DerSchweiger
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30. April 2021 um 19:56 #214448
Der wunderbare Mr. Rogers
Der Journalist Lloyd fühlt sich beruflich zu Hohem berufen. Auch zu Hause scheint alles nach dem Prinzip „Bilderbuch“ zu klappen – Frau und Kind stellen sich hinter seine beruflichen Ambitionen an.
Doch anstatt einer Granate von Story, soll er als nächsten Auftrag 400 anerkennende Worte über Mr. Rogers schreiben.
Eine Lobeshymne auf einen Mann aus dem Kinderfernsehen? Dort ist Mr. Rogers seit Jahren zu sehen, wie er Generationen von Kindern die Welt mit all ihren Facetten zu erklären versucht.Mit diesen raschen „Knick“ in der Karriere wird dem Zuschauer deutlich, dass Lloyd von heiler Welt meilenweit entfernt ist. Auch Mr. Rogers, der Lloyd für ein Interview zur Verfügung steht, entgeht dies nicht…
„It´s a beautiful day in the Neighborhood“ heißt es zu Beginn und wir werden unversehens in die Szenerie einer Kindersendung eingeladen. Ein toller Start und man sieht sogleich: Tom Hanks hat wieder eine Rolle gefunden, die ihn kleidet wie womöglich keinen Anderen.
Rogers war mir vor diesem Film nicht bekannt, aber er scheint ein „Heiliger“ der amerikanischen TV Unterhaltung zu sein. Gut möglich also, dass mir als nicht US-Zuschauer einige „Aha“Effekte flöten gehen, aber sei´s drum;
„Der wunderbare Mr. Rogers“ ist ein Film, der den offenen Zuschauer zur Selbstreflektion einlädt, was unumwunden die große Stärke des Films ist.
Denn nüchtern betrachtet ist der Plot an sich schon 100x woanders gesehen worden. Die Stilmittel sind andere, doch die Fragen, die Lloyd gestellt werden und die Erkenntnisse, die er daraus zieht, sind so wundersam dann doch nicht.
Tatsächlich fühlt es sich über einige Strecken hinweg wie ein besser US-TV Film an. Musikalisch regnet es Rosen und an Tragik, Liebe, Vergebung und dem Lieben Gott mangelt es in keiner Sekunde.Das ist für mich kein Negativkriterium – eine ähnliche Tonart fand ich kürzlich bei „The Secret“ auch recht ansprechend. Allerdings werde ich mit der Beziehung von Lloyd und Rogers nicht wirklich warm – selbst nach der beeindruckenden Restaurant Szene springt der Funke, der im Film unbestritten zu existieren scheint, nicht überzusprüngen.
In seinem Stil ist der Film absolut stimmig und mitunter mitreißend, die Wendungen zum Ende sind für mich als entferter Zuschauer dann doch zu sehr TV Logik (auch wenn alles so passiert sein soll) als dass ich meine Taschentücher aus der Schublade hätte ziehen müssen.Dennoch hat „Der wunderbare Mr. Rogers“ nicht zuletzt wegen Tom Hanks etwas ganz Besonderes. Der Film bzw. dessen Botschaft wirkt nach und macht nachdenklich.
Dabei ist der Plot tatsächlich beinahe nebensächlich.8/10
17. April 2021 um 00:33 #214022The Stand (2021)
Ich glaube, ich habe mich hier schon mehrmals als „Fan“ des King geoutet. Natürlch kenne ich den Roman, war seinerzeit nahezu erschlagen von dem, was mir dort vorgesetzt wurde. Auch der TV-Film aus 1994(?) ist mir in positiver Erinnerung, auch wenn ich ihn seit vielen Jahren nicht mehr gesehen habe (eine Neusichtung könnte möglicherweise an seinem Kultfaktor rütteln – dennoch werde ich es demnächst nachholen).
Wir dürfen hierbei nicht vergessen, dass TV Produktionen schlicht und einfach ein anderes Dasein fristeten als heutzutage – für heutige Sehgewohnheiten dürfte „The Stand 1994“ möglicherweise unerträglich erscheinen. (so geht es mir, wenn ich heute die „Outer Limits“ schaue, die ich seinerzeit geliebt habe)Zum Inhalt muss man – denke ich – nicht viel sagen: Ein Killervirus breitet sich auf der gesamten Erde aus und lässt nur eine handvoll Menschen lebend zurück. Hier verfolgen wir das Schicksal einiger Menschen, die entweder in die guten Hände Mutter Abigails gelangen oder den Verlockungen Randall Flaggs erliegen.
Meine Frau erwiderte die Serienwahl mit den Worten „Hast du einen Knall?“ Sicher, das Timing ist nicht wirklich gelungen um sich kurzzeitig aus dieser Welt tragen zu lassen, allerdings war mein Argument nicht ohne! („Mein Starzplay Abo läuft nächste Woche aus“) Punkt. Also los…
Problem Nr.1 und oftmals ein Unlösbares: Eine King Verfilmung misst sich mit der Vorlage. Für viele King Leser oftmals der Todesstoß einer jeden Verfilmung. Natürlich muss man berücksichtigen, dass King nicht nur Volltreffer geschrieben hat („Puls“ ist als Film deshalb so schlecht, weil auch der Roman eher überflüssig und kaum lesenswert ist).
