr den Einstieg in ihr neues Leben auch nicht einfach.
    Bei so viel Chaos hilft also nur eins: Party mit Mom!!

    Klar, der Titel klingt schon nach wenig gehaltvoller Kost, diese kann aber durchaus witzig oder mindestens unterhaltsam gestaltet werden (siehe „Sisters“ oder „Bad Moms“). Geboten wird aber so viel weniger.
    Das Problem trägt einen Namen: Melissa McCarthy
    Gemeinsam mit ihrem Mann hat sie das Drehbuch entworfen, und wie es wohl so ist, wenn man sein größter Fan ist – der Fokus liegt auf einem selbst, man möchte stets präsent sein, sämtliche Nebendarsteller fungieren allerhöchstens als Stichwortgeber für verbale Gagfeuerwerke (ja, was ein Scheiß!! Ich glaube, da lacht man bei einem Stuss wie „2 broke girls“ häufiger – nämlich vor Erleichterung, wenn die Werbung kommt) und die Story soll mal sämtliche Klisches einer „Mama probiert nochmal jung zu sein“ Geschichte bedienen ohne dabei einen Zusammenhang im Plot-Darsteller Gefüge einzubringen.
    Der Film ist Müll und überrascht einzig dahingehend, dass skurille Nebencharakter nicht mal die Chance auf Ausspielen ihrer Seltsamkeitskarte bekommen. Das Gothgirl als Mitbewohner bleibt eben das Gothgirl, die Komafrau bleibt die (dumme) Komafrau. Tochter Madie bleibt…. keine Ahnung, ich glaube sie hatte zwar etwas Text aber war sie wirklich dabei?
    Wäre ein einziger gelungener Gag auf der 80er Party einer Collegeverbindung.

    Schade eigentlich. Nachdem ich sie in St.Vincent gesehen habe, dachte ich, sie könne ihrem Albernimage entfliehen. Potenzial scheint vorhanden, aber wenn man immer süß und kuschelig wirken möchte, dann bitte…

    1/10
    (P.S. Das soll kein reines McCarthy-Bashing sein [von der ich zugegeben nichts halte] – der Film wäre mit jeder anderen Darstellerin ebenso mies)

    #139318
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    Penny Dreadful S01/E01-06

    Ich habe zuvor viel Gutes über die Serie gehört, sie aber noch nicht eingeschaltet. Das hat sich diese Woche geändert als ich einfach nichts Stimmiges zum Schauen finden konnte.
    Die erste Folge schaute sich sehr sehr gut. Schöner Horror, vielleicht in der ein oder anderen Szene zu explizit, aber die Erwartungen waren schon mal mehr als erfüllt.
    Dann der Auftritt von Prof. Frankenstein… joa und dann und dann und dann…

    Irgendwie alles ein Meeting der jungen „außergewöhnlichen Gentlemen“. Finde ich jetzt nicht so gut, die Vampire und Hinweise bezüglich einem Fräulein Mina fand ich richtig gut und vollkommen ausreichend.
    So wurde aber bisher zweimal die Möglichkeit einer vollumfassenden Rückblende in Frankensteins und Minas Vergangenheit gegeben. Mag für den weiteren Verlauf der Serie von Nöten sein, aber wie gesagt: Mir ist das zu viel.
    Die Spannung geht ab Folge 3 dann auch ein wenig runter, im Wortschatz einer Protagonisten entfernen wir uns auch schnell dem guten Geschmack.

    Sehr schön allerdings Timothy Dalton zuzuschauen (ich oute mich mal: Dalton ist mein Lieblingsbond), Eva Green zeigt anfangs eine großartige Präsenz, Josh Hartnett gefällt mir auch recht gut und alles Andere ist eher Beiwerk für mich.
    Mal schauen, wohin der Weg gehen wird. Die Fährte Ägypten etc fand ich ja recht spannend, leider verliert sich das alles derzeit in einem Mischmasch, der sich meinem Interesse zu entziehen droht.

    Folge 6 zehrt noch stark vom großen Aufschlag in Folge 1, der Folge 2 allerdings schon nicht mehr ganz so gut folgen konnte.

    Vorläufige 6,5/10

    #139317
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    Love, Simon

    4/10

    #139132
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    Wind River

    Ein unglaublich beeindruckender Film, der dich mitfühlen & leiden lässt wie selten zuvor.

    Elizabeth Olsen & Jeremy Renner sind fantastisch. Die Story fängt so gelassen & behäbig an, endet aber am
    Ende mit einem dicken Knall. Da waren Szenen dabei, da saß man einfach nur vorm TV und der Atem stockte.
    Genial umgesetzt & nach Hell or High Water + Sicario die nächste Perle von Taylor Sheridan.

    Wind River wird noch lange im Gedächtnis bleiben als einer der absoluten Überraschungen aus 2018.

