Heute habe ich mir folgenden Film angesehen… (2025)

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Dieses Thema enthält 100 Antworten und 10 Teilnehmer. Es wurde zuletzt aktualisiert von Profilbild von Shane54 Shane54 vor 1 Tag, 18 Stunden.

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  • #248595
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    Nam dann räume ich auch noch mal auf ;)

    Fargo Staffel 1 9/10
    Ein Fest. Tolle Charaktere, feiner Humor, gute punktuelle Spannung und eine fantastische Landschaft.

    Kennt jemand die weiteren Staffeln, die ja handlungsmäßig unabhängig voneinander sind ?

    #248596
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    Von allen Geistern besessen 7/10

    Auf jeden Fall witzig und anarchisch mit einem gut aufgelegten Leslie Nielsen, aber lange nicht so zeitlos wie „Die nackte Kanone“ oder „Dien unglaublische Reise…“

    Der Film ist von 1990 und erschien tatsächlich noch vor dem 2. und 3. Teil von „Die nackte Kanone“

    #248597
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    Woman of the Hour (Prime)

    Der Serienmörder Rodney Alcala nimmt in den 1970er-Jahren in Los Angeles an der TV-Show „The Dating Game“ teil & gewinnt.
    Sein Weg kreuzt sich dort auch mit dem einer aufstrebenden Schauspielerin, die versucht, ihre Träume zu verwirklichen.

    Die amerikanisch-kanadische Produktion, zugleich Kendricks Regiedebüt, wurde 2023 beim Filmfestival von Toronto uraufgeführt.

    Der Film versucht den Spagat zwischen schockierendem Drama & einer aufstrebenden Karriere in Einklang zu bringen.
    Das gelingt auch zu großen Teilen, dennoch fühlte er sich Richtung Ende fast zu gestreckt an.

    Zudem gibt es Probleme mit der Erzählung, die zwar mit Zeitsprüngen spielt, aber diese nicht wirklich für sich nutzen kann.
    Man versucht alle Puzzleteile zusammenzusetzen. Nach dem Ende gitb es aber nicht das Gefühl einen vollwertigen Film gesehen zu haben.

    Zu sehr wird krampfhaft versucht eine Brücke zu bauen. Nur am Ende mit den Credits von Woman of the Hour wird das
    komplette Ausmaß & die Gräueltaten erst richtig dargestellt. Das soll nochmal schocken & einem alles bewusst machen.

    Dafür war der Film dann aber doch zu geschönt, was sehr schade ist. Da wäre noch etwas Feinschliff am Drehbuch gut gewesen.
    Insgesamt kein schlechter Film, aber an einigen Stellen wurde viel Potenzial verschenkt.

    6.5/10 TV-Shows

    #248649
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    The End We Start From (WOW/Sky)

    Eine Frau, die zusammen mit ihrem Neugeborenen versucht, den Weg nach Hause zu finden, während eine
    Umweltkrise London in den Fluten versinken lässt & eine junge Familie in dem Chaos auseinandergerissen wird.

    Eine echte Perle. Genau das ist The End We Start From. Ein Film, der dich unerwartet trifft & lächelnd zurücklässt.

    The End We Start From lebt von seinem Krisenszenario, wunderschönen, aber teils auch sehr brutalen Eindrücken & Bildern
    und bekommt besonders durch die schauspielerische Leistung von Jodie Comer einen besonderen Platz in meiner Sammlung.

    Regisseur Mahalia Belo serviert uns hier einen wahnsinnig authentischen & aufrichtigen Film, der vor allem dank dem hervorragenden Drehbuch glänzt. Von poetischen Bildern bis hin zur weiblichen Perspektive stimmt hier einfach vieles.

    Selbst in den Nebenrollen überrascht uns hier u.a. Joel Fry, Mark Strong, Katherine Waterston & Benedict Cumberbatch.
    The End We Start From bietet das volle Gefühlsspektrum & ein Setting, das oft verfilmt wird, aber selten so gut wie hier.

    08/10 Schritte

    #248650
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    Nightbitch (Disney+/Star)

    Eine Frau unterbricht ihre Karriere, um Hausfrau und Mutter zu werden, doch schon bald nimmt ihre Häuslichkeit eine surreale Wendung.