Jüngere King Gassenhauer haben mich in der Summe eher enttäuscht als überrascht, wobei der schlechte „It 2“ immer noch ansehnlicher gelungen ist als der filmische „Schlag in die Fresse“ „Der dunkle Turm“.
Vor Sichtung bin ich sozusagen auf alles vorbereitet, also lassen wir uns mal überraschen…Optisch ist hier im Grunde nicht viel zu bemängeln. Dafür, dass es eine TV Produktion ist, gelingt sie in seinen Szenenbildern oftmals sehr gut. Der Genuss lässt bei einigen fragwürdigen CGI Momenten nach, aber wer „jüngere“ Staffeln der Walking Dead gesehen hat (glaube, ab Staffel 6 wurde es in Punkto „Effekte“ richtig übel), der wird hier noch freudig in die Hände klatschen.
Weiter müssen wir uns bewusst werden, dass wir in den 2020ern angekommen sind. Die Figuren des Romans werden selbstverständlich nicht als jene übernommen, die sie dort sind. Der weiße Larry Underwood, der zum Entsetzen seiner Mutter „Nigger Musik“ macht, wird in der Serie zum Schwarzen. Ralph Brentner wird zur Frau, ebenso der Richter.
Soweit, so üblich. Hier ärgert es mich aber nicht sonderlich (anders als bei Holly Gibney, die in „The Outsider“ nicht wiederzuerkennen war) – Roman Puristen finden hier allerdings Schelte auf dem Servierteller.Beim weiteren Schauen stolpert man natürlich über die Darsteller. Stu Redman etwa, der 1994 noch kantig von Gary Sinise verkörpert wurde. Hier arg glatt und sanftmütig interpretiert von James Marsden. Kein großes Minus, wenngleich ein „Aber“ im Hinterkopf bleibt.
Frannie Goldsmith hingegen ist mir in der alten Fassung ebenso unsympathisch wie in der Neuen. Corin Nemec hat natürlich den „Parker Lewis“ Bonus in seiner 94er Darstellung von Harold Lauder, wenngleich Owen Teague sowohl optisch als auch mimisch die klar bessere Interpretation liefert.
So ging es mir eine Weile mit vielen Charaktären, was mir zugegeben das Eintauchen in die Serie für einen Moment verwehrte.
Abschließend noch ein Wort zu Randall Flagg: Mit seinem Auftauchen war ich ähnlich enttäuscht wie nach dem ersten Auftritt von Neegan in TWD. Das ist also der Leibhaftige? Na gut. Eine vielschichtigere Darstellung hätte ich mir allerdings doch gewünscht, insgesamt bleibt die Figur Flagg lahm und leblos. Die Motivation nach New Vegas zu „flüchten“ vermag man nach Betrachten der Serie weniger der Figur Flagg´s zusprechen, sondern vielmehr dem Aufrechterhalten der Alten Ordnung mitsamt seinen Sünden. Leider, LEIDER(!!) wird hierauf in der Serie kaum bis gar nicht der Fokus gesetzt. Dieser Ort ist böse, weil dort der Böse lebt und natürlich weil die Menschen dort öffentlichen Sex haben. So einfach kann es manchmal sein, ich als Zuschauer vermisse hier aber eindeutig Tiefe, die hier bestenfalls am Rande angedeudet wird.Ganz anders in Boulder, welches als post-apokalytisches Ideal in flachen Hierachien präsentiert wird. Natürlich interpretiert man auch hier meist zwischen den Bildern, doch ist die Entstehung und das Wachsen der Freien Zone recht ausgiebig präsentiert – wobei New Vegas von Anfang an eine ruhelose Partyhölle ist.
Hat man sich von all dem freigemacht, bekommt man mitunter sehr gut aufgebaute Szenen. In einigen Momenten trifft man sehr passend den Punkt.
Die Figuren werden gemäß ihrer Gewichtung in der Serie eingeführt und charakterisiert (oder, wie bei Frannie, auch nicht). Und hier kommen wir zu einem Problem der Serie:Wie erzählt man eine Geschichte? Ich bin bekennender Gegner von Rückblenden. Hier und da können sie eine unerwartete Wendung begründen, und ja, es gab auch Fälle, in denen eine Rückblende sehr gut genutzt wurde. Zugegeben hat die letzte Szene der ersten Folge durchaus ihren Reiz.
Hier bestehen allerdings Folge 1 bis 3 beinahe ausschließlich aus Rückblenden. Sehr ärgerlich zudem, dass vorher mächtig damit gespoilert wird, wer den folgenden Rückblick überlebt und wer nicht. Spannung aufbauen geht anders.
Ein Zwischenspiel der Charaktäre, die Beziehungen untereinander und zueinander müssen so auch nicht wirklich begründet oder erzählt werden – wir sehen zu Beginn, dass zwei Männer gute Kumpels sind und erfahren im Rückblick, wie sie sich begegnet sind. Boah, das zieht mir fast die Schuhe aus.Bis sich dieses Stilmittel irgendwann in den Hintergrund gespielt hat, sind die Fronten geklärt und man weiß ohne nähere Betrachtung auch schon, wer aus der Reihe tanzen wird.
Irgendwann hatte ich das Gefühl, dass man trotz doppelt so langer Laufzeit im Vergleich zur Erstverfilmung weniger zu erzählen vermochte.
Ja, wichtige Szenen sind weiterhin vorhanden, aber irgendwie stimmt die Gewichtung in der Inszenierung nicht wirklich.