    9.5/10 bittere Kälteeinbrüche

    Ich glaube, filmisch sind wir nicht immer allzudicht beieinander, aber hier trennen uns tatsächlich bloß 0,5 Punkte :D
    Hier nochmal mein Fazit aus Januar (war die erste Sneak des Jahres)
    „Wind River“ ist ein Film über den Verlust von Liebe und Hoffnung, über den Kampf gegen die Verzweiflung und die ursprüngliche Natur des Menschen.
    Ein großer Wurf, der packt und fesselt.
    Großartig, auch wenn man nicht lächelnd im Sessel zurückbleibt.

    9/10

    #139121
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    Renegades – Mission of Honor

    Eine Truppe Navy Seals soll im Auftrag der NATO einen Kriegsverbrecher aus dem ehemaligen Jugoslawien schleppen. Bei der Flucht schlagen sie jedoch mit Hilfe eines Panzers eine Schneise der Zerstörung auf ihren Weg über die Grenze, was ihr Vorgesetzter nicht gutheißen kann. Zur Strafe gibt es eine dreitägige Suspedierung – die bei den Soldaten jedoch sinvoll genutzt werden will.
    Da kommt eine Bardame und heimliche Geliebte eines der suspendierten Soldaten mit einer Geschichte um einen sagenumwobenen Goldschatz, der bei einer Überflutung eines nahegelgenen Ortes zu Zeiten der Nazi-Besatzung vergessen wurde, gerade recht.
    Gold im geschätzten Wert von 300 Millionen Dollar wartet darauf, geborgen zu werden. Na, dann mal los….

    Die deutsch/französische Produktion kommt in bester B-Movie und A-Team Manier daher. Eine Truppe Soldaten, die binnen drei Minuten sämtliche Klisches bedient (lockeres Mundwerk inklusive) um dann einem hanebüchenen Drehbuch zu folgen.

    Achtung, ab hier mit Spoilern: Da versteckt die Bardame jahrelang einen Goldbarren in ein Handtuch umwickelt unter ihrer Spüle, ein einheimischer Gangster spaziert in ihre Wohnung, verlang den Barren zu sehen zu bekommen, „Er ist nicht hier“.. ja gut, dann nicht – was allerdings Gelegenheit bietet, sich dem Soldaten anzuvertrauen. Man sagt, das Gold läge seit 50 Jahren in einem Safe auf dem Grund des Sees (das überflutete Dorf selbstredend wohlbehalten unter Wasser wartend). Allerdings wurde es mit der Zeit vergessen – niemand hat je nach dem Gold gesucht.
    300 Millionen klingen für eine 5 köpfige Truppe durchaus lukrativ, als die Bardame jedoch anführt, dass sie mit dem Geld eine Stiftung für ihr zerstörtes Land aufbauen möchte, sind persönliche Interessen und mögliche Bedenken zur Seite gewischt. Naive und blauäugige Gedanken mit 300 Millionen Dollar zu füttern ist hier das Selbstverständlichste der Welt.
    Da werden in Folge Hubschrauber, Flugzeuge, Taucherausrüstugen und helfende Soldaten anderer Kompanien „ausgeliehen“, ohne dass es jemand merken will. So geht es munter weiter und der Bösewicht, der aufgrund des Raubs des Kriegsverbrechers noch ziemlich sauer ist, hungert nach persönlicher Rache.
    Als er dann vom Gold hört, das da geborgen werden soll, mag er natürlich auch gerne etwas davon abhaben.

    Irgendwie weiß ich, wie es ausgeht (so schlecht— so schlecht), aber ab dem zweiten Tauchgang zum überfluteten Dorf war ich eingenickt.
    Dialoge zum Weghören, Naivität wohin man schaut, ein Pseudo-herrischer Befehlshaber J.K.Simmons (keine Ahnung, was er verbrochen hat, um hier mitwirken zu müssen) der die Truppe im möglichst herablassender Form angeht um ihnen hinterher Zigarren, Alkohol und was sein Schwager ihm sonst so geschickt hat zu übergeben.
    In seiner Machart (schlimme Dialoge, krudes Drehbuch, loses aneinanderhängen unterschiedlicher Szenen) erinnert er mich stark an „Attraction“, der mitunter stark an ähnlichen Krankheiten leidet.
    Allerdings konnte er mich doch ein wenig mehr fesseln / bzw. interessieren.
    „Renegades“ ist ein ganz schwacher Schuss in den Ofen.
    Charakter- oder Sympathiezeichnung gleich null, Plausibilität sämtlicher handelnder Personen im Grunde nicht vorhanden.
    Kaum zu glauben, aber hiergegen wirken „12 Strong“ und Konsorten tatsächlich wie Meisterwerke.

    2/10

    #138922
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    Die brillante Mademoiselle Neila

    Neila Salah, Französin mit Migrationshintergrund und wohnhaft in einem pariser „Migrantenviertel“, bekommt die Möglichkeit, Jura an einer der angesehensten Universitäten zu studieren.
    Zu dumm, dass sie am ersten Tag zu spät erscheint und dabei auch den vorgeschriebenen Dresscode ignoriert. Ihr Dozent Professor Mazard hat dafür sofort die passenden Worte parat und stellt sie vor versammeltem Auditorium bloß. Dies geht so weit, dass andere Studierende ihn wegen rassistischer Äußerungen der Universitätsleitung melden. Dort soll ein Disziplinarverfahren darüber entscheiden, ob Prof. Mazard noch tragbar für die Uni sei.
    Den Ausschuss könne er jedoch noch milde stimmen, sollte er Mademoiselle Neila fit für den Rhetorikwettbewerb machen und sie diesen gewinnen lassen können.
    Ein sehr schwieriges Unterfangen – treten sich die beiden doch ständig wie Hund und Katz gegenüber.

