Heute habe ich mir folgenden Film angesehen…. (2024)

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Dieses Thema enthält 439 Antworten und 11 Teilnehmer. Es wurde zuletzt aktualisiert von Profilbild von DerSchweiger DerSchweiger vor 2 Stunden, 46 Minuten.

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  • #246635
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    Kinds of Kindness (Disney+)

    Immer wieder kommt ein Regisseur hervor, der einen eigenen Blick auf die Dinge hat. Abseits jedweder Konvention bleibt er sich treu und zieht sein Ding durch. In jedem Film. Seine Handschrift wird unverkennbar. Und es gibt einiges, was er wohl mag. Seine Hauptdarstellerinnen in diesem Fall insbesondere. Und das ist eines der Geheimnisse seines Erfolges. Dass er sein Handwerk natürlich verstehen muss, ist selbstredend. Wir sprechen von Yorgos Lanthimos.
    Nun also nach Poor Things der nächste Film. Er schafft es hier nochmal aufzudrehen. In diesem Horrorfilm geht es um Nettigkeit. In drei lose miteinander verwobenen Episoden werden abartige Formen des Nettseins thematisiert. Der Chef ist spendabel aber dafür möchte er einen Mord. Eine Frau opfert sich vollauf. Eine Sekte ist voller Liebe aber auch unbarmherzig. Was den Film so interessant macht, ist, dass all dies von jedem anderen Zuschauer komplett anders empfunden werden kann.
    Also, wer offen für eine lange Parabel ist, sollte einschalten. Auf die Interpretationen bin ich gespannt.

    9 / 10 Lebern

    #246660
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    The Gentlemen (2024) (Netflix)

    Hut ab, hut ab. Das ist genau mein Scheiß. Find ich sogar noch besser als den Film und freue mich auf eine zweite Staffel!

    9 von 10 Blutspritzern

    #246664
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    The Legend of Vox Machina – Staffel 3 (Prime)

    Die neue Staffel knüpft nahtlos an die zweite heran. Es geht also weiter darum die Drachen zu töten. Zwischendurch gibt es einige Handlungsstränge, die sich überwiegend mit Gefühlen beschäftigen. Liebe ist also der Kern der neuen Staffel. Das ist wieder gut umgesetzt, hat aber nicht die Qualität der letzten Staffel und wirkt recht beliebig und repetitiv. Das der ganze Gore und das Gefluche nun nichts neues mehr sind, hilft nicht die Begeisterung wieder zu entfachen. Unterm Strich bleibt es eine starke, top top produzierte Fantasy-Serie für Erwachsene aber in der nächsten Staffel sollte die Geschichte wieder besser werden.

    7,5 / 10 Zuneigungen

    #246668
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    Spirit in the Blood [Sneak Preview]

    Die 14 jährige Emerson ist wenig begeistert, als sie mit ihrer Familie in eine wäldlich gesiedelte Kirchengemeinde umzieht. Das macht sie auf dem Weg dorthin schon sehr deutlich, aber alle Rebellion nutzt nichts.
    In der Schule ist sie sogleich Außenseiterin und Opfer von Häme der Mitschüler.
    Zum Glück springt man mit Delilah genauso um – eine Freundschaft entsteht.

    Neben der Geschichte zweier unterschiedlicher Jugendlicher entspinnt sich die Story um ein Monster, das im Wald haust und dort für den Tod von Delilahs Freundin verantwortlich ist. Während die Erwachsenen einen Puma vermuten, wissen die Mädchen, dass es ein Ungeheuer – ein Dämon – sein muss. Gemeinsam gründen sie einen „Hexenzirkel“ um dem Wesen an den Kragen zu gehen…

    Eine Geschichte, die sich zäh entwickelt und bei der man minütlich darauf wartet, dass die Handlung von der Leine genommen wird.
    Vorab: Das wird leider nicht passieren.
    Und doch lohnt sich ein Blick auf die Szenerie. In manchmal absurd anmutenden Momenten wird das Gefühlschaos Emersons präsentiert, die sich u.a. im hemmungslosem Schreien und dem plötzlichen Heißhunger auf Fleisch offenbaren.
    Auch wenn neben Delilah noch weitere Personen im näheren Umfeld Emersons auftauchen, ist es stets sie, die zu beobachten ist.
    Möglicherweise relutierend aus ihrem, in einigen Szenen, sehr starkem Schauspiel.