Irgendwann kommt es dann auch zur finalen Konfrontation und die entwickelt sich als recht spannungsarme Geschichte.
Der besondere Clou: Die Serie endet mit Folge 8 – für Folge 9 schrieb King ein neues, erweitertes Ende. Warum? Das weiß nur er selbst alleine. Folge 9 – so viel sei verraten – ist überflüssig und nichtssagend.
Nach der finalen Konfrontation, die schon spannungsarm verpuffte, soll nun eine zweite Konfrontation stattfinden. Der Schuss geht aber, wie erwähnt, nach hinten los.Sehr gelungen finde ich den Soundtrack. Da kennt jemand Sigur Ros und wagt es auch, Radiohead einzubauen. Hut ab, und dann passt es auch noch ganz nett in die Szene
Ja, einige Szenen bleiben tatsächlich guter Erinnerung und den Mix aus gezeigtem und nicht gezeigtem Tod finde ich sehr gelungen.„The Stand“ lässt sich im Grunde gut anschauen. Wer den Roman liebt und mehrfach gelesen hat, sollte aber keine sehr hohen Erwartungen haben.
Wer frei davon eine spannende, gut erzählte Story erwartet, der wird nur zum Teil bedient.
Meine Frau brachte es nach der letzten Folge dann doch ganz auf den Punkt „Das war´s jetzt? Irgendwie enttäuschend.“
Zuerst wollte ich hier ein Veto einlegen, ließen sich die Folgen doch recht flüssig nacheinander schauen – aber mit ein wenig Abstand komme ich leider zu keinem anderen Schluss.
„The Stand“ hat mit seinen Vorraussetzungen (9 Folgen zu 50 Minuten) viele Möglichkeiten. Leider weiß man zwischendurch nicht wirklich, wie man den Kern der Vorlage umsetzen soll / will und es häufen sich Szenen, die im weiteren Verlauf mehr als nichtig erscheinen.Ich möchte hier nicht behaupten, die 94er Fassung sei dem hier überlegen (wie anfangs erwähnt glaube ich, dass auch diese Adaption heute eher mild belächelt wird – wenn man sie denn je ernst genommen hat) aber die eigentliche Geschichte des Kampfes zwischen Gut und Böse kommt hier viel zu kurz. Damit fehlt es mir nicht an Action und Kabumm, sondern das Aufbauen und spürbar machen einer Bedrohung, was im gesamten Serienverlauf in kaum einer Szene gelingt.
M O N D – so schreibt man Jammerschade.
5/10
16. April 2021 um 20:33 #214015The Secret – Traue dich zu träumen
Miranda (Katie Holmes) ist nach dem Tod ihres Mannes alleinerziehende Mutter und kämpft sich mehr schlecht als recht durch den Alltag. Ihre Kinder sind arg genervt davon, untersützt wird sie von ihrem Chef und Freund (Jerry O´Connell) und ihrer Schwiegermutter – auch wenn sie darüber mehr genervt als dankbar ist.
Dann wird sie in einen Unfall mit Bray (Josh Lucas) verwickelt und die Dinge scheinen sich zu ändern…Ich kenne die literarische Vorlage nicht (auch wenn sie bei uns im Regal steht *hüstel*) und vielleicht lässt mich das den Film positiver erleben, als wenn ich mit dem Roman vertraut gewesen wäre.
Katie Holmes mochte ich mir eigentlich nie gerne ansehen, aber hier wirkt sie tatsächlich sympathisch auf mich.
Natürlich darf man von diesem Film keine Tiefe erwarten – die Handlung und das Ende erklären sich quasi nach 5 Minuten von selbst, aber mir machte er über lange Strecken Spaß.
Möglicherweise auch, weil Mirandas Freund/Chef nicht der übliche Arsch und Ausnutzer weiblicher Schwächen ist, sondern im Grunde ein netter Typ zu sein scheint. Natürlich stinkt er gegen den Übermensch Bray ab – der wartet auch sogleich mit lebensverändernden Weisheiten auf.
Diese – so viel sei verraten – erfüllen sich tatsächlich, jedoch ohne aktives Zutun Mirandas, bzw. durch einen wesentlichen Wandel ihrer persönlichen Sichtweise.
Im Grunde ist „Liebe“ ihr Motiv, Bray (und ich vermute, der Roman ebenfalls) möchte jedoch etwas anderes vermitteln.Sei es wie es sei, „The Secret“ ist ein typischer Film für Momente, in denen man in Kuscheldecke auf dem Sofa sitzt und den warmen Kakao auf dem Tisch stehen hat (um mal arg in die Klischeekiste zu greifen :D), aber mir hat er tatsächlich gut getan.
An den großen des Genres („Die Brücken am Fluss“, „Message in a bottle“) kann man sich hier in keiner Sekunde messen, aber macht nichts.
Schön, nicht zu kitschig, nicht zu schwarz/weiß (ausgenommen der Überfigur Bray) und mit nachvollziehbaren Problemen behaftet lässt sich „The secret“ gut anschauen.7/10
16. April 2021 um 20:14 #214013Sputnik
1983 misslingt eine russische All-Rückkehr und die Kapsel (oder das Raumschiff?) stürzt ab. Der übelebende Kommandant kann sich nur bruchstückhaft an die Ereignisse erinnern. In einem abgelegenem Forschungslabor soll er mit Hilfe einer Psychologin untersucht werden…
Ich gebe zu, der Trailer hat mich überhaupt nicht abholen können. Sah für mich zu sehr nach „Alien“ oder „Life“ aus, als dass ich Interesse daran entwickeln würde.
