DerSchweiger
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29. Dezember 2018 um 12:46 #144650
Manhatten Queen
Maya ist stellvertretende Leiterin eines Supermarktes mit 15 Jahren Berufserfahrung und einem guten Näschen für Kundenbedürfnisse und Umsatzsteigerungen. Und das trotz Abschluss an der Abendschule!
Als ihr dann jedoch ein studierter Nichtskönner (ja, so sind sie, die Studenten :/ ) als neuer Filialleiter vorgesetzt wird, ist es mir ihrer Motivation dahin.Als der Sohn ihrer besten Freundin Joan ihr Klagen über fehlende Wertschätzung der Berufserfahrung vs. nichtswissender Hochschulabsolventen in Führungspositionen mitbekommt, schickt er heimlich Bewerbungen an große Firmen in Manhatten raus. Der Clou: Mayas Lebenslauf ist höchst erschwindelt. Harvard Abschluss mit Auszeichnung und Himalaya Besteigung inklusive.
Bald schon erhält sie von einer Kosmetikfirma eine Stelle als Beraterin, da man mit dem Umsatz der neuen „Bio“ Produktreihe unzufrieden ist. Maya, mit ihrem Werdegang, würde da sicher schnell helfen.
Und so stellt sich schnell die Frage: Siegt die Ehrlichkeit oder nimmt man das Geld, mit dem Wissen, alle um sich herum zu belügen?Damit jedoch nicht genug, denn die für das „Bio“Segment verantwortliche Zoe ruft zum Wettstreit mit der unliebsamen Beraterin auf. Für Maya, die behauptet, ein Bio-Produkt ohne künstliche Zusatzstoffe entwickeln zu können, bleibt ein Forschungsteam aus unliebsamen und aussortierten Kollegen, währen Zoe auf das gesammelte Know-How des Entwicklerteams zurückgreifen kann.
Wer wird diesen Wettstreit gewinnen?Doch damit nicht genug:[…]
Ich habe den Trailer nicht gesehen und weiß nicht, inwiefern die zweite Handlung im Film bereits bekannt ist. Als nach einer guten halben Stunde jedoch der Satz fiel
(Achtung Spoiler!)„Deine Mutter war blond?“
(Spoiler Ende)
raunte der gesamte Kinosaal ob der wirklich blöden Offenbarung.
Nun gut, hätte man sich allein auf das Entwickeln einer neuen Pflegereihe und den damit bedingten Lügen konzentriert, hätte ein teils heiterer Film entstehen können.
Mir kam dabei „Das Geheinis meines Erfolgs“ aus 1987 in den Sinn, in dem Michael J. Fox sich als Firmenvorstandsmitglied in ein neues Projekt und damit in einen neuen Lebensstandart mogelt – immer mit Wahrheit und Lüge jonglierend. Fand und finde ich klasse!Manhatten Queen ist nicht wirklich ein Film der Sorte „Schlecht“. Er mag sein Publikum finden können – und wenn die Damen ihre Herren mitnehmen, finden die sicherlich an einigen Outfits der Lopez gefallen (olala!). Erschreckend dabei aber auch die Erkenntnis, was 2kg weniger Make-up dann doch ausmachen können (man schaue die Lopez während und nach dem Geschäftsessen mit dem chinesichen Investor an -> Schreck lass nach!)
Leah Remini gefällt mir persönlich jedoch aufgrund ihrer etwas verlebten Darstellung etwas besser. (wohnt sie sogar noch im Heffernan Haus in Queens?)
Darstellerisch darf man nicht viel verlangen, in Punkto Sweetness müssen andere beurteilen, ob Lopez und Vanessa Hudgens toll aussehen/harmonieren.Der Film hat witzige Momente, etwa dann, wenn Mayas Forscherteam in den Fokus rückt. Leicht ernsthafte Töne, in denen Zoe der entrückten Maya die Meinung sagt, und unglaubliche Momente, die im Zusammenspiel Lopez/Hudgens viel zuviel Raum bekommen.
Man glaubt es kaum, aber mit der Darstellerriege wäre mehr drin gewesen. Dennoch hübsch anzusehender Film, der inhaltlich jedoch nichts auf den Teller bringt (bzw. ins Kosmetikdöschen) und mit einer ziemlichen blöden zweiten Handlung aufwartet, die deutliche Abzüge in der B-Note zur Folge hat.
4,5/10 (die sich aber zugegeben etwas besser anfühlen)
29. Dezember 2018 um 12:18 #144649Bird Box – Schließe deine Augen
Ein weltweites und unerklärtes Phänomen treibt die Menschen, die diese Wesen (oder was auch immer es sein mag) anblicken, in den Selbstmord.
Einzige Lösung: Augen zu und durch!Bullock und Mallkovitch sind für mich zwei Schauspieler, die mal gefallen, dann wieder 5x nicht. Hier bedient man sich einer zahllos-Variante von übersinnlichen und nicht aufzuhaltenden Invasoren (o.ä.).
In diesem Zusammenhang wird oft „A quiet place“ genannt, den habe ich aber nicht gesehen und kann keine Vergleiche ziehen.