    Die äußerst talentierte Regie von Nightbitch übernimmt hier Marielle Heller, die bereits mit The Diary of a Teenage Girl,
    Can You Ever Forgive Me? & Der wunderbare Mr. Rogers eine sehr ordentliche Filmografie vorzuweisen hat.

    In Nightbitch dreht sich alles um das Mutter sein & welche Schwierigkeiten der Alltag so mit sich bringen kann.
    Mit zunehmender Laufzeit spitzt sich die familiäre Lage zu & man probiert hier mal den Ansatz eines animalischen Konzepts.

    Zeitweise als Traum oder Vision dargestellt, zeitweise aber auch so, das man nicht vollends durchblickt, welche genaue
    Aussage dahinter steckt. Das macht den Film einerseits sehr originell & interessant, andererseits aber auch etwas kurios.

    Amy Adams & Scoot McNairy überzeugen in ihren Rollen & auch der kleine Sohn fügt sich klasse, ohne nervig zu sein, in die Story ein. Nightbitch hat nette Ansätze & Ideen. So ganz auserzählt wirkt er dennoch nicht, auch wenn er am Ende nochmal an Aussagekraft gewinnt.

    07/10 Versuche

    #248651
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    Bad Boys Ride or Die (Netflix)

    Nach dem miesen Teil 2 und dem mäßigen Teil 3 hatte ich keine Erwartungen und fand ihn vielleicht daher ganz ok.
    Smith und Lawrence sind weiterhin buddies in dieser Cop buddies Actionkomödie. Diesmal geht’s gegen einen Maulwurf und das Kartell. Der Humor würde etwas erhöht, die geschmacklosen Actionszenen verringert. Das ist dem Film gut bekommen. Die Story ist nicht Der Pate II aber ok. Die Sequenz zum Ende, die an einen Shooter erinnert, hat eher lächerliche Wirkung ist aber zumindest gut choreographiert.
    Insgesamt kein Highlight aber für den anspruchslosen Stream ganz ok.

    6 / 10 Nahtod-Erfahrungen

    #248656
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    Wolf Man (Sneak Preview)

    Es ist doch irgendwie verhext: Da ruft man stets nach neuen und frischen Ideen im Horrorbereich, und dann wird man mit „Imaginary“, „Night swim“ oder „Afraid“ konfrontiert. Ruft man nach Qualität, kommt eben die 100. Fortsetzung oder ein Remake.
    Blumhouse streut tatsächlich immer wieder mal etwas Frisches und Gutes ins Genre ein, allerdings ist der große Output auch mit zahlreichen Gurken versehen.
    Nun kommt der Werwolf, angeblich ein „Remake“des Uralt-Klassikers…. Zeitgeist?

    Blake Lovell hatte es als Kind scheinbar nicht leicht. Zwar hat er wertvolle Zeit mit seinem Vater verbringen dürfen, etwa beim gemeinsamen Jagdausflug – andererseits scheint es etwas Schimpfe gegeben zu haben, wenn er etwas unbedachtes getan hat.
    (Z.B. Weglaufen beim nächtlichen Jagdausflug mit schwerem Gewehr in der Hand. Papa ist ein Böser, wenn er „Du du!“ sagt)
    Von Mama ist weit und breit nichts zu sehen – den Grund dafür muss ich überhört haben.

    Einige Jahre später ist Blake selbst Vater. Als Hausmann und arbeitsloser Autor (jaja) kümmert er sich liebevoll um seine Tochter. Aber wehe, sie balanciert am Rand einer dicht befahrenen Straße: Papa macht „Du du“ und wir wissen sofort: Toxische Männlichkeit! Beinahe animalisch!!
    Seine Frau verdient das Geld und die Brötchen für das schicke Appartment in der Großstadt als Journalistin. Sie ist gestresst, nimmt zuweilen auch die Arbeit mit nach Hause.
    Ehe sich Blake auch hierüber beschweren kann, flattert die Nachricht vom Tod seines Vaters ins Haus.
    Hurra Hurra… das Wochenendprogramm mit der Familie ist gebucht.