Dann neulich doch gestreamt und anfangs wurde ich sehr angenehm überrascht.
Dass das russische Kino in Sachen Optik nicht weit hinter Hollywood zurückliegt, ist schon länger bekannt. Die Darsteller in tragenden Rollen können sich in der Regel auch sehen lassen (auch wenn einige Gesichter in sehr vielen Produktionen auftauchen).
Ich hatte leider aber auch oftmals mit den Tücken der Drehbücher zu kämpfen, die allzu oft mehr in die Geschichte hereintragen wollten, als es nötig und sinnig war. „Attraction“ fällt mir hier spontan ein, der viele gute Elemente besitzt, aber durch seinen undurchsichtigen ZickZack an Verhalten, Motivation und Fokusierung der Darsteller öfter die Richtung wechselte als man bis 3 zählen konnte.Dieses Problem hat „Sputnik“ dann leider auch.
Die Dialoge schrammen manchmal haarscharf am Trash vorbei (spätestens ab der Mitte des Films kann man kaum noch zuhören), die Geschichten hinter den Geschichten sind… nun ja… soll es Dramatik sein? Ich glaube, die Hintergründe, Flashbacks etc zünden selbst dann nicht, wenn man sich mit einer der Figuren „anfreundet“.
Ich konnte während des Films keinen „Bezug“ zu einer der Figuren entwickeln, sie waren mir alle schlicht egal -wie gemacht eigentlich für einen aus 10 mach 1 Horror, aber das will der Film ja gar nicht sein.
Dazu noch die laissez faire Haltung des führenden Generals in der Forschungsstation… da kann ja jeder machen, was er will. Schlimm, wenn er dann zum Ende plötzlich seinen „Rang“ raushängen lässt.In der Summe ist „Sputnik“ gut anzusehen. Die Optik des Aliens (so viel darf ohne Spoiler womöglich verraten werden?) ist solala, dafür sind die Settings gut gesetzt. Mit der Dauer möglicherweise zu dunkel, aber das Genre verpflichtet scheinbar dazu.
Die Darsteller agieren innerhalb ihrer Rollen gut. Abzüge gibt es für das Drehbuch (große Twists, die keine sind) und die teils schlechten Dialoge.
Dennoch schaue ich weiterhin gerne mit Neugier, welche Entwicklung das russische (science fiction) Kino noch machen wird. Einige Titel sind wahrlich vielversprechend, allerdings noch mit einer argen naiven Erzählweise.
6/1026. März 2021 um 17:24 #213237@the-lion-king
von den genannten Filmen kenne ich tatsächlich nur Tokarev – den fand ich so wie die jüngeren Mel Gibson „Rache One-liner Filme“ – ganz ok, natürlich weit entfernt von Glanzzeiten. (Aber da zeigen inzwischen auch ganz andere Kaliber, dass nach dem Ruhm und Können vergangener Tage nur noch die schnelle Kohle gemacht werden will).„Die Farbe aus dem All“ kitzelt mich tatsächlich sehr, auch weil ich die Vorlage von Lovecraft sehr mag. Hörte aber auch, dass man es mit der Umsetzung nicht ganz so genau genommen habe… ich werde es hoffentlich noch erfahren können
Gerade sehe ich, dass „Joe“ und „Mandy“ auf prime laufen – werde einen von beiden heute noch schauen
26. März 2021 um 10:41 #213222Running with the devil
Auf dem Weg von Venezuela nach Amerika werden regelmäßig eine große Menge Kokain gestreckt. Der Boss des betroffenen Kartells (einfallsreich: „The Boss“) möchte dem auf die Spur kommen und schickt „The Cook“ [Cage] auf „verdeckte“ Mission um herauszufinden, wo die Sache hakt.
Gleichzeitig bekommen Drogenermittler in den USA Wind von der Sache…Habe ich neulich noch erwähnt, seit langem keinen annähernd guten Nicolas Cage Film gesehen zu haben (wobei ich zugegeben auch keine Darstellersuche wähle), wird sich nach diesem Film an meiner Meinung nicht viel ändern. Zwar agiert er hier nicht mit schrecklich deplazierter Mimik und/oder Theatralik (The Watcher, Primal, Kill Chain) oder schlicht gelangweilt (The Trust, Frozen Ground), sondern bringt den Film recht solide zu Ende (immerhin.)
Begünstigt wird die Sache womöglich dadurch, dass er nicht der Hauptcharakter ist, sondern die übrigen Darsteller in Nebenhandlungen ebensoviel Zeit „zur Entfaltung“ bekommen, wie er.Ein Blick auf das Cover lässt eine actiongeladene Story vermuten, tatsächlich aber ist es eine langatmige Erzählung über den Handelsweg von Kokain aus Südamerika in die USA.
Hier und da wird jemand erschossen, erliegt dem Rausch der Drogen oder wird anderswie um die Ecke gebracht – von Action braucht man hier aber nicht reden.Mit Leslie Bibb als US-Agentin haben wir einen weiteren Charakter, der nicht wirklich negativ auffällt, aber leider auch nicht positiv. Keinerlei Nuancen im Spiel und das plumpe Overacting in einer Trauerszene… puh.