    Lehrer/Schüler Geschichten gibt es zu Hauf, auch eine Adaption des Aschenputtel Themas ist nichts Neues und doch weiß diese französische Produktion zu gefallen.
    Nicht das, was dort erzählt wird, ist besonders schön – sondern die Art wie.
    Ich bemängel ja sehr häufig in Fließbandwerken wahlweise fehlende Ideen oder aber noch mehr die fehlende Chemie zwischen den Charaktären.
    Diese sind in diesem Film absolut stimmig, leicht überzeichnet („Ein wandelndes Klische“ – wie Prof. Mazard seine Schülerin treffend bezeichnet) aber mit einer Würde von den Schauspielern Camélia Jordana (Beste Nachwuchsdarstellerin) und Daniel Auteuil verkörpert, dass man auch wenig überraschende Wendungen genussvoll begleitet.

    Ein Wortgewandter Film über Vorurteile und die Art, wie wir ihnen begegnen. Es ist für Einige sicher nicht einfach, wenn Mazard in selbstverliebter und zynischer Pose Schoppenhauer zum Besten gibt, aber gerade dies macht den Film aus.
    Eine Portion Liebe darf nicht fehlen, aber selbst dieser kleine Nebenplot kann bewirken, dass eine äußerst sympathisch angelegte Hauptfigur (Neila) mit ihren Fehlern und groben Fehleinschätzungen ihrer Selbstdarstellung konfrontiert wird.

    Das Thema an sich ist beliebig, und am Ende vielleicht auch einen Happen zu dick aufgetragen, aber das Zusammenspiel von Jordana und Auteuil zeigt, dass das französische Kino in seiner darstellenden Form wohl unangefochten Nummer eins in Europa ist. Dazu der Mut, einen mit u.a. rassistischen Äußerungen auftretenden Professor sympathische Züge zu gestatten ist in der filmischen schwarz/weiß Landschaft beinahe mutig. Der Botschaft des Films folgend ist dies aber auch absolut nachvollziehbar.

    Für mich eine schöne Sneak-Überraschung.
    7,5/10

    #138656
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    Overboard

    Leonardo Montenegro ist der Sohn eines Multimillionärs, der sein Geld mit Zement verdient. Doch anstatt sich als zukünftiger Geschäftserbe auf das Geschäftliche zu konzentrieren, verbringt er seine Zeit bevorzugt mit Alkohol, Sex und Mangos.
    Von all dem kann die alleinerziehende Mutter von drei Töchtern Kate nur träumen. Sie muss hart schuften, um das Geld für den Alltag aufzubringen und benötigt außerdem noch Zeit, um für ihre Abschlussprüfung zur Krankenschwester zu lernen.
    Als sie nach einer ausschweifenden Party auf Leonardos Yacht sauber machen soll, rasseln beide Charaktere derart zusammen, dass Kate mitsamt teurem Staubsauger über Bord geworfen wird. Zu allem Überdruss möchte ihr Arbeitgeber natürlich noch das Geld für den kaputten Sauger haben – und als wäre es nicht genug: Eine Räumungsklage steht ihr auch ins Haus.

    Wie gut, dass Leonardo kurz darauf volltrunken einen Unfall auf seiner Yacht erleidet, über Bord stürtzt und ohne Gedächtnis am Strand angespült wird. Nun wittert Kate die Gelegenheit, es ihm heimzuzahlen.
    Sie gibt sich als dessen Ehefrau aus und nimmt ihn mit nach Hause, wo er eine Stelle bei einem ihrer Freunde als Bauarbeiter annimmt. Mit dessen Geld erhofft sich Kate mehr Zeit, um sich auf ihre Prüfung vorbereiten zu können. Die Wahrheit kann noch ein bisschen warten….

    Ein Film voller unverhoffter und unerwarteter Wendungen. Köstlich, wie der SuperMacho Leonard zunächst mit Ekel und Unwissenheit seinen Aufgaben im Haushalt und Beruf begegnet. Sowas gab es sicher noch nie zu sehen.
    Die stets allgegenwärtige Heiterkeit der finanzarmen Arbeiter ist bewundernswert und derart aus dem Leben gegriffen, dass man glaubt, den betrunkenen Nachbarn beim Freitagabend Grillen zuzuschauen.
    Hier greift wahrlich ein Rädchen ins andere und wer würde zu Beginn erwarten, dass mit zunehmender Dauer des Films Gefühle zwischen Kate und Leonardo aufkeimen, die zu einer nie zu erwartenden Entscheidung führen werden.