    Doch der Ausflug in das Waldhaus seines Vaters entpuppt sich anders, als gedacht…

    Im Grunde weiß man nach den ersten fünf Minuten, wohin der Hase läuft. Sämtliche Zutaten des massentauglich getrimmten Gruslers liegen parat. Man fragt sich bloß noch, wie sie gestreut werden.
    Tatsächlich entpuppt sich „Wolf Man“ als überaus überraschungsarm und halbgar.
    Dabei sind spannende Ansätze zu bemerken: Die zarten Ausflüge in den Bodyhorror stehen dem Film ganz gut, ehe die Umwandlung zum Werwolf vollzogen ist. Dann sitzt man allerdings etwas ratlso da und schaut sich ein Monster an, das den „Spannungsaufbau“ nicht verdient hat.
    Auch die Story an sich und das Setting machen Platz für spannende Wendungen. Zumindest theoretisch. Die beinahe Kammerspiel artige Stimmung wird nie gefüllt.

    Für den dramatischen Aspekt (denn scheinbar wird es für mindestens einen Menschen nicht sonderlich gut ausgehen) fehlt die Tiefe und die Interaktion der handelnden Personen. Wir erinnern uns: Toxische Männlichkeit, Tier im Mann, ist etwa das liebe Kind in Gefahr?
    Die untereinander aufkommenden Spannungen (so würde ich mir das Szenario zumindest vorstellen wollen) zerplatzen im Nu. Tür auf, Tür zu… Hatz hierhin, Hatz zurück…. Tür auf, Tür zu. Und es gibt kein Weiterkommen in der Erzählung. Im Gegenteil: Einige „spannungsgeladene“ Szenen enden in unfreiwilliger Komik.
    Das Finale ist dabei noch das Beste – kommt es doch recht schnell und logisch.
    Wer Cronenbergs „Die Fliege“ kennt, wird spätestens hier den Zeigefinger richtung Leinwand strecken und nicken („Kenn ich!“).

    „Wolf Man“ bietet tatsächlich auch interessante Aspekte: Thema Vollmond und Verwandlung. Einiges gelingt, anderes hätte einen prüfenden Blick verdient gehabt.
    Schauspielerisch ist man weitestgehend auf OK Niveau. Julia Garner (sie steht schon für das Madonna Biopic parat [hurra]) bietet zumindest eine verschieden interpretierbare Darstellung. Gut oder nicht entscheidet sich je nach Blickwinkel des Zuschauers.
    Auch das Töchterchen macht einen guten Eindruck – die gesamte Kälte innerhalb der Familie, trotz „Ich liebe Dich´s“ ist nicht durch ihr Spiel verschuldet.
    Die Dialoge untereinander sind nicht sonderlich peinlich, hätten aber etwas mehr Raffinesse verdient gehabt – zumindest für den dramatischen Teil.

    Wie so oft tut man dieser Art Film nichts Gutes, wenn man ihn als „Remake“ eines Klassikers tituliert. Anderer Titel, andere Prämisse und vielleicht auch etwas mehr Mut in der Umsetzung hätten hier für ein kleines Ausrufezeichen setzen können und die Messlatte für kommende Gruselfilmchen in 2025 höher legen können.
    Chance verpasst – schade drum.

    Warum aber so viel Schimpf für einen durchaus durchschnittlichen Film? Weil man Erwartungen weckt, die so nicht erfüllt werden. Dazu die ständigen Versatzstücke, die in beinahe jedem Filmchen genauso ausgespielt werden. Die Vatiation ist dann eben das titelgebende „Monster“ – Und so kann man dann auch rasch die Verwandschaft zu „Night swim“ erkennen.

    5/10

    #248658
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    Nosferatu – Der Untote (Spätvorstellung mit viel jungem Publikum)

    Lange geisterte die „Warnung“ umher, dass der Klassiker aus 1922 neu auf die Leinwand gezaubert wird. Etwas Erleichterung, als der Name Eggers fiel. Dennoch: Er wolle einem seiner Lieblingsfilme den nötigen Tribut zollen und ihn neu drehen, klingt leider erstmal nach einem Hirnsch*ss.
    Aber schauen wir mal…

    Die Story an sich ist Dracula, hat man vor 100 Jahren eben nicht die Filmrechte nach Deutschland bekommen. Also alles einfach anders benannt und hier und da eine Variation eingebaut – fertig ist das ewige Meisterwerk und ein ewiger Klassiker des Stummfilmkinos.
    Eggers nimmt die Vorlage dankend an, ändert im Storytelling auch nicht so viel, dass man vor Überraschung aus dem Sessel springen würde… man könnte sagen, er geht auf Nummer sicher.