Einen Ausreißer nach unten gibt es derweil doch, und der kommt nicht gänzlich unerwartet: Lawrence Fishburne als konstant berauschter Oberdealer. Da stimmt irgendwie gar nichts.
Schaut man also Cage Filme nur noch deshalb, weil er die Augen groß aufreißt, Grimassen zieht und mit Sabber im Mund herumplärrt, dann ist man hier definitiv falsch. Mich hat das tatsächlicher eher beruhigt.
Jedoch ist „Running with the devil“ ohne jedwede Idee geschrieben worden. Da findet man mehr Spannung bei den „Mighty Ducks 3“, den ich kürlich mit meiner Tochter geschaut habe.5/10
21. März 2021 um 14:02 #213092Red Tails
Nochmal 2. Weltkrieg – wieder Amis gegen Nazis… aber auch Ami gegen Ami.
Eine „schwarze“ Fliegereinheit wird 1944 in Italien geparkt, weil offizielle Studien belegen, dass Schwarze auf Grund ihrer Genetik für den erfolgreichen Einsatz im Krieg ungeeignet sind.
Einige Piloten der Einheit kämfpen jedoch für gewichtigere Einsätze, die sie sich dann auch mit gewagten+erfolgreichen Einsätzen verdienen.Für Zeiten, in denen Schwarze nicht mal an der selben Haltestellen stehen durften wie Weiße (wobei die entwürdigende Diskriminierung natürlich noch schlimmere Szenarien aufwies) erhalten wir hier ein ziemlich aufgeräumtes Meinungsbild. Differenzen zwischen schwarz und weiß werden eher am Rand behandelt (um am Ende in großen Szenen der Versöhnung „auszuarten“), was zugegeben nicht Story des Films ist… aber die Einstellung und Perspektive der Fliegerjungs konkretisieren könnte.
Tatsächlich will man hier sehr viel reinpacken – Heldenepos, heldenhafter Tod, heldenhafte Flucht, heldenhafte Liebe, heldenhafte Standhaftigkeit gegenüber rassistischen Vorgesetzten…
Heldenhaft deshalb, weil der Score derart stümperhaft und uninspiriert eine Fanfare des Heldenmuts nach der Anderen vom Stapel reißt, ganz ungeachtet der jeweiligen Szene, in der sie eingesetzt wird. Da kommt die selbe Hiphip-Hurra Fanfare beim verheißungsvollen Aufstieg des Luftgeschwaders, beim Tod einiger Kameraden und natürlich beim Überbringen der schlechten Nachricht an die „Hinterbliebene“ Italienerin (oh jemine).Gelingt es, die gräßliche musikalische Untermalung auszublenden, dann hat man einen Film ohne Höhen und Tiefen, mit Stereotypen vom Reißbrett und einer eher wirr zusammengeschusterten Gesamtstroy. Filme über klassischen und modernen Rassismus in den USA gibt es ja zu Hauf, und inmitten dieser Masse ist „Red Tails“ irgendwo im Mittelfeld zu finden.
Hier wird nicht angeklagt, aber auch nicht wirlich mitgefiebert. Nicht, weil es „Schwarze“ sind, die da teilweise abstürzen, sondern weil die Charakterzeichnung definitiv nicht stattgefunden hat.
Ein gutes Motiv allein macht leider keinen guten Film – dennoch auch hier:Flutscht ganz gut, wenn man nebenbei puzzelt, bügelt, die CD Sammlung neu sortiert…
5/10
21. März 2021 um 13:40 #213088Ghosts of War
Während des 2. Weltkriegs wird eine eine Gruppe US-Soldaten dazu abgestellt, ein altes Herrenhaus (und ehemaliges Hauptquartier der Nazis) in Frankreich gegen die Deutschen zu verteidigen.
Klingt nach einer leichten Aufgabe, zumal die Vorrätsräume gut gefüllt sind.
Doch schon in der ersten Nacht drängt sich der Verdacht auf, dass es nicht die Nazis sind, vor denen die Soldaten Angst haben sollten…Ein „Gruselfilm“, im Ambiente des 2. Weltkriegs, der durschschnittlicher schon nicht mehr sein kann. Und trotzdem unterhält er gut, spielt alle Trademarks aus, die es für das Genre benötigt und bringt zugegeben einen Twist im Twist, den ich in der Form nicht erwartet hätte – der aber macht meiner Meinung nach das Ganze dann doch eher lächerlich.
Cast, Szenerie, Effekte sind allesamt in Ordnung. Das Drehbuch wagt (bis auf den letzten 5 Minuten) auch keine besonderen Wagnisse und so schippert man als Zuschauer durch einen eher weniger als mehr gruseligem Geisterfilm.
Macht aber nichts, für den Feierabend bestens geeignet.6/10
21. März 2021 um 13:31 #213086Ja, Unhinged hab ich die Tage auch geschaut:
Der Vergleich mit „Falling Down“ lag für mich auch beinahe offensichtlich auf der Hand: Frustrierter Mann hat einen schlechten Tag und lässt mal etwas Luft ab -> hier dann tatsächlich in einer anderen Tonart als es (der deutlich bessere) Michael Douglas seinerzeit tat. Der Fokus auf das Storygerüst ist auch eine andere, so ist das „Motiv“ Crowe´s nur mal eben in einem Satz in die Kamera geschleudert und das Täter/Opfer Szenario ist deutlich klassischer als im genannten „Falling down“.