    Na, mal ernsthaft: Anna Faris war schon zu „Scary Movie“ Zeiten alles andere als witzig – ihr Können setzt sie hier unbeirrt fort. Der Wandel vom Macho zum Superpapa macht den 56jährigen(!!) Eugenio Derbez zwar sympathisch, dennoch offenbart sich hier in keiner Sekunde, welche Triebfeder außer Sex ihn näher an Kate bringen würde (zumal sie ihn aufgrund seiner „Alkoholsucht“ in den Schuppen ausquartiert).
    Die Gags zünden nie. Nicht einer!! Und wenn Leonardo mit seiner vollbeladenen Schubkarre zum Container fahren soll… ja, was wird ihm da wohl geschehen? Klar, die Gruppe Bauarbeiter darf sich minutenlang und in Großaufnahme kaputtt lachen, der Zuschauer fragt derweil höflich nach der Uhrzeit und wie lange die auf der Leinwand wohl noch brauchen mögen.
    Pluspunkte erlangt der Film durch die drei Töchter Kates. Die Szenen, in denen ihre Träume nach einem Familienleben mit einem Papa aufkeimen sind meist schön. Dass die prägendste Szene ein kleines Mädchen auf dem Fahrrad zeigt, ist bei all dem Klamauk ja schon bezeichnend.

    Wer das Original von 1987 mit Kurt Russell und Goldie Hawn kennt und sich fragt, ob der Charme und Witz der 80er (der zu seiner Zeit großartig funktioniert hat) in das Hier und Jetzt übertragen werden kann, dem nehme ich die Antwort gerne ab: Nein!
    Solche Beziehungskomödien funktionieren nicht, weil das Drehbuch großartig ist und unerwartete Wendungen einführt, sondern weil die Chemie zwischen den Hauptdarstellern passt. Gerne auch mal ein Augenblick der Ernsthaftigkeit, und schon hat man einen schönen Film, dem man etwaige Hirnlosigkeiten verzeiht.
    Hier hat man an jedweder Chemie gespart, selbst die Nebendarsteller spielen auf, als wären es bloß Proben für mögliche Outtakes. Witz und Charme sucht man nahezu vergebens, bloß dank dreier (nun ja, vielleicht auch bloß zwei ;) ) zauberhafter Töchter gibt es dann noch einen oder zwei Momente zum Schmunzeln.

    3,5/10

    #138468
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    Letztendlich sind wir dem Universum egal
    (Every Day)

    Tja, da liest man hinterher den Filmtitel und fragt sich, was der bitteschön mit dem Film an sich zu tun haben soll…

    Rhiannon ist ein ganz normaler Teenie. Solide in der Schule, allgemein beliebter Junge als Freund etc etc, doch irgendwie wird sie eines Tages nicht aus dessen Verhalten schlau, als er sie bittet, die Schule zu schwänzen um mit ihm an den Strand zu fahren. Es soll ihr schönster gemeinsamer Tag werden.
    Als Justin (der Freund) sich am nächsten Tag nicht im Geringsten an den Tag erinnern kann und sein eher wenig wertschätzendes „Hey Jo“ Gehabe an den Tag legt, beginnt für Rhiannon eine Kette wundersamer Begegnungen.
    Denn jeden Tag begegnet ihr ein – mal mehr, mal weniger – fremder Mensch und zeigt deutliches Interesse an ihr, was so noch nie vorgekommen ist.
    Dahinter steckt „A“. Er/Sie/Es wacht jeden Morgen im Körper eines anderen Menschen auf, der jedoch etwa so alt ist wie er selbst und zumindest in der „Nähe“ der Person lebt, in der „A“ am Abend zuvor eingeschlafen ist.

    Dass absurde Liebesgeschichten funktionieren können, zeigen Titel wie „Die Frau des Zeitreisenden“ oder „Alles eine Frage der Zeit“ – wenn es witzig sein soll, gerne auch „Kate und Leopold“. Hier vermag man aber in die junge Tradition, zum Scheitern verurteilte Liebesgeschichten heranwachsender Menschen zu beleuchten.
    Doch steht den Liebenden hier keine unheilbare Krankheit im Weg, sondern eine Laune des Universums – wenn ich das mal so ausdrücken darf.

    Zielgruppe bin ich schon mal nicht, und vielleicht ist das Thema „Liebe“ in dieser Prämisse auch etwas deplaziert – wäre ein Drama um eine solch haltlose Seele nicht wirkungsvoller? Nun ja, egal.
    Maria Bello ist zu sehen, leider viel zu wenig. Das familiäre Drama im Hintergrund der Liebesgeschichte bekommt leider keinerlei Substanz, selbst wenn bedeutungsschwere Szenen eingestreut werden um Rhianna vermeintliches Reifen zu verdeutlichen.
    In 5-6 Jahren darf ich das vielleicht gemeinsam mit meinen Mädels anschauen (wenn ich nicht vorher aus dem Zimmer gebeten werde ;) ), bis dahin tun mir diese Art Filme keinerlei Gefallen.
    Immerin ist „Letztendlich…“ nicht völlig schlecht, allerdings auch nicht richtig gut.