    Thomas wird zum Graf Orlok in den Osten Europas gesandt, um dort einen Hauskauf im heimischen Wisborg zu vollziehen. Das trifft sich tatsächlich gut, ist er doch frisch vermählt mit Ellen und das zu erwartende Geld kann gut gebraucht werden.
    Ellen findet derweil einen Platz bei ihrer Freundin Anna und ihrem Gatten Friedrich, der wiederum ein Freund von Thomas ist.

    Die Reise Richtung entpuppt sich als schwierig und dann ist Graf Orlok auch sehr sonderbar. Das Unterschreiben der nötigen Papiere bietet auch einige Tücken.
    Derweil übt sich Ellen im nächtlichen Wahnsinn. Nachtwandeln ist dabei ihr geringstes Problem.
    Friedrich zeigt sich besorgt und möchte per Arzt helfen. Dieser weiß auch keinen Rat, denn es scheint nicht, als habe sie „zu viel Blut“. Glücklicherweise kennt man Prof. Von Franz, der eine alternative Sicht auf die Elemente hat und der letzte Strohhalm vor Ellens Einweisung in die Psychatrie wird.

    Graf Orlok ist inzwischen auf dem Weg nach Wisborg, Ellens Psychosen verstärken sich und bald kommt es zum dramatischen Klimax.

    Wie gesagt: Das Firmament der Story kennt man zu gut. Wurde es 1922 noch mit dem Aufkommen der Pest gepaart, wird dieser Aspekt hier wieder zurück geschraubt. Selbstredend gehört dies erwähnt, aber es scheint mehr Pflicht als Kür zu sein.
    Anders hier: Der Fokus der Geschichte richtet sich auf Ellen. Und hier wird es arg:

    Spoiler Spoiler Spoiler

    Wir erfahren im Verlaufe des Films, dass sie bereits „als Kind“ von Orlok heimgesucht wurde. Als sie beim Erfahren dieser sexuellen (Fern)Beziehung vom Vater überrascht wurde, gab es entsprechend Haue. Sexuelle Selbsterfahrung war seinerzeit noch nicht in Mode. Fortan lag ein Schatten auf ihr, immerwährende Mellancholie – offensichtlich ausgelöst vom steten Zurückhalten ihrer Lust. Durch ihre Ehe mit Thomas sei Orlok wieder auferstanden und lechze nach ihrem Körper.
    Ellen zeigt sich hierdurch vielseitig erregt, gibt sie ihrem Gatten später auch zu verstehen, dass er sie nie ausfüllen könne.

    Der „romantische“ Anstrich der 90er Verfilmung ist natürlich dahin. Wir erleben hier einerseits einen Blick auf die sexuell leidende Frau im 18 Jahrhundert, andererseits eine Geschichte über sexuelle Dominanz und Vergewaltigung.
    Sehr ähnliche Motive brachte Francis Ford Coppolla mit seiner Verfilumg ins Spiel – hier sinnlich erotisch verpackt. Die Damen im Film entdecken und spielen mit ihrer Lust, Dracula zielt auf die Verführund der Reinkarnation seiner einst verstorbenen Frau.
    „Nosferatu“ lässt wenig Raum für Liebe. Einzig Friedrich und Anna weißen eine harmonische Beziehung auf. Ihre Kinder werden geliebt und umsorgt, der „kleine Friedrich“ ist auch schon auf dem Weg.
    Selbstredend wird es diese Liebe sein, die zerstört wird. Brutal und ohne Gnade, was Friedrich gar zu einer wilden Tat hinreißen lässt… hier fährt Eggers scharfes Geschütz ins Feld.