Vielmehr kam mir dabei „The Happening“ in den Sinn, in dem Menschen auch scheinbar wahllos Selbstmord begingen.Vorweg: „The Happening“ ist aus vielen Gründen gut, „Bird Box“ aus vielen Gründen nicht.
Größter „Fehler“ des Films ist das Fahren auf zwei Zeitebenen. Hier ist sehr schnell die Luft raus, das zwischenzeitliche Intermezzo der zusammengerauften Überlebenden in seiner Auflösung ohnehin klar und dann auch noch höchst steril und emotionslos dargestellt.
Ich spreche ja häufig von „verschenkten Potential“, bin mir hier aber gar nicht so sicher, ob es wirklich zutrifft.
Bullocks Rolle ist von grundauf unsympathisch ausgelegt. Auf ihre Schwangerschaft reagiert sie äußerst gefühllos. Eine Bindung zum Kind scheint ihr nicht gegeben zu sein, da hilft das gute Zureden der Hebamme oder Schwester auch kein bisschen.Bezeichnend dabei (und achtung, falls sich jemand gespoilert fühlt!!):
Das Mädchen nennt sie „Mädchen“, der Junge heißt „Junge“ -> so viel zu Muttergefühlen
Die Reise zum erhofften Asyl ist langweilig, die Ankunft schlicht blöd. Wesensumschwank der Protagonistin binnen einer Minute inklusive.Beklemmend empfand ich hier nichts, aber das muss nichts heißen. Schlimmer finde ich, dass spannende Wege vom Ausbruch zum Aufbruch nicht, oder nur überhastet zusammengefasst in Rückblenden, erzählt werden.
Klar möchte man sich von anderen Titeln unterscheiden, und das bewusste Wählen einer Nichtauflösung ist klar kalkuliert, macht den Titel aber nicht besser.Verschenktes Potential sehe ich wahrlich kaum, weil sehr wenig angeboten wird.
Für Zwischendurch ok und mal schauen, ob „A quiet place“ tatsächlich schlechter als dieser Film ist :/4/10
29. Dezember 2018 um 11:53 #144648Future Man
Josh ist Hausmeister in einem bedeutsamen Weltunernehmen, fühlt sich jedoch zu Höherem berufen. In seiner Freizeit ist er auch tatsächlich der beste (weil einzige) Spieler des Computerspiels Bionic Wars, das niemand jemals zu Ende bringen konnte.
Dann aber der Urknall als Josh das Game zu Ende bringt und den Schurken beseitigt. Während er vor Freude masturbierend dasitzt tauchen plötzlich Besucher aus der Zukunft auf. Sie seien Krieger des Untergrunds und durch Bionic Wars konnten sie ihren Erlöser ausfindig machen.
Ob es Josh und den beiden Kriegern jedoch gelingen wird, das Ende der Menschheit abzuwenden?Ja klar, das Thema klingt schon recht trashig – was Serien oder Filme jedoch nicht immer davon abhalten kann, gut zu sein. Um es mal vorweg zu nehmen: Ich finde „Future Man“ mit Ausnahme der ersten Folge grottig.
Nun kann man dagegen halten, dass ich als Gelegenheits- oder Nichtgamer ohnehin nicht zur Zielgruppe gehöre. Möglicherweise spielt auch das Alter eine Rolle, wer weiß das schon.
Der einzige Grund, warum man die Serie vielleicht mögen könnte, ist, dass sie wirklich mies ist. Effekte und Kamera sind durchaus in Ordnung, Charaktäre, Dialoge, (Nicht-)Humor und Storyline dagegen nicht.
Klar möchte man hier einige Genregedanken nerdig-sexistisch auf die Schippe nehmen, und ja – früher hat man über die Nackte Kanone oder Verballhornungen der Katastrophenfilme gelacht, aber wenn Humor auf keinen nahrhaften Boden fällt, ist er eben vergebens.Allerdings ist hier zu berücksichtigen, dass ich von Titeln wie „Ash vs the evil dead“ oder „Preacher“ ähnlich viel halte. „Future Man“ ist eindeutig eine Klasse tiefer anzusiedeln, aber möglicherweise gehört er noch in das Beuteschema der letztgenannten Zielgruppe.
2/10
23. Dezember 2018 um 13:39 #144451Plötzlich Familie
Ellie und Pete sind routiniert in Ehe und gemeinsamen Beruf (Hausrestaurator) unterwegs. Als das Thema schließlich auf Kinder kommt, zeigt Pete wenig Interesse. In seinem Alter sehe das ohnehin doof aus – klüger wäre es, ein 5jähriges Kind zu adoptieren, dann sehe er als Vater auch nicht so alt aus.
Was allerdings als Witz gedacht war, entpuppt sich für Ellie als Sinnfrage.
Lange muss ihn jedoch nicht bearbeiten, ehe sie sich an ein Seminar für Pflegeeltern anmelden.
Bei einer „Rent-a-Kid“ Veranstaltung lernen sie den Teenie Lizzy kennen und interessieren sich für eine Aufnahme. Der Haken: Lizzy hat zwei Geschwister und man möchte bei Inobhutnahme keine Geschwister trennen.