    Andererseits: Halte ich mir vor Augen, welche „Möglichkeiten“ in der Trailershow präsentiert wurden, wird mir Angst und Bange. (Dinos, die in Kinderzimmer schleichen??? Der Typ aus dem Bauhaus macht sich nun selbstständig? Und ein PEZ-Stifter wird zur Waffe…)

    Einige Dialoge zum Weghören (oder einfach blöd übersetzt?) und eine Storyline, die geradliniger kaum sein könnte.
    Das junge Volk wird es vielleicht gerne sehen ;)

    4,5/10
    (Jederzeit beachtend, dass ich nicht Zielgruppe bin und er mit neugierigen Augen womöglich besser bewertet werden kann)

    #138275
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    Swimming with men

    Eric hat das, was man gemeinhin eine Midlife-Krise nennt. Die Ehe scheint vor dem Ende (Eric ist sich sicher, sie hat eine Affäre), sein Sohn geizt ein wenig mit Respekt und beruflich hat er wohl schon lange den Spaß verloren.
    Wohl mehr aus Gewohnheit als aus Freude geht er zudem regelmäßig schwimmen.
    Dort trifft er eines Tages eine merkwürdige Gruppe alternder Männer, die sich im Synchronschwimmen üben.
    Er erlangt ihre Aufmerksamkeit, als er ihnen einen Tip zum Bilden einer Choeografie gibt („ihr seid einer zu viel“) und wird schließlich eingeladen, sie in ihrem erlesenen Club zu unterstzützen.
    Seine anfängliche Ablehnung weicht bald dem Interesse und mehr und mehr findet er zugang zu der Gruppe und dem Synchronschwimmen an sich.
    Als das Team aus Gründen der Liebe an einer inoffiziellen Weltmeisterschaft teilnehmen möchte, geht Eric in die Vollen.

    Endlch, ja endlich gibt es einen Film über das Synchronschwimmen :D
    Basierend auf einer wahren Begebenheit (das originale Schwimmteam darf sich während der WM im Film zeigen) sehen wir hier etwas, was man möglicherweise in der Kategorie „Britischer Humor“ verbuchen kann.
    Der Cast ist dabei richtig gut. Die Ernsthaftigkeit, in der dieses (verzeihung!) absurde Thema verpackt ist, macht zuweilen richtig Spaß. Andererseits fällt es auch schwer, den oftmals in Zeitlupen dargebrachten schwimmerischen Details zu folgen. Homophobe Menschen und jene, die behaarte Männerfüße als Abstoßend bezeichnen, sollten einen Bogen um diesen Film machen.

    Ich persönlich weiß nicht so recht, wie ich den Film für mich einordnen möchte. Das Thema bzw. die Sportart interessiert mich 0 und doch konnte mich der Film gut unterhalten.
    Inhaltlich erfahren wir wirklich nicht viel, dafür finde ich aber die Darsteller in ihren Rollen als äußerst sehenswert wie liebenswert.
    Irgendwie hat das Ganze etwas von Nick Hornby. Man mag ihn, oder man findet es langweilig.
    Ich mag swimming with men, auch wenn ich dafür wirklich nicht ins Schwimmbecken steigen würde ;)

    5/10

    #138273
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    Wohne lieber ungewöhnlich

    Bastien hat in jungen Jahren schon einige „Väter“ kommen und gehen sehen. Seine Mutter schließt derezit ihre dritte Ehe, sein Vater ist indes zweimal verheiratet und auf der Suche nach Nummer 3. Auch Bastiens Tante lässt nicht geizen und so kommt ein ziemliches Sammelsurium an Brüdern, Schwestern, Cousins und Cousinen mitsamt (Stief-)Vätern und -Müttern zusammen. Als eines Tages so wirklich niemand weiß, bei wem denn nun welches Kind ist, platzt Bastien der Kragen.
    Gemeinsam mit einigen Halbbrüdern, -Schwestern, Cousinen / Cousins zieht er heimlich in die leerstehende Wohnung einer kürzlich verstorbenen Großmutter. Dort schmieden sie einen Plan und fordern ihre Eltern auf, gemäß eines Wochenplans zu den Kindern zu kommen, anstatt diese innerhalb ihrer Wohnungen herumzuschieben.

    Die Idee erscheint charmant, viele der Darsteller machen ihre Sache gut und trotzdem fehlt etwas, um etwas wie ein großer Wurf zu werden.
    Die Darstellung der Patchwork Familie ist arg verworren und es fehlt an Übersichtlichkeit. Auch liegt der Focus nicht gänzlich auf den Kindern sondern lediglich auf Bastien und dessen Angebete.
    Es gibt viel Hü und Hott, kaum Ruhe in dem ganzen Schlamassel das ist vielleicht das, was am ärgsten stört.
    Die Probleme, die offenkundig zu einer bizarren Situation führen, hätten durchaus intensiver beleuchtet werden können.
    Nun gut, nehmen wir es mal als Feelgoodmovie aus Frankreich, das dort vornehmlich jüngere Zuschauer ansprechen möchte (eine wichtige Botschaft an die Eltern vermisse ich als Vater dann doch).
    Nimmt man dies als Prämisse (oder als Sneakgeübter Zuschauer), dann kann man sich durchaus gut unterhalten.
    Einige Momente sind tatsächlich liebenswert, hier und da ein schöner Lacher und schwups hat man etwas, was man im kommenden Jahr genüsslich via Amazon-prime sehen kann.
    Für die volle Kinogebühr keine Empfehlung, dennoch schön, ihn gesehen zu haben.