    Selbstverständlich wird dem Original von 1922 ebenfalls eine erotische Unternote angedichtet – muss ja, wenn man sich an der prominenten Vorlage orientiert. Kritiken und Verleih waren damals nicht sehr aufgeschlossen für erotische Verstimmungen auf der Leinwand, auch wenn diese nicht explizit erzählt wird.
    Dass sich Eggers dieser Formel mit Wohlwollen annimmt, ist nicht zu kritisieren.
    Spannend wird es aber, wenn man das Finale als aufopfernden Akt der Liebe interpretieren möchte – hier muss man widersprechen.
    Nachdem Ellen Orlok beim ersten Wiedersehen zurückweist, wird er pampig und verspricht, dass sie ihm in der dritten hörig sein werde, denn er werde alles vernichten, was sie liebe…. ja, so klingt wahre Liebe.
    Dass Ellen den Akt vollzieht, nachdem die Kinder „in den Brunnen“ gefallen sind, macht die Sache letztlich auch nicht vollends selbstlos. Andererseits ist diese Form der „Erotik“ in der Popkultur nicht unüblich – „365 Tage“ weiß auch ein Lied davon zu singen, wonach sich die moderne Frau tatsächlich sehnt…. uiuiui!
    1922 verwies man mit ihrer Hingabe darauf, dass, laut altertümlichem Glauben, hierdurch die Pest besiegt werden könne… freilich spricht man 2024 nicht mehr von diesem Motiv.

    Am Ende steht Thomas als der gehörnte Gatte da, der seine Frau auch in wilder Rage nicht zu befriedigen weiß, und sie die Flucht nach Vorne annimmt. Mit ihrem „Opfer“ erhält sie die sexuelle Erfüllung, nach der sie sich sehnt und wird folglich von einem lebenslangen Mangel an persönlicher Entfaltung „erlöst“…

    Eggers Nosferatu ist ein grausames Monster, das die Frau, die er möchte, mit allen Mitteln der Gewalt an sich reißt.
    Alles andere drumherum ist gefühlt inhaltliches Beiwerk.

    Spoiler Ende

    Und hier kommen wir zum Haken an der Sache: Der Fokus ist geschärft, das Drumherum wird pflichtschuldig mit erzählt. Bildgewaltig, wunderschön inszeniert. Jede Kameraeinstellung ein Genuss, jedes Szenenbild perfekt oder sehr nah dran.
    Handwerklich ist „Nosferatu“ ein Brüller! Licht, Schatten – nächtliche Bilder beinahe in schwarz/weiß… großartig!! So muss atmosphärisches Horrorkino aussehen.
    Die Musik unterstreicht jede Szene und erscheint weniger „offensiv“ als bei der besten „Dracula“ Verfilmung aus 1992.
    Viele Bilder sind fast 1:1 vom Original übernommen. Ob das gut oder solala ist, liegt natürlich im Auge des Betrachters. Mir gefiel es sehr. Neu gestreute Anteile muten allerdings etwas befremdlich an. (Jungfrau auf Pferd).

    Schauspielerisch ebenfalls oberstes Regal. Hier zollt man dem Original ebenfalls Tribut, auch wenn es an mancher Stelle befremdlich anmutet.
    Schwachpunkt, und das möchte ich tatsächlich als Solchen bewerten, sind die Dialoge. Teils unnötig in die Länge gezogen. Die kommenden Szenen zuvor teils minutenlang erklärt… ach man, das ist wirklich unnötig.
    Während dem Schauen und Staunen über so viel verbale Exkurse kam mir der Gedanke, wie großartig es doch gewesen wäre, allein die Bilder für sich sprechen zu lassen. Den Dialog auf die Texttafeln des Originals beschränken.
    Das wäre allerdings finanzieller Selbstmord gewesen, Cast und Optik des Films will ja irgendwie refinanziert werden – und ein solches Kunstprojekt wäre dann eben erst in 100 Jahren im Haben.
    … aber man wird ja mal träumen können ;)

    Letztlich: Trotz aller großartigen Komponenten hat mich der Film nicht gepackt. Das liegt an der künstlichen Streckung durch „Blabla“, aber auch an der (leichten) Verschiebung der erzählerischen Note.
    Dennoch lohnt es sich, den Film anzuschauen. Auch die ein oder andere unnötig plazierte nackedei-Szene schmnälert das Gesamtbild ein wenig (Ari Aster wird aus der Ferne anerkennend nicken.)
    Auch erwähnenswert: Willem Dafoe spielt nicht drüber. Zwar mutet seine Figur stellenweise hauchzart als Comic-relief an, doch weiß er sich in die nötige Stimmung einzubringen. (Evtl. Außnahme: Feuertanz)

    Bis in die Nebenrollen hervorragend besetztes Kino, wunderschöne Szenenbilder, Harmonie von Bild und Ton – eine klare Empfehlung für jene, die dem (modernen / guten) Grusel nicht abgeneigt sind.