Doch mit Herz und gutem Willen lässt sich bestimmt auch diese Aufgabe meistern?….„Plötzlich Familie“ ist eine eher ruhige Komödie mit teilweise ernsten Zwischentönen. Hierin fällt Isabella Moner als rebellischer Teenie recht positiv auf. Auch Mark Wahlberg als Vater auf Probe sieht man deutlich an, dass ihm dieses Genre äußerst viel Freude macht. Rose Byrne braucht sich dahinter kaum verstecken, allerdings kann ich ihrer Rolle aufgrund ihrer überreizten Charakterisierung nicht sehr viel abgewinnen. Dennoch gelingt ihr gemeinsam mit Wahlberg aufzuzeigen, warum guter Wille nicht immer ausreicht.
Höchster Spaßfaktor des Films ist die Selbsthilfegruppe der Adoptiveltern, in der die jeweiligen Sorgen und Probleme der Quereinsteiger-Eltern recht komisch dargestellt werden.
Tig Notaro und Octavia Spencer als Kursleiterinnen zeigen zweierlei: Notaro kann mit pointierter Mimik Humor ausstrahlen, Spencer verharrt auf dem, was sie schon gefühlt 100 Mal zeigen durfte/musste -> das langweilt, zumal ihr verbaler Humor oftmals fad bleibt.Einige Slapstickelemente gelingen nicht sehr gut, andere dagegen sehr. Auch das einstreuen einer ernsten Note im letzten Drittel des Films tut „Plötzlich Familie“ gut und lässt erahnen, dass das beworbene „Beruhend auf wahren Begebenheiten“ nicht gelogen ist.
Eine gute Komödie, die ganz nach meinem Geschmack ist. Nicht sehr laut, nicht fäkalorientiert und nur einmal wirklich unter der Gürtellinie (ohne geht heutzutage ja scheinbar nicht mehr). Der Hauptcast harmoniert sehr schön und hat mich nach 2 Stunden zufrieden aus dem Kino gehen lassen. Geht doch, liebes Sneak-Team
7/10
3. Dezember 2018 um 20:07 #143783Chilling Adventures of Sabrina
Hmm… Sabrina Spellman, da war doch mal was?…
Tatsächlich habe ich „Sabrina, total verhext!“ seinerzeit nicht wirklich verfolgt. Der Humor der kleinen Hexe und ihrer Tanten hat mich nie erreichen können, und süß allein ist doch arg wenig.Eingeschaltet habe ich den Pilot dann aber auch mit meiner Frau, die ihrerseits die alte Serie noch kennt und sie mochte. Nun, möge der Spaß beginnen
Sabrine ist eine Halbhexe und nach dem Unfalltod ihrer Eltern wächst sie bei ihren Tanten Zelda und Hilda auf. Ihre Freunde indes wissen nichts von ihrer „zauberhaften“ Seite und sollen es nach Möglichkeit auch nie erfahren – doch steht an Halloween die Weihe/Taufe Sabrinas an, mit der sie sich endgültig der „dunklen“ Seite zuwenden soll und im Gegenzug ungebrenzte hexerische Kräfte erhalten wird. Zudem würde ihr der Zugang zur Hexenakademie erlaubt werden – klingt wahrhaft gut, doch Sabrina zögert und hadert, schließlich würde es bedeuten, ihre Freunde und ihren festen Freund Harvey (meine Herren!!) hinter sich zu lassen.
Es bleibt natürlich nicht aus, dass die Hüter der dunklen Mächte daran arbeiten, Sabrinas Verpflichtungen zu verdeutlichen, bis es schließlich zur unausweichlichen Entscheidung kommt – doch diese wird weitere Folgen haben (9 an der Zahl).Ich bin mir nicht völlig sicher, was ich letztenendes von der Serie halten soll, aber allein Kiernan Shipka und Miranda Otto belohnen das Einschalten. Die etwas dunklere Optik der Serie gefällt mir meistens ganz gut, hätte allerdings auch etwas mehr Kontrast verkraften können.
Weitere optische Stilmittel sind derart penetrant ausgereizt, dass man Gefahr läuft, schlechte Laune zu bekommen. Diese überaus häufige Wahl der Randunschärfe, die gelegentlich auch mal bis zur Bildmitte ausgereizt wird, ist lästig. Weckt sie vielleicht in den ersten 1-2 Szenen noch Neugier, verpufft der Effekt doch schneller als man die erste Folge zu Ende schauen kann.Der Teufelskult wird mir hier auch eine Spur zu dramatisch in Szene gesetzt – die daraus resultierenden Wortspiele „Eure Unheiligkeit“, „der falsche Gott“ oder das Verwenden bekannter Psalme in unchristlicher Wortmode ist mir dann doch auch für die angestrebte Zielgruppe arg billig. Andererseits stehen Menschen stramm, wenn sie ein umgedrehtes Kreuz sehen und darin die Wahrheit entdecken – man soll ja nicht gleich verteufeln, was man nicht glaubt
In Punkto Story wird einiges probiert. Dabei darf Sabrina ihre Pubertät ausspielen und auch sinnfreie Entscheidungen treffen, die beinahe alle zum Guten führen (Nun ja, „gut“ wird in der Serie tatsächlich kontrovers diskutiert).
Doch ehe man sich zu sehr über mögliche Banalitäten und verkappte Absurditäten den Kopf zerbrechen kann, brilliert die Serie mit Charme und schon verzeiht man Einiges.