    4/10

    #137847
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    Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer

    Gestern mit meinen Mädels (6+8) geschaut und mit offenem Mund sitzen geblieben.
    Wir haben die Geschichte schon vor einigen Jahren zur Vorlesestunde vorgestellt, neulich wurde nochmal die „Augsburger Puppenkiste“ bemüht und somit kamen meine Mädchen mit guten Vorkenntnissen in den Film (vom Papa mal ganz zu schweigen :D )

    Normalerweise gehen Kinderfilme nicht in die Wertung ein (Hilfe, ich habe meine Eltern geschrumpft – Bibi & Tina und Co schaue ich tatsächlich nur, weil meine Töchter Freude an den Filmen haben), hier MUSS ich eine Ausnahme machen.

    Die Geschichte um das Findelkind Jim, das eines Tages per Post nach Lummerland kommt und von den schrulligen wie liebenswerten Bewohnern der kleinen Insel aufgenommen wird, sollte jedem bekannt sein.
    Gespannt war ich darauf, wie man es schafft, die doch detaillierte und liebevoll erzählte Geschichte in 110 Filmminuten zu packen.
    Es gelingt (wenngleich der ein oder andere Moment ein wenig länger ausgekostet hätte werden dürfen) sehr gut. Dabei hält man sich beachtlich dicht an der Vorlage ohne gekünstelten Hype oder bedeutungsschwangere Aussagen.
    Die Optik ist wunderbar und sämtliche Darsteller sind herzallerliebst ihrer Rolle verbunden. Kaum zu glauben, aber ich fand Annette Frier doch tatsächlich mal gut!
    Einzige „Enttäuschung“ ist vielleicht noch die Darstellung bzw. Synchronisation des Halbdrachen Nepumuk. Der Erwachsene Zuschauer wird möglicherweise auch darüber schimpfen, dass die Drachenstadt Kummerland mitsamt grausiger Lehrerin Frau Malzahn (hoppla, die prügelt hier ja wirklich!) zu kurz abgehandelt wird.
    Tatsächlich aber passt alles wunderbar ins Schema, jede Etappe bekommt ihre Zeit weil eben jede davon gleichermaßen zauberhaft wie bedeutungsvoll ist.

    Sämtliche Episonden finden ihren Platz und wenn ich in die Augen meiner Kinder schaute, traf jede davon genau ins Schwarze. Das Dunkle und Unheilvolle ab dem „Mund des Todes“ wird zum Wohl der kleineren Zuschauer immer wieder aufgehellt, so dass baldige Erleichterung auf die Momente der Anspannung folgen.
    Wir dürfen hier nicht vergessen, dass es ein Kinderfilm ist – an dem aber auch viele Erwachsene ihre Freude haben werden.

    „Jim Knopf“ ist eines meiner liebsten Bücher wenn es ums Vorlesen geht (knapp hinter dem Räuber Hotzenplotz) und die Verfilmung ist eine Verbeugung vor dem großartigem Inhalt, womit auch sämtliche wesentliche Inhalte (befreie dich von Vorurteilen!) überliefert werden. Eine Hommage an die Augsburger Puppenkiste mitsamt „Eine Insel mit zwei Bergen“-Thema in der Darstellung Lummerlands ist zu Beginn herzlich willkommen, jedoch wird man ab dort eigenständig.
    Die Optik ist – wie oben erwähnt – großartig. Auch wenn viel Protz in der Darstellung ist, steckt sie voller liebevoller Details – und was das Wichtigste ist: Die CGI erhebt sich niemals über die Geschichte und deren Charaktären.

    Auch unabhängig von den strahlenden Augen meiner Töchter eines meiner diesjährigen Filmhöhepunkte.
    Da hat selbst die Bud Spencer Gedächtnisklopperei kaum geschadet ;)

    9/10 (Ja sicher, der Zauber der Kindheit erfährt hier eine Renaissance, dadurch eben sehr subjektiv palzierte Punkte… objektiv aber auch nicht viel schlechter ;) )

    #137845
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    Wahrheit oder Pflicht

    Da komme ich doch wieder an eins meiner Lieblingsthemen: Genre und Zielgruppe :D
    Zugegeben, nach meiner kürzlichen Lobpreisung über „Hellraiser“ kann ich nicht dauerhaft glaubwürdig damit um die Ecke kommen, Horror und Grusel nicht zu mögen – allerdings fallen mir bis auf „Conjuring“ kaum aktuelle Grusler ein, die sich nachhaltig ins Gedächtnis setzten wollten.