    Warum aber keine Wertung nahe der Bestmarke? „Nosferatu“ wird in seiner Wirkung nicht derart herausstechen, wie es sein großes Vorbild tat. Um den einen oder anderen frischen Aspekt bereichert, tanzt man aber doch inhaltlich eher „blutleer“ durch einige Szenenbilder. Widersprüchlich zum vorher gesagtem? Vielleicht – jedenfalls aber meckern auf recht hohem Niveau.
    „Nosferatu“ von 1922 ist der bessere Film, weil Zeitgeist, Wagemut und Tonalität wegweisend waren.
    Letzteres wird Eggers Hommage auf Dauer aufweisen müssen – das gelang in der Nische des neuen Horrors mit seinen vorherigen Filmen, auch wenn meine persönliche Erfahrung vermuten lässt, dass diese Filme auch in dieser Szene „bloß“ Liebhaberfilme sind.

    8/10
    P.S. Warum der Verweis auf das junge Publikum? Die Ressonanz war mies – „So ein Scheiß“ war da das wohlwollendse Fazit.
    Eggers wird es egal sein, der Kunde wird es sich aber vermutlich (leider) merken.

    #248660
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    Wicked Little Letters (Prime)

    ‎Als die Menschen in Littlehampton skandalöse & obszöne Briefe erhalten, fällt der Verdacht sofort auf die feurige Rose,
    die das Sorgerecht für ihre Tochter verlieren könnte. Eine Gruppe von Frauen macht sich daran, das Rätsel zu lösen.‎

    Die Premiere des Films, der auf einer wahren Begebenheit basiert und in dem kleinen Küstenort Littlehampton spielt, dessen
    Einwohner die titelgebenden obszönen Briefe erhalten, erfolgte im September 2023 beim Toronto International Film Festival.

    Thea Sharrock, bekannt durch Ein ganzes halbes Jahr & The Beautiful Game, führt hier Regie und hatte sichtlich Spaß,
    denn die Neckereien zwischen den Hauptdarstellerinnen Jessie Buckley & Olivia Colman sind äußerst witzig in Szene gesetzt.

    Beide liefern sich hier ein richtig britisch obszönes Duell und kommen auch aus ganz verschiedenen Verhältnissen.
    Gerade das macht den Film so sehr sarkastisch, komisch und vor allem dadurch auch so sehenswert.

    Manchmal braucht es einfach keine große Story, wenn die restlichen Sachen rund um den Film wunderbar gelingen.
    Hier möchte ich auch nochmal Nebendarsteller Timothy Spall erwähnen, der als alter, kauziger Mann kaum besser sein konnte.

    07/10 Kleine schmutzige Briefe

    #248667
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    Fantastic Four: Rise of the Silver Surfer 6/10

    Tja, eigentlich wie der erste Teil. Nicht wirklich schlecht, aber halt auch nicht wirklich gut. Kein großes Wunder also, dass da nicht noch mehr Filme kamen.

    #248668
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    Mystery Men 8/10

    OK, nicht alles an diesem etwas anderen Superhelden-Film ist gut und witzig, aber mein Gott: verdammt viel schon.

    Toller anarchischer Humor mit Superhelden, die echt tolle Superheldenfähigkeiten haben-

    Ganz tolle Komödie, der allerdings 15 Minuten weniger gut getan hätten.

    #248669
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    Back in Action (Netflix)

    Die Story dieser Actionkomödie ist nichts Neues. Zwei Top-Agenten (Cameron Díaz und Jamie Foxx) steigen aus und werden spiessige Vorstadteltern bis etwas ihre Tarnung aufliegen lässt. Was den Film aber wirklich gut macht ist die Chemie zwischen den Hauptdarstellern, der Konflikt mit der pubertierenden Tochter, der Humor mit guten Nebencharakteren und die knackige Action (bisschen zu hart vielleicht für jüngere Kinder). Das macht zusammen einen guten Popcornfilm, der überraschend sehr gut war. Er erfindet nichts neu aber macht was er soll sehr ordentlich.