Tja, für mich ein Film für nebenbei – böse formuliert vielleicht noch als Pladoyer für mehr Verständnis und Besonnenheit im Straßenverkehr zu verstehen.
Ich vermute, ich verstehe die Motivation hinter dem Film und das Anklagen der Teilnahmslosen und/oder notorisch aggressiven Alltagsgesellschaft, ist für mich aber filmisch so plump umgesetzt wie eine mögliche Asylpolitik mit den Worten „Ausländer raus“ zu beginnen. Passt nicht, macht nicht wirklich Spaß und dann eine Handlung die sich mit jeder Minute von der annehmbaren Logik mehr und mehr entfernt.Solide gespielt (Crowe kann es besser), nette „Verfolgungsjagden“ – wobei bei mir in der Summe wohl auch negativ ins Gewicht fällt, dass ich Autos als Hauptdarsteller in Filmen nicht wirklich mag.
Gibt von mir eine 6/10 – weil er trotz seiner Schwächen ganz gut runterläuft.
14. März 2021 um 17:07 #212918Fantasy Island
„Da ist das Flugzeug“ ruft es zu Beginn des Films… wäre es doch am besten einfach weitergeflogen.
Mr. Roarke empfängt auf „seiner“ Insel nun 5 Menschen, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben, außer, dass sie an einem Wettbewerb gewonnen haben.
Das glückliche Los bescheinigt jedem von ihnen das Wahrwerden einer Fantasie – diese muss aber konsequent zu Ende gebracht werden (und vorsicht, nicht jede entwickelt sich so, wie man glaubt), wird ihnen bereits kurz nach dem Empfang um die Ohren gehauen. Der aufmerksame Zuschauer weiß ab nun natürlich, wie der Hase laufen wird, aber was wären solche Film wert, würden die Charaktäre auf Warnungen hören?
Schließlich muss jeder für sich feststellen, dass jede Fantasie ihren Haken hat und für sie mehr als schlaflose Nächte bedeuten werden.Der Film ist zugegeben nicht komplett schlecht, leidet aber an einem mieserablen Drehbuch. Einige der sich umgewandelten Fantasien lassen sich schön ansehen, bringen tatsächlich einen Beunruhigungsfaktor mit sich, aber verpuffen in einer sinnlösen Blödelei des Autors, wenn zum Ende der finale Twist aufgeklärt wird.
Optisch bewegt man sich in sehr ordentlichen Bereichen. Die Insel sieht schön aus, die einzelnen Settings sind in ihrer (noch voneinander abgegrenzten) Form auch völlig in Ordnung – aber das hilft alles nichts, wenn die Spukgeschichten in gefühlt 100facher Form wiederholt werden. Auch wenn möglicherweise nicht jeder gesund nach Hause kommen wird, ist der spannungsfaktor ob der absurden Entwicklung der Geschichte nicht wirklich vorhanden.
Dass man zum Ende die Tür für eine Fortsetzung offen hält, ist einerseits genreüblich, aber nicht wirklich einladend.Betrachtet man die Prämisse (und lässt die Geschichte der klassischen Fantasy Island Serie auch außer Betracht), hat man hier tatsächlich einiges an Potential, das sich über vielleicht 90-100 Minuten erstrecken könnte.
Dass es dem Regisseur gelungen ist, die 107 Minuten zu einer gefühlten Ewigkeit anschwellen zu lassen, ist indes wirklich ein Kunststück.Die Darsteller: Sowei in Ordnung, wobei Michael Pena sehr unglücklich gecastet wurde. Ist er der berechnende Gastgeber, selbst ein Sklave der Insel, unbeteiligtes Orakel oder gutmütiger Direktor? Ausdruckslos und ohne jedwedes Schauspiel spaziert er denselben Auftritt gleich in jede seiner Szenen herein, erzählt etwas, das sich wie wirklich ungeheuerliche Wahrheiten anhören sollen, wobei es sich aber nur um „blabla“ handelt.
Da haben einige „SchleFaze“ auf Tele5 mehr Tiefe.Ein Film, der viel versprechen möchte, aber im Grunde nichts davon halten kann. Als Horror unbrauchbar, für Spannung zu lahm. Einige nette Szenen sind dennoch an Bord, was aber nur zu Punkten in der B-Note reicht.
4,5/10
11. März 2021 um 16:47 #212872Arctic
Der Forscher Overgard sitzt nach einem Flugzeugabsturz in der Arktis fest. Noch kann er sich am Leben halten, doch die Rettung sollte nicht zu lange warten. Doch mit dem ersehnten Helikopter kommt es zu einem weiteren Crash…
Der Plot ist schnell erzählt, die gut 90 Minuten sind auch ganz bequem zu Ende geschaut.
Hier versucht man, der Realität sehr nah zu kommen – die Landschaft ist nicht malerisch schön, der „Held“ nicht unendlich stark, der Schurke (ein Eisbär) nicht omnipräsent. Dafür aber das Wetter, das Klima und der Kampf um das Überleben.
Dabei geht alles sehr ruhig daher, wenig Action, kaum Dialoge (eher seltene Selbstgespräche).
Das finde ich im Grunde durchaus gut, aber leider wirkt der Film nicht länger als die jeweilige Szene auf mich.
Irgendwo verpasst es der Regisseur, eine Bindung zu Overgard aufzubauen – das Drama in der weiteren Entwicklug will auch nicht so richtig zünden.