    „Wahrheit oder Pflicht“ gehört hier eindeutig nicht dazu. Schon die Ausgangsstory ist blöd: Eine Gruppe Collegeschüler reist zum letzten Spring Break vor ihren Abschluss nach Mexico, um da ordentlich die Wutz rauszulassen. Dabei lernt Olivia den rätselhaften Carter kennen. Dieser möchte ihnen die ultimative Partylocation (ein altes, verlassenes Kloster) vorstellen, in der sie im Kreis sitzend, „Wahrheit oder Pflicht“ spielen.
    Dabei stellen sie sich aber so blöd an, dass sie schon kurz darauf keine Lust mehr auf das Spiel haben.

    Zurück in Californien wird Olivia von ihren Mitschülern aufgefordert, sich für „Wahrheit“ oder „Pflicht“ zu entscheiden. Das Spiel scheint Besitz von der Gruppe genommen zu haben…

    Meine – etwas jüngere – Begleitung erkannte sofort Tyler Posey und Lucy Hale, die in „Teenwolf“ und „pretty little liars“ wohl recht populär daherkommen. Mir – als alterner Mann – sind sämtliche Darsteller unbekannt, weshalb sie wohl auch keinen Sympathiebonus erhalten konnten.
    Aber auch der wäre hier nicht gut angelegt.

    Wir kennen ja schon Poltergeistfilme, in der ein Witchboard Stein des Anstosses wird, nun ist mal das Partyspiel „Wahrheit oder Pflicht“ aus der Grube gehoben worden. Nächstes Jahr vielleicht Flaschendrehen oder so.
    Die Gruppe ist schon zu Beginn so beliebig dargestellt, dass etwaige Twists entstehend aus Wahrheit oder eben Pflicht regelrecht verpuffen, wenngleich sie auf ein großes Ziel hinarbeiten (womit der Geist in der Flasche ja mal ganze Arbeit leistet – Junge Junge, dass das hier gewählte Motiv zur üblichen Dezimierung einer College-Clique herhalten darf ist schon wahrlich übel).

    Hier muss man im Grunde gar nicht spoilern, der Trailer wird vermutlich schon verraten, auf was man sich hier einlässt. Dass das Ganze aus dem Hause Blumhouse kommt (die ja schon mit „Get out“ oder „Happy Deathday“ wenig Innovatives für ein junges und unbedarftes Publikum ablieferten) lässt wohl erahnen, warum ich mit dem Film nicht warm werde.
    Sicher ist die Zielgruppe deutlich jünger als ich. Ganz sicher soll sich auch niemand wirklich gruseln, die zu Grimassen verzogenen Gesichert der „besessenen“ Teenies sind dann auch mehr komisch als furchteinflößend (warum musste ich während dem Film so oft an Aphex Twin denken?). In meinen Augen schrammt das Ganze hier haarscharf am Trash vorbei.

    Nein, das ist eindeutig kein Film für mich. Anderen würde ich ihn allerhöchstens für einen 0,99 EUR Filmabend bei Amazon empfehlen, aber selbst dabei würde ich mich (um bei der Wahrheit zu bleiben) schlecht fühlen.

    3/10

    #137692
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    Into the Forest

    Die Schwestern Eva und Nell leben mit ihrem Vater Robert weit vom Schuss im Wald. Doch dank moderner Technick sind sie auch dort mittem im Leben. Nell arbeitet via Internet an ihrem Studium und steht kurz vor einer wichtigen Klausur, während Eva ihre Karriere als Ausdruckstänzerin (die nach einem Unfall(?) ins Stocken geriet) wieder in die Gänge bringen möchte.
    Als eines Tages auf unbestimmte Zeit ein kontinentaler Stromausfall eintritt ist der Schrecken natürlich groß. Wie wäre die Prüfung gelaufen? Wie soll Eva ihren Tanz perfektionieren, wenn ihr dazu die Musik fehlt?
    Inmitten der wäldlichen Abgeschiedenheit macht sich so ein Stromausfall rasch bemerkbar. Bevor das Benzin zu neige geht soll noch rasch per Auto ein Einkauf in der nächstgelegenen Stadt (Fußmarsch hin und zurück 3 Tage) die ersten Engpässe überbrücken.
    Als bei einem Unglück Robert ums Leben kommt, sind beide Schwestern auf sich allein gestellt – was leider nicht ohne Folgen bleibt.

    Mir wurde der Film mit der Empfehlung „Was ein Dreck!“ vor den Latz geknallt und ich war bis zum Ausscheiden des Vaters am Grübeln, warum er denn so schlecht sein sollte.
    Dann aber zeigt sich das große Dilemma: Die interessante Einführung, das punktuelle Zuspitzen der schlechten Stimmung aufgrund fehlender Elekrizität (bei allen Asteroiden, Zombies, Dinos, Riesenaffen, Erdbeben und Erdkernverglühungen ist dies ein ebenso pragmatischer wie großartiger Ausgangspunkt!) gehen mit einem Schlag verloren. Hier verliert man sich in Folge leider in Bedeutungslosigkeit – auch das Überleben ohne Supermarkt wird kaum thematisiert, bis es einmal knallt – und danach auch wieder nichts.
    Zuweilen leben solche Filme durch eine Charakterentwicklung oder Inszenierung der -Tiefe, hier bleibt es nahezu „kommentarlos“ aus.
    Das hübsche Ende mitsamt magerer Botschaft lies mich dann doch durchatmen: Geschafft.