    Unter der Oberfläche des Plots finden sich weitere Anklagepunkte einer sich ausgrenzenden und im religiösem Wahn befindenen Gemeinde. Das dominante Patriarchat, dargestellt von Emersons Vater und dem unscheinbar wirkendem Priester und – arg verstörend – der Stiefvater Delilahs. Das Gemeindeleben scheint arg oberflächlich gezeichnet, was zumindest außerhalb des Umfelds Emersons auch zuzutreffen mag. Andere Momente kommen teils still, teils schrill daher – offenbaren aber immer wieder Schrecken im Umgang miteinander.

    Die Auflösung wirkt entgegen dem Aufbau der Story. Tragisch, dann panisch. Hier geht man optisch (glücklicherweise) nicht an die Grenzen, doch wie bei anderen Momenten des Films ist das nicht Erzählte das, was schwer im Magen liegt.

    Kamera, Szenenbilder, Licht und Dunkel wissen oft zu überzeugen. Das Schauspiel reicht von Wow bis hin zu: Der bekommt Geld dafür? Also solide…?
    Doch vorsicht! Die deutsche Synchro ist teils unterirdisch!

    Ein ordentlichs Filmdebut der Schauspielerin Carly May Borgstrom, die zeigt, dass sich nicht jede gute Idee gut verfilmen lässt. In vielen Momenten weiß sie aber die richtigen Punkte zu setzen, hat ein gutes Gefühl für Szenenlängen. Plot, Twist und Charaktertiefe aufzubauen wird aber noch auf der To-Do Liste stehen.


    5,5/10

    #246670
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    DerSchweiger
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    @derschweiger

    Neuigkeiten aus Lappland [Sneak Preview]

    Unverhofft kommt gelegentlich auch mal vor. Diese Woche in Form eines Films, den ich nicht auf dem Schirm hatte. Zum Glück hatte ich vorab weder Trailer noch Filmplakat gesehen – es hätte eine gewisse Erwartung an die Färbung des Films gesetzt.

    Weihnachten 1984: Nina erzieht ihre zwei Kinder alleine, seitdem ihr Mann im Mann im Gefängnis sitzt. Nach einem Unfall ist sie gewzungen, den Schaden im „Büro“ der Lappland News abzuarbeiten.
    Die Zeitung lebt von tragischen Momenten wie „Socke beim Eisangeln ins Wasser gefallen“ oder „Traktor steckt im Schnee fest“.
    Themen der weiten Welt, vor allem ernste Inhalte, sind verpönt. Das will man dort nicht lesen.

    Auf dem Weg zur Hochzeit ihrer Schwester hört Mina einen lauten Knall. Kurz darauf tauchen hochrangigie Militärmenschen im dortigen Hotel auf. Es kursieren Gerüchte, eine verirrte, sowjetische Atomrakete, sei abgestürzt.
    Mina wittert eine riesige Story – doch wir erinnern uns: Die Leute wollen sowas nicht lesen….

    Eine Frau im Widerspruch der Gefühle. Menschen, die miteinander reden und doch stets aneinander vorbei. Nackte Körper an allerlei Orten. Eine ungute Ehe, das Aufkeimen einer neuen Liebe. Sogar einen „Ständer“ in der Unterhose gibt es.
    „Schon wieder?“ fragt der Kinogänger. Doch vorsicht! Auf Drogen wird gänzlich verzichtet, und auch wenn die Menschen am Rande der Armut leben, ist das Thema Geld und/oder Wohlstand kein Thema.

    „Neuigkeiten aus Lappland“ tanzt auf vielen Hochzeiten. Lustig, skurrile Charaktäre, Optische Trends der 80er Jahre, Verlust, Liebe, Gewalt und die unterschwellige Angst vor dem Ende der Welt.
    Kann das klappen? In meinen Augen: Ja! Ja! Ja!
    Alle Charaktäre – obwohl sie nicht alle Gutes im Sinn haben – werden wohlwollend beobachtet. Wir werden Zeugen von familiären Dramen und der Suche nach Anerkennung von Mina, empfinden Empathie und Antipathie für Figuren… und doch wird ihnen jederzeit ihre Würde gegönnt. Teils schrullige Charaktäre bekommen Momente Abseits des Klamauk. Die Kälte des Handlungsorts steht immer im Kontrast zur Wärme, die der Film seinen Figuren gegenüber schenkt.

    Wir verzeihen hier selbstredend nicht die Sprünge zwischen den Handlungsebenen, wir wissen sie zu schätzen!
    Nicht allein, aber im Hohen Maße dem großartigen Schauspiel von Oona Airola geschuldet. Große Gefühle, stille Momente, Tragik und Liebe werden in jeder Szene