Hier trumpft in erster Linie der Hauptcast um Sabrina und ihren zwei Tanten auf. Auch Ambrose (Sabrinas Cousin, aufgrund eines Fehlverhaltens mit Hausarrest bestraft) weiß hier und da zu gefallen.Sicherlich läuft hier auch arg vieles „politisch“ korrekt ab (Wehe, ein junger Mann denkt an Sex!!), aber der Gedanke stört mich auch erst beim zweiten oder dritten Nachdenken über die Serie
„Chilling Adventures of Sabrina“ ist nett, durchaus zauberhaft in einigen Momenten, etwas düster und hier und da unerwartet „shocking“. Horror sollte niemand erwarten, für eine Jugendserie sind allerdings auch recht viele (homo-)erotische Szenen im Programm.
Der Reboot (oder wie man das nennen möchte) bewegt sich in einer anderen Welt als in der heiteren und überreizten Serie, was ich grundsätzlich begrüße. Etwas mehr Sonne im ständigen Unlicht hätte mir aber auch gefallen können – sei´s drum.Unter dem Strich steht tatsächlich ein positives Seherlebnis, auch wenn ich befürchte, dass die zum Ende hin genommen Wendung keine ist und Staffel 2 demnach enttäuschen wird. Aber bis dahin seit längerem mal wieder eine Serie zu Ende geschaut, die gefallen hat. Ist doch eine Menge wert
7/10
2. Dezember 2018 um 18:16 #143741Anna and the Apocalypse
Die Vorbereitungen auf die Weihnachtsfeier in der Schule laufen auf Hochtouren, doch Anna kann sich nicht recht darüber freuen. Viel lieber wäre sie heute als morgen weg. Ihr Vater hat dafür jedoch wenig Verständnis, und ihr bester Freund John (der gerne mehr als Freund sein würde) würde sie auch ungern ziehen lassen.
Irgendwie wird sich Anna aber noch über die letzten Tage retten, ehe sie ihre Weltreise antreten wird. Die vielen Wunden des Abschlussschülerlebens treffen sie daher auch nicht ganz so hart, wie andere.Doch dann macht ein unbekannter und überaus gefährlicher Virus die Runde – weltweit und schließlich auch in Anna´s Schule. Klarer Fall von Dumm gelaufen!…
Viele werden sich fragen, ob das Zombiegenre noch etwas Neues erzählen kann, wenn man „Dawn of the Dead“ und „Shaun of the Dead“ bereits gesehen hat (Außer der Kernfrage, ob Zombies schnell sein dürfen oder langsam sein müssen ist alles andere eher Nebenwerk).
Tatsächlich bietet Anna und ihre Apokalypse auch in inhaltlicher Form nichts Neues, die Präsentation á la „High School Musical“ (was ich zugegeben noch nicht gesehen habe) wirkt auf mich im ersten Moment jedoch erfrischend.
Sicher: Hier wird kaum jemand Sieger bei „The Voice“, auch aufgrund der Tanzfähigkeiten werden sämtliche zukünftige „Step up“ Filme ohne einen dieser Darsteller gedreht werden.
Das ist aber gar nicht schlimm – es entzückt sogar etwas.Zugegeben: Unaufgefordert singende Menschen erwecken Argwohn – und darum wird es „Anna…“ auch nicht sehr leicht haben. Mir gefiel aber die Chemie unter den Darstellern und auch, dass man ein im Grunde Totes Thema mit einiger Leichtigkeit auf die Leinwand bekommt.
Zwar werden beinahe sämtliche Klischees bedient (stolpernde Flüchtende, plötzlich auftauchende Zombies hinter Bäumen (oder was sich sonstso anbietet)…) aber am Ende betrauert man eher Anna´s verlorene Chance, die Welt zu sehen, als die Verluste um sie herum (sofern die denn überleben wird).„Anna and the Apokalypse“ ist kein Meisterwerk, kein Highlight im Musicalgenre, aber irgendwie erfrischend und stellenweise komisch.
6,5/10
19. November 2018 um 12:53 #143403Verschwörung
Die „Millennium-Trilogie“ von Stieg Larsson ging tatsächlich in sämtlichen Variationen an mir vorbei. Da hatte ich in der Sneak allerbeste Vorrausetzungen, denn nach Larssons Tod hatte Lagercrantz die prima Idee, einen viertel Teil hinterzuschreiben. Dieser wurde nun verfilmt und für mich stellt sich die Frage, ob der Film mit dem Vorwissen der vorhergegangenen Teile besser gewesen wäre.
Die gute Nachricht aber zu Beginn: Der Film kann auch ohne sämtliche Vorkenntnisse geschaut werden.
Lisbeth Salander ist (weiterhin?) auf einem Rachefeldzug, in dem sie Männer bestraft, die schlecht mit ihren Frauen umgehen. Als Hackerin scheint sie auch großes Talent zu besitzen, und so wird sie vom ehemaligen NSA-Mitglied Balder kontaktiert. Dieser hatte zu Dienstzeiten ein Programm entwickelt, mit dem man sämtliche Nuklearraketen der Welt steuern kann. Klasse Idee, doch nun möchte er das Programm gelöscht wissen und heuert Lisbeth zum Datendiebstal an.