    8 / 10 Boomer

    #248672
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    Find me falling (Netflix)

    Harry Connick Jr (kaum wiederzukennen) spielt einen abgehalfterten Rockstar, der in einer Sinnkrise nach Zypern flüchtet. Dort fand er vor Jahrzehnten die Liebe seines Lebens und trifft sie wieder.
    Nette Romantikkomödie. Unaufgeregt erzählt. Bisschen Humor, bisschen Liebe, viel Authentizität. Ein netter, kleiner Film.

    7 / 10 Klippen

    #248673
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    Back in Action (Netflix)

    Emily und Matt sind ehemalige CIA-Agenten. Mittlerweile haben sie eine Familie gegründet und sind glücklich. Allerdings holt
    sie ihre Vergangenheit ein, ihre Identitäten werden aufgedeckt und sie müssen zur Waffe greifen, um ihre Familie zu schützen.

    Ein weiterer Netflix Film, der einfach nur Content & bestens für die Generation „Nebenbei“ schauen auf dem 2nd Screen ist.

    Plumpe & zerstückelte Action. Gerade am Anfang richtig grausame & hässliche CGI Effekte, die später etwas besser werden.
    Eine 08/15 Story, die man vor Logiklücken nicht hinterfragen sollte & Charaktere, die mir eigentlich die ganze Zeit egal sind.

    Besonders auffällig wird es nach dem Crash des Flugzeuges. Da springt einem direkt der Screen unnatürlich ins Gesicht :D

    Am Ende bleibt einzig die gute Chemie zwischen Foxx & Diaz, denn ihr Comeback war natürlich die einzig gute Promo. Wobei, genug Werbung & Placements (Cola, M&M’s & Mentos) sind auch im Film platziert, denn sonst kann man das ganze wohl nicht mehr finanzieren.

    5.5 /10 Katalogtitel ohne Seele

    #248680
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    Fight or Flight (2024)

    Lucas Reyes (Josh Hartnett), ein ehemaliger FBI-Agent, verdient sein Geld mittlerweile als zwielichtiger Privatauftragnehmer. Sein neuester Auftrag führt ihn an Bord eines Fluges von Singapur nach San Francisco: Er soll einen berüchtigten internationalen Kriminellen namens „Ghost“ stoppen. Doch hinter diesem Namen verbirgt sich Isha, eine junge Frau, die einst Opfer von Menschenschmugglern war und seither die Reichen bestiehlt, um den Armen zu helfen. Ihre Identität wurde an zahllose Kopfgeldjäger und Kriminelle weitergegeben, die sie um jeden Preis eliminieren wollen. Während der Flug zu einem gefährlichen Schlachtfeld wird, sieht sich Lucas einer Vielzahl von Gegnern gegenüber, die keine Skrupel kennen, um Isha zur Strecke zu bringen.

    Leck mich fett, aber Josh Hartnett hat momentan echt einen Lauf!

    Was war Fight or Flight doch für eine Überraschung.
    Actionreich, unvorhersehbar, wandlungsreich und ein offenes Ende das definitiv eine Fortsetzung vermuten lässt.

    Der beengte Raum des Flugzeugs – denn der Film spielt quasi nur im Flieger – wird perfekt ausgenutzt.
    Frauenpower, Martial Arts und eine Menge Humor ließen die 100 Minuten wie im Fluge vergehen.
    Josh mit blondierten Haaren ist einfach nur cool in seiner Rolle und zeigt buchstäblich vollen körperlichen Einsatz.
    Was kriegt er nur alles ab im Film von auf die Fresse, bis in die Eier und sämtliche Kämpfe scheinen von ihm selbst absolviert.
    Reichweite hat er auf jeden Fall bei seiner Körpergröße.

    Ich freue mich echt, dass Josh Hartnett seine Rückkehr auf die große Leinwand nach Trap: No Way Out so genial fortsetzt.

    Leonine hat die Rechte am Film und ich hoffe auf ein tolles 4K Mediabook.

    Auf 4K dürften mit ihm übrigens bitte endlich mal 30 Days of Night und Pearl Harbor folgen finde ich!

    08/10 Champagnergläser

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