    Schade eigentlich, denn der Cast und das Setting hätte etwas besseres bieten können. So hat „Into the Forest“ außer ein paar guter Ansätze leider so gar nichts zu bieten.

    3,5/10

    #137615
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    Des Satans Satellit (Zombies of the Stratosphere -> YESS!!)

    Ach du Schande!! :D
    Ja klar, 1952: Naive, wissenschaftlich angehauchte Theorien über das Leben auf anderen Planeten und dem Wirken von universellen Kräften umgarnt mit einer Story die im Grunde schon damals für dauerhaftes Kopfschütteln getaugt hätte.
    Leonard Nimoy in seiner ersten Rolle (ähnlich wie Uschi Glas war er auch mal jung und brauchte das Geld).

    Hinterher habe ich erfahren, dass der Film ein Geschnipsel aus einer 10/12 teiligen TV-Serie ist. Da wurden wohl Szenen der späteren Folgen zu Beginn des Films eingesetzt und andersherum.. das erklärt einiges, macht es aber in keiner Sekunde besser.
    Einige Ed Wood Filmen hatte noch einen gewissen Charme, hier fehlt es tatsächlich an allem. Nostalgiebrille und Co in voller Montur aufgesetzt helfen da auch nicht mehr.

    0/10

    #137614
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    Die Mumie (2017)

    Nachdem ich voriges Jahr den Trailer sah, war ich schon am verzweifeln. Darauf folgten erste vernichtende Kritiken, die meine Befürchtungen zu bestätigen schienen. Hier und da meinte jemand, der Film sei ganz ok… und gestern hab ich ihn mir dann doch angeschaut.
    Vielleicht lag es daran, dass ich (etwas verspätet) die P.M.History zum Thema Tutanchamun zu Ende gelesen hatte und kurzzeitig ein wenig Lust auf altes Ägypten hatte.
    Ja sicher, dass ich dabei nicht zu Ende gedacht habe, war mir schon bei der Auswahl des Titels klar, aber wenn man mitreden will, muss man auch mal Fliegen fressen… oder so ähnlich ;)

    Wenn Tom Cruise nicht gerade „unmögliche Missionen“ erfüllt, finde ich ihn in der Regel ganz gut. Hier wirkt er aber leider völlig deplaziert. Dabei ist ihm die Rolle des egoistischen und hinterlistigen Abenteurers auf den Leib geschrieben. Also Unlust des Darstellers oder fehlendes Können des Regiesseurs? Ich vermute beinahe Letzteres, denn Annabelle Wallis als naive Wissenschaftlerin Jenny offenbart, dass man sogar weniger als eindimensional agieren kann.
    Russell Crowe bekommt für seine Rolle (und der darin liegenden Dramatik) kaum Zeit und agiert dementsprechend over-the-top.
    Sofia Boutella macht ihre Sache unter der schrecklich hässlichen Maske zwar noch am Besten, aber auch sie konnte keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.

    Inhaltlich ist das Ganze arg mau, berücksichtigt man hierbei den „Türöffner“ zum Dark Universe, wartet man noch zwei Stunden nach Abspann darauf, dass irgendwas passiert.
    Natürlich darf nicht an CGI gespart werden und das wird dann auch so dämlich in Szene gesetzt, dass es keine Freude bereitet. Zombies aus der Moderne gleichermaßen wie aus de Antike stehen an jeder Straßenecke und es ist in meinen Augen einfach nur frech.
    Müsig darüber zu sprechen, dass die Thematik „Der Tod öffnet die Tür in ein neues Leben“ (oder so ähnlich) tatsächlich spannend in Szene gesetzt werden könnte… ob es nun mithilfe einer Mumie passieren muss, ist die eine Frage.
    Für mich hat der Film weniger mit der „Mumie“ (ich denke da tatsächlich noch an Karloff!) zu tun, als mit Van Helsind oder der Liga der außergewöhnlichen Gentlemen.
    Da soll sich der Drehbuchschreiber mal bitte für etwas entscheiden, aber so ist das wirklich arg mau.

    Nichtsdestotrotz kann der Film über einige Zeit gefallen (komischweise hinten raus mehr als zu Beginn – ich glaube, da hatte ich mich meinem Schicksal schon ergeben ;) ), etwaige sidekicks und Buddy-szenen mit dem Zombiekollegen sind natürlich absoluter Müll. Der Humor, der eingestreut werden sollte, funktioniert leider nicht und mir hätte eine ernsthaftere Auseinandersetzung mit Cruise´ Figur besser gefallen. Warum geht er denn nicht (zumindest zum Schein), den Deal mit Mr. Hyde ein? Ja klar, das würde ja die komplette Folgeszene zumichte machen und der schöne Sandsturm in London wäre nur eine Idee geblieben (tja, schön wärs gewesen).

    Ein Film, der tatsächlich sehr viel vermissen lässt, aber merkwürdigerweise gefühlt besser ins Ziel geht.
    Eine Fortsetzung sollte unter diesen Vorraussetzungen eigentlich nicht umgesetzt werden dürfen.

    4/10

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