Leider wissen kriminelle Kräfte indes auch, was das Programm zu bewirken weiß und wie man die digitalen Spuren zu Lisbeth verfolgen kann.
Man entwendet ihr die Datei und Lisbeth nimmt den Kampf mit einer russischen Kriminellenbande (natürlich mit allerhöchsten Verbindungen) auf.
Dabei darf der Journalist Blomkvist auch das eine oder andere Stichwort liefern.
Als dann der tatsächliche Strippenzieher entlarvt wird, ist das Staunen „groß“….Ganz ehrlich: Ohne es besser zu wissen, dachte ich immer, Millenium sei ein Skandinavien-Krimi. Hier wird Lisbeth beinahe als Superhelding gezeichnet (es fehlt nur das passende Logo auf ihrem Top). Die Story an sich gibt nicht besonders viel her, vielleicht ist da noch der ein oder andere „Abgang“ überraschend, aber tatsächlich lässt sich jede Spur mehr oder weniger genau bis zum Ende im Vorraus zeichnen.
Claire Foy als Lisbeth möchte möglicherweise mehr bieten, als sie darf.
Lisbeth wird dabei aber arg eindimensional gezeichnet, obwohl ihr Charakter doch mehrschichtig erscheint – tja, und als dann mal die Superheldin ein Veto zu ihrem Selbstmitleid erhält, ist der Film auch schon zu Ende.Erzählerisch bewegt sich „Verschwörung“ auf „Schneemann“ Niveau, welcher mich auch arg enttäsucht zurückgelassen hatte. Dort hatte man allerdings noch starke Kamerabilder – hier bedient man sich zu oft hektischem Action Schnitt/Schnitt/Schnitt und sinnfernen Szenen.
Als Zuschauer fand ich keinerlei Bindung zu den Charakteren (** leichter Spoiler ** -> vielleicht noch am ehesten mit Camilla – aber auch hier verderben Motiv und Präsentation die Laune)„Verschwörung“ ist arg langweilig und als ich zwischendruch zehn Minuten eingenickt war und mich vielleicht darüber hätte wundern müssen, warum plötzlich alle mit Gasmasken rumlaufen, war es mir dennoch egal.
Wem Jessica Jones zu wenig Superkräfte hat, der darf gerne mal hier einen Blick riskieren (ja, kleiner Spaß )3,5/10
15. November 2018 um 21:33 #143286Nur ein kleiner Gefallen
Na sowas – ich war mir sicher, meine Gedanken über den Film hier geäußert zu haben, aber irgendwie taucht es in der Suche nicht auf. Klarer Fall von Denkste also
Dabei ist es schon ein paar Wochen her, dass ich ihn in der Sneak schauen durfte und ich war anfangs über den harten Stilmix irritiert (Anna Kendrick darf eindeutig zu viel ihres Pitch-Perfect-Wohlfühl-Image zeigen). Dann erzeugt er jedoch Spannung und man verzeiht beinahe Kendricks Charakterentwicklung ohne Zögern.
Schön anzuschauen fand ich in dem Film jedoch mehr Blake Lively und Henry Golding als Ehepaar, bei dem der Schein mehr als Sein ist.Tatsächlich kommt „Nur ein kleiner Gefallen“ in den Kritken sehr gut weg (ähnlich wie „Girl on a train“, den ich persönlich eher fad als spannend fand) und ich kann es zum großen Teil nachvollziehen.
Mich stört aber die Laufzeit (2 Stunden), in der insbesondere die letzte halbe Stunde arg over the top ist. Weniger ist mehr, denke ich mir häufig, und hier hätten mir 20 Minuten weniger Laufzeit sicher besser gefallen (weil weniger Raum für erzählerischen Unsinn).Unter dem Strich ein guter Film, in der Anna Kendrick (für mich) leider keinen Imagewandel durchleben kann – der Zuschauer aber mit einer großartigen (ja, mit Ausnahme der letzten halben Stunde) Blake Lively Freude haben darf.
Für mich noch 7/10
5. November 2018 um 20:04 #143077Piratensender Powerplay
Vorsicht! Es sind die 80er. Das Jahrzehnt von Helmut Kohl. Der kalte Krieg ist voll im Gange. Dieter Thomas Heck moderiert die Hitparade. Maria Magdalena läuft im Radio hoch und runter. Musik wird auf Tonband auf Schallplatten gehört. Zum Telefonieren suchte man eine Telefonzelle. Twix hieß noch Raider. Wenn man sich an alles davon erinnert, dann hat man auch Piratensender Powerplay gesehen. Vielleicht sogar auf einer Kopie auf Video 2000. Kann man mit all dem nichts anfangen, sollte man Fan von Filmen wie Return of the Killer Tomatoes sein. Mike und Thomas, bekannt als Mike Krüger und Thomas Gottschalk, senden 90 Minuten lang aus einem stetig umgemalten Van aus ihre Rockmusik in die Republik. Vornehmlich direkt vor der Nase der Polizei. Das ist idiotisch und wenig lustig hat aber ein enormes Nostalgiepotential. Allein schon als Zeitzeugnis. Lass heute mal Thomas Gottschalk Abiturientinnen im Film nachsteigen und die Empörungswelle donnert los.