So lässt mich das Finale leider auch völlig kalt, ganz egal ob er nun den „rettenden Hafen“ erreicht, oder nicht.Dass der Film an sich nicht sonderlich teuer wirkt (und womöglich auch vergleichsweise „günstig“ war – das CGI ist tatsächlich fast grenzwertig), ist geschenkt. Leider spart man hier auch an der nötigen Kreativität. Den Mut zu solchen Filmen, honoriere ich aber jederzeit.
6/10
10. März 2021 um 21:38 #212852Channel Zero (Staffel 2) No-End House
„Beware the Cannibals – Vorsicht vor den Kannibalen“ bekommt Margot in einer skurill anmutenden Villa ins Ohr geflüstert. Gemeinsam mit ihren Freunden und einer Partybekanntschaft betreten sie das Gruselhaus, das nur für kurze Zeit an einem Ort auftaucht um dann für ein Jahr zu verschwinden.
Ausgestattet mit 6 Räumen wird es den Besuchern das Gruseln lehren, und tatsächlich – kaum jemand dringt bis in Raum 6 vor.
Ob Margot und ihre Freunde so weit kommen, oder den Notausgang nehmen? Gewiss ist bloß, dass ihr bisheriges Leben gehörig auf den Kopf gestellt wird…Nach Candle Cove hatte ich nicht die allergrößten Erwartungen an diese Staffel, doch recht bald wurde ich gefangen und konnte die 6 Folgen auch recht rasch zu Ende schauen.
Was ich bei Staffel 1 noch bemängeln musste (diese Längen) gibt es auch hier, allerdings nicht als permanentes Stilmittel sondern einfach, weil man sich irrtümlich an einigen Szenen / Hintergründen zu intensiv austoben möchte.Die Darsteller hier agieren lebendig, den Situationen entsprechend (und falls nicht, ahnt man schnell, woran das liegen könnte) und handeln entgegen der Horror-Etikette meist nachvollziehbar.
Zwar weiß man schnell, wohin der Hase läuft, aber das geht ziemlich in Ordnung.Das Zusammenspiel der Darsteller funktioniert auf beinahe allen Ebenen, der eingesetzte Grusel gelingt auch in beinahe allen Fällen (wenngleich es die eine oder andere Poolszene weniger hätte sein können) – auch die Frage nach Trauer, Sehnsucht und „unverhofftem Glück“ bringen mich der Serie ein Stück näher.
Insgesamt erfindet man hier das Rad des Grusels nicht neu, streut aber hier und da erfrischende Twists ein, die in Gänze eine beinahe kurzweilige, 6-teilige Mini-Serie hervorbringt.
Tolle Sache – einzig das ständig drüber gelegte Synthiegeschwurbel (wer die ständige Bedrohung nicht spürt, soll sie dann doch bitte hören…nonstop!) nervt.Für mich der einzige Lichtblick der Channel Zero Reihe… Staffel 3 (Butchers Block) habe ich nach Folge 2 fallen gelassen. Dann doch lieber „American Horror Story“ (hüstel )
7/10
10. März 2021 um 21:17 #212846Channel Zero (Staffel 1) – Candle Cove
Mike, vom Beruf Kinderpsychologe, kehrt in seinen Heimatort zurück. Dort war sein Bruder vor 28 Jahren auf ungeklärte Weise verschwunden. Kurz nach seinem Eintreffen sieht er seine Befürchtung bestätigt: Eine Kindersendung, die seinerzeit ausgestrahlt wurde (und danach nie wieder) ist wohl am Verschwinden verwantwortlich.
Denn mit ihm kehrt die Serie zurück ins TV und die Kinder / Teens des Ortes beginnen, sich merkwürdig zu benehmen…„Candle Cove“ beruht wohl auf eine Creepypasta – keine Ahnung, welcher Trend das sein soll
Im Grunde ist mir aber auch egal, woher die Idee stammt.
Optisch gibt es hier nichts zu bemängeln und der Grusel im Kopf im Wechsel mit den „Blutszenen“ ist gut gesetzt.Den Zuschauer erwarten hier 6 Folgen mit jeweils ca. 45 Minuten Laufzeit. Und da ist schon ein Fehler im Detail: Die Geschichte ist meiner Meinung nach mindestens eine Folge zu lang. Das liegt nicht zwingend an der Grundidee, vielmehr konnte ich mich bestenfalls mit Charaktären in Nebenrollen anfreunden.
Paul Schneider als Kinderpsychologe spielt derart eintönig, man glaubt hinterher er habe in den 6 Folgen einzig einen Gesichtsausdruck spielen dürfen / können.
Zwar dürfen einige der Nebendarsteller Gefühle zeigen, was die Serie tatsächlich erheblich auflockert, und erlangen dadurch eine anbahnende Beziehung zu mir als Zuschauer, doch über all den Folgen liegt eine Schwere, die mir zu aufgesetzt und steril ist.
Erinnert mich in Gänze zu sehr an „modernen“ Sci-Fi Serienzeugs, das sich als Reinkarnation der Twillight Zone oder Outer Limits beweisen will.Das gelegentlich auftretende „Ungeheuer“ ist mir einfach zu eklig, allerdings nicht im gruseligen Sinne
Die übrigen schaurigen Auftritte (etwa die Fleisch gewordenen Puppen aus der TV-Serie) sind zuweilen gut in Szene gesetzt. Leider verpuffen die Effekte dadurch, dass die betreffenden Szenen häufig zu lange ausgespielt werden.Irgendwie plätschert dann alles vor sich hin, bis in der letzten Folge nochmal die Katze aus dem Sack geholt werden soll. Diese Art der Enden sind natürlich immer Geschmacksache und nicht selten bin ich mit solchen Auflösungen „zufrieden“… hier habe ich mich aber schon spätestens seit Folge 4 emotional verabschiedet.