7 / 10 Supernasen
Den habe ich mir am Wochenende auch angeschaut und sehr ähnliche Gedanken dazu gehabt! Heute würde ich einem solchen Film nichts abgewinnen, aber der Faktor Zeit (und nennen wir es auch persönliche Nostalgie) tut sein übriges, um ihn bis zum Ende durchzuhalten. Allerdings ist Powerplay auch der Sender nach „Die Einsteiger“, der mit so etwas wie Handlung um die Ecke kommt
Bin mit meinen Punkten aufgrund persönlichem Wohlfühlfaktor nah bei dir, objektiv betrachtet aber natürlich nicht4. November 2018 um 18:52 #143002So viel Zeit
Vor 30 Jahren stehen „Bochums Steine“ vor ihrem großen Durchbruch im Hardrock. Ein vorab gefeiertes und Live übertragenes Konzert in der Zeche Bochum soll den finalen Schritt zu Ruhm und Ehre bringen.
Leider lässt sich Ole zu einem unplanmäßigen Solo hinreißen, welches Rainer überhaupt nicht gut findet (als Bandleader will man ja selbst im Mittelpunkt stehen). Kurzerhand eskaliert die Szene, das Konzert wird abgebrochen, die Band löst sich auf – die Karriere ist hin.Heute ist Rainer geschieden, hat einen Sohn zu dem ihm die Bindung fehlt, und erfährt im Krankenhaus eine unschöne Diagnose. Somit beschließt er, es sich selbst und dem Leben noch einmal zeigen zu wollen, und möchte seine alte Band reaktivieren.
Die übrigen Bandmitglieder haben indes den Kontakt mit Rainer aufgegeben, stehen in Punkto Lebensfreude allerdings auch nicht besonders gut da (obgleich die Voraussetzungen als Lehrer, Zahnarzt und Lebenskünstler nicht derart schlecht gewesen wären).
Ein Jubiläumskonzert mit den Scorpions als Headliner (wer hatte eigentlich die Idee, die Jungs könnten in einem Film gut „aussehen“?) soll neue Perspektiven schaffen – doch kann Rainer den Bandgeist wieder wecken können?4 Herren in der Midlife Krise, die einem alten Traum hinterherjagen kann man mögen, oder auch nicht. Grundsätzlich halte ich das Thema für interessant und hätte ein kleines Drama hierin erwartet.
Zwei weniger schöne Nachrichten jedoch: „So viel Zeit“ nimmt sich in vielen Szenen als nicht zu ernst und versemmelt mal um mal einen tiefgehenderen Eindruck.
Außerdem zeigt sich Jan Josef Liefers als kranker und im Leben gescheiteter Musiker. Mag sein, dass seine Tatort´s Kult sind und dass er mit seiner Rockband passable Musik macht – ich mag beides von ihm nicht und ihn als Darsteller im Grunde auch nicht sonderlich…Liefers agiert jedoch seriöser als es das Drehbuch vermutlich wollte, was ich ihm dann auch zu Gute halten möchte.
In weiteren Rollen sind Armin Rohde, Richy Müller, Matthias Bundschuh und Jürgen Vogel zu sehen. Mit Vogels Auftritt gegen Ende des Films hätte tatsächlich eine spannende Dynamik entstehen können, diese wurde jedoch für ein banales wie sinnfreies Ende geopfert.Die Figuren sind aber durchaus sympathisch dargestellt (mir gefallen Rohde und Müller besonders), bis auf Rainers Frau und Sohn gibt es in der Tat wenig zu meckern – ja, bis auf die Scorpions. Für sich allein haben die Figuren also durchaus Potential – das Miteinander will aber irgendwie nicht richtig passen.
Zwar sehe ich insbesondere in den Musikeinlagen im Film einige Defizite im Schnitt und im Spiel, aber das ist schon ok. Etwas mehr stört mich das Aneinanderreihen von einzelnen Episoden und das Fehlen von Momenten, in denen der Wechsel der Stimmungsbilder (die gibt es zu Hauf) ersichtlich wird.
Hier passt einiges nicht richtig zusammen, und das hinterlässt mich mit einem leicht unzufriedenem Gefühl.Irgendwie vermisse ich hier das prägnante Ende. Zumindest zwei plausible Alternativen fallen mir ein, die ohne große Korrekturen des Drehbuchs die Geschichte „runder“ gemacht hätten.
Da denke ich ein wenig an „Absolute Giganten“, wo es wohl auch einfach gewesen wäre, ein Happy End zu gestalten, sich aber aufgrund der Charakterzeichnung (u.a.) konsequent für ein ehrliches (und unfreundliches) Ende entschieden hat.
Das, was letztlich geliefert wird, enttäuscht dann doch mehr, als dass es Freude bereitet oder nachdenklich macht.5/10
29. Oktober 2018 um 12:02 #142824Hast du das franz. Original auch gesehen? Mich würde der Vergleich interessieren, gleichzeitig reizt mich das dt. Remake aber kein bisschen, weil das Original noch nicht so alt ist.
Und der Vorname, um den es geht, ist ja idiotischerweise schon in der Fernsehwerbung genannt worden…
Der Vorname
6/10Nein, das Original kenne ich nicht, genausowenig das Theaterstück, welches ja als Vorlage diente.