Schaurig schön hätte es werden können, aber ein beinahe komplett durch die Bank gezogenes hölzernes und uninspiertes Schauspiel (ja – es fängt die Trostlosigkeit, Hoffnungslosigkeit, das Gefühl des Verlorenseins etc. der Charaktäre ein… und doch [Achtung SPOILER!!] darf die Mutter, nachdem sie erfährt, dass einer ihrer Söhne den Anderen getötet hat, ein wenig „emotionaler“ reagieren als mit der Frage, ob jemand Tee möchte [SPOILER Ende]
Eigentlich hätte ich nach dieser Erfahrung nicht auf Staffel 2 setzen dürfen, ich tat es aber dennoch.. zum Glück4,5/10
4. März 2021 um 18:19 #212685The Rhythm Section – Zeit der Rache
Stephanies Familie stirbt bei einem Flugzeugabsturz. Für sie ist es das Ende eines beschaulichen Lebens und sie stürzt in die Verwahrlosung und Prostitution ab.
Jahre später wird ihr offenbart, dass der Absturz ein vertuschter Terror Anschlag war.
Stephanie schwört Rache und will die Drahtzieher zur Rechenschaft ziehen…Die ersten Minuten des Films zeigen sehr eindrucksvoll den tiefen Absturz Stephanies aus dem wohlbehüteten Familienleben hin zu Drogen, Schmutz und Prostitution. Eine sehr starke Einleitung, die ich so nicht erwartet hatte.
Dann kommt es zur schrecklichen Enthüllung und die Ausbildung zur Killerin beginnt – zwar wird darauf geachtet, dass Stephanie nicht zur „Superheldin“ wird (ihr erster Kampf findet gegen einen Mann mit Handicap statt), doch irgendwie hebt mir die Story ab hier zu sehr ab. Die Trauer, die noch zu Beginn nachvollziehbar war, wird hier gegen Kälte und Kalkül getauscht. Zudem ist ihre Entrüstung beim Beklagen von Collateralschäden ihrer Aufträge doch sehr dürftig in Szene gesetzt.Schade, es hätte ein Film mit besonderer Note werden können.
Schauspielerisch ist man gut aufgestellt, auch Jude Law kann man sich hier mal wieder anschauen. Wer aber das Besondere an diesem „Rache“ Film sucht, wird enttäuscht zurück bleiben. Dann doch lieber den hundertsten Liam Neeson oder Denzel Washington.5/10
2. März 2021 um 22:30 #212619The Hunt
Hui, was wurde im Vorfeld Wind um diesen Film gemacht. Da muss ein verwirrter Präsident herhalten um Werbung für einen Film zu machen, der sofort nach dem Ende schon vergessen ist.
Eine Gruppe fremder Menschen wird gefangen genommen und irgendwo auf einer Lichtung ausgesetzt. Recht bald wird klar, dass sie nicht zum Geocaching dort sind. Nun wird in bester „Husch husch“ Manier einer nach dem anderen aus dem Film entfernt, bis eine handvoll Minuten später die äußerst unbeeindruckt wirkende Crystal die Dinge schnell durchschaut und die Jäger zu Gejagten macht.
So weit, so normal. Natürlich darf der handelsübliche Gore nicht fehlen, dazu mäßig um Kult bemühte Settings, in denen über alles andere, als das Ermorden von Menschen gesprochen wird… um dann das Blut fließen zu lassen. Das Ganze gipfelt dann äußerst peinlich im sinnfreien Dialog-Metzel-Dialog Finale, das der Regisseur möglicherweise in einem Tarantino Film entdeckt haben möchte. Alles, was von der Lichtung in die Villa der Schurkin führt, ist vergessen, kaum dass der Schnitt gesetzt wurde.
Gesellschaftssatire? Gesellschaftskritik? Puh…. da würde mir eher die Neuverfilmung von „Ghostbusters“ einfallen, als das hier. Die Enthüllung der Motive geschieht immerhin auf dem Niveau des übrigen Films und wirkt auf mich ebenso unsinnig wie das aus „Escape Room“.
Der angepriesene Humor ist dabei überhaupt nicht mein Fall, womit dann möglicherweise das Einzige Argument flöten geht, den Film zu schauen. Dabei wirkt man hier zugegeben weniger um schlechte Gags bemüht als z.B. in „Zombieland 2“.Ehrlich gesagt ist dies ein Film, den ich ohne das große Tratra im Vorfeld vielleicht dann geschaut hätte, wenn er mir irgendwann auf Tele5 erschienen wäre. Aber so wollte ich dann doch wissen, was den Hype des Streifens ausgemacht hatte.
Wer Spaß an Rob Zombies „31“ hatte, dem wird auch das hier gefallen. Für mich liegen beide Jenseits von Sinnig und Gut.
Am Ende muss ich aber auch berücksichtigen, dass es nicht mein Genre ist und ich ihn dennoch zu Ende geschaut habe.4,5/10
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