Der Vorname an sich ist auch nicht sehr lange ein Geheimnis, viel mehr geht es darum, was sich aus so einer Banalität entwickeln kann.
Das haben andere Filme mit ähnlicher Prämisse schon besser gemacht, es geht aber auch deutlich schlechter27. Oktober 2018 um 20:55 #142804Der Vorname
Professsor Stephan Berger lädt mit seiner Frau Elisabeth deren besten Freund (und sowas wie Halbbruder) Rene, ihren Bruder Thomas und dessen Verlobte Anna zum Abendessen ein.
Aufgrund eines Castings wird die schwangere (und rauchende) Verlobte etwas später zur Gesellschaft stoßen.
Dann aber ist es bereits um die gute Laune geschehen, denn Thomas verkündet den Namen, den das Paar ihrem Sohn geben möchte. (Historischer Bezug, fängt mit „A“ an)
Dabei verliert Stephan völlig die Fassung und als ein Wort auf das Andere kommt, wird es ein wenig hässlich.Doch damit ist erst der Beginn geschaffen, denn was sich die Abendgesellschaft noch alles an den Kopf werfen wird, hat es durchaus in sich.
„Der Vorname“ spielt, mit einigen kleinen Ausnahmen, in zwei Räumen (Ess- und Wohnzimmer) und kann damit im Grunde nur großen Wort auf das gesprochene Wort legen.
Die Darsteller agieren ein wenig wie ein „Best of“ einiger Charaktäre, die sie in anderen Produktionen spielen durften, was im Grunde nicht allzusehr stört. Wenn Christop Maria Herbst als intellektueller Pöbel mit einigem Wortwitz verbal durch die Szenerie rast, ist das schön anzuschauen.Leider, leider, verliert der Film zum Ende arg an Inhalt. Die aufgedeckten Geheimnisse sind dabei arg konstruiert und der große Knall ist – nun ja….
Etwa eine Stunde lang funktioniert das verbale Hin und Her recht gut und unterhält auch ohne plumpe Witze, hinterlässt hintenraus aber einen etwas ermüdenden Eindruck.Wie „25 km/h“ ist dies hier auch eine Nummer zu klein für die Leinwand, als Fernsehfilm würde er deutlich besser funktionieren.
Bei diesem Cast bekommt man tatsächlich, was man erwartet – und das ist gar nicht mal schlecht.
Leider ein wenig lieblos zu Ende gebracht, aber dafür insbesondere im ersten Drittel köstlich.6/10
27. Oktober 2018 um 20:39 #142803Night School
Teddy lebt trotz überschaubarem Einkommens auf großem Fuß um seiner Freundin (erfolgreiche und finanzstarke Bussinessfrau) zu imponieren. Die Rechnung scheint aufzugehen, denn als Grillverkäufer eilt er von Verkauf zu Verkauf und sein Chef stellt ihm eine Geschäftsübernahme in Aussicht.
Als Teddy seiner Freundin an seinem Arbeitsplatz einen Heiratsantrag machen möchte, fackelt er prompt den Laden ab und landet folglich auf der Straße.
Um im Konzern eines Freundes einsteigen zu können, bedarf es jedoch eines High-School Abschlusses, den er in seiner Jugend (putzig wie man Kevin Hart als spätpupertären Rebellen auf jung maskieren wollte *manmanman*) aufgrund mangelnder Lernmotivation saußen ließ.
Zu blöd, dass der Direktor der Highschool just jener Mitschüler ist, den Teddy vor versammelter Schule bloß gestellt hat…. und ein Direktor vergisst nieDennoch darf er sich in der Abendschule probieren, wo seine Lehrerin Carrie zwar wenig Chancen sieht, ihn jedoch aufgrund…. ja, warum eigentlich?… auf dem Weg sein Ziel zu erreichen unterstützen wird.
112 Minuten dauert dieses Nicht-Gag-Feuerwerk und ist damit locker 30 Minuten zu lang.
Hier nervt tatsächlich alles: Kevin Hart ist schier unerträglich, Tiffany Hadish darf dann auch mal szenenlang beeindruckend zur Schau stellen, wie toll sie Grimasen schneiden kann – der alle zwei Minuten retournierte „Was bin ich genervt“ Blick tut sein übriges, um sie wahrlich nicht die Bohne sympathisch zu finden.Zwar hat man versucht, Teddys Lerngruppe möglichst kauzig und über die Grenze der Idiotie dumm darzustellen. Dazu Szenen, die einfach hinzugeschustert scheinen. Drehbuch? Wofür! Ein bisschen Kotze hier, ein bisschen T***en und Genitalspäße da, schon läuft so eine Komödie mal richtig steil, oder?
1,5/10
24. Oktober 2018 um 14:26 #14271725 Km/h
Ein Roadmovie aus Deutschland, der allerdings nicht im allerhöchsten Tempo daher kommt, wie der Titel allerdings auch schon zu verraten weiß.
Christian – beruflich höchst engagiert und erfolgreich – eilt zur Beisetzung seines Vaters und muss dabei feststellen, dass die Wege in der beschaulichen Heimat nicht so schnell sind, wie in der gehetzten Bussinesswelt.
Sein Bruder Georg ist über das verspätete Auftauchen nicht begeistert und zeigt weiterhin seinen Groll gegen Christian, der vor 30 Jahren die Familie verließ um Karriere zu machen.Ein paar Bier später ist der erste Ärger verflogen und man erinnert sich an vergangene Jugendzeiten und an einen Plan, mit einem Mofa quer durch Deutschland zu fahren um sich in der Ostsee zu erleichtern.
Schnell sitzen die Männer auf dem Mofa und beschließen, ihr Vorhaben von damals im Hier und Heute auszuleben.Solche Reisen stehen generell in Verdacht, dass die Protagonisten zu sich selbst finden und offen gebliebene Konflikte beizulegen. Auch 25 Km/h scheint diesem Prinzip treu bleiben zu wollen und folglich geschehen die Dinge recht vorhersehbar und weniger komisch, als es der Trailer dem Zuschauer vorgaugeln möchte.
Bjarne Mädel und Lars Eidinger harmonieren sehr schön, sowohl in ihren Konflikten als auch in ihren Liebesbekundungen. Eidinger weißt hier (auch dem Charakter geschuldet) die eine oder andere Facette mehr auf, doch auch Mädel agiert hin und wieder neben seinem „Kleiner Mann“ und „Tatortreiniger“ Image.Der Film ist zudem gespickt mit einigen prominenten Schauspielern unseren Landes, die offenbar Spaß daran haben, nicht gut ausehen zu wollen. (Lediglich Jella Haase erscheint mir in ihrer Rolle zu aufdringlich).
Viele kleine Episoden auf dem Weg zur Ostsee versüßen die Reise dorthin, so richtig im Gedächtnis bleiben jedoch mit ach und Krach zwei davon.
Gegen Ende geht dem Ganzen auch arg die Luft aus. Auch wenn man mit einem versöhnlich anmutenden Ende punkten möchte, gelingt dies nicht ganz.Freunde der leisen Töne, die gerne schmunzeln und leicht kauzige Charaktere schätzen können, werden sicherlich Gefallen an dem Film finden.
So ging es mir über weite Strecken der Reise, in der mir als Zuschauer jedoch auffällt, dass ich deutsche Straßen (egal ob Land- oder Bundesstraße) noch nie so verkehrsarm gesehen habe! Leider fällt dies tatsächlich ebenso negativ auf wie Schweißflecken am Hemd, die in einer Szene da sind, in der nächsten wieder weg, wieder da.. wieder weg…Ein netter Film, der gut in das Abendprogramm der ARD passen würde, für die große Leinwand in meinen Augen eine Spur zu inhaltsarm.
6/10
23. Oktober 2018 um 19:14 #142671Die letzten zwei Wochen habe ich mal wieder eingeschaltet:
Maniac (Netflix)
Annie (arbeitslos, halbwaise mit toter Schwester, drogenabhängig und Diebin) erpresst sich einen Platz in einer Studie eines pharmazeutischen Unternehmens. Diese verspricht, die Probanten von sämtlichen psychischen Qualen zu erlösen.
Owen leidet an Schizophrenie und sieht Menschen, wo keine sind. Da er anders als alle anderen in seiner Familie ist, wird er auch hier als Außenseiter behandelt – das Schwarze Schaf eben.
Auch er erhofft sich Heilung und den Zugang zu einem „besseren Ich“, als er sich zur Studie anmeldet.
Mit Hilfe von Medikamenten und Schlafbojen tauchen die Probanten in ihren Träumen tiefer in ihr Inneres – bald zeigt sich jedoch, dass Annie und Owen etwas verbindet.In unserem Landkreis prangern an sämtlichen Werbetafeln große Bilder und markige Sprüche zur neuen „Superserie“ auf Netflix. Das Locken mit 80er Jahre Optik funktionierte bei mir zumindest
Doch auch wenn Vieles wie ein Wiedersehen mit den 80er Jahren wirkt, wird schnell klar, dass wir uns in einer anderen Wirklichkeit befinden.
Ab hier wich meine Neugier einem „solala“. Wird es sowas wie ein „High Castle“ der 80er? Hoffentlich nicht – und immerhin hier wurde ich besänftigt.Der noch ansprechende und etwas ernstere Ton der ersten beiden Folgen (auch wenn dieser permanente depressive Ton beinahe nervtötend ist) weicht jedoch mehr und mehr dem Absurden und Skurilen.
Das mag möglicherweise tatsächlich ein ganz großes Ding sein, für mich gibt die Serie unter dem Strich allerdings zu wenig her. Hier und da sehenswerte Momente reichen nicht ganz aus.Ich will damit nicht sagen, dass die Serie inhaltlich unrund ist (sie nimmt einen Anfang und ein Ende, insofern alles OK), der Trip der beiden Hauptcharaktäre ist jedoch fern jeder Emotion gestaltet und daher für ein Serienformat eher suboptimal gelöst. Emma Stone und Jonah Hill funktionieren in ihren Rollen recht gut, auch wenn Frau Stone in ihrer Rolle zu eintönig geartet ist.
Sämtliche Nebencharaktere im pharmazeutischen Labor sind zu vernachlässigen. Einige ärgerlich dämliche Momente in der Hingabe zur Maschine liegen mir als Zuschauer doch recht schwer im Magen.5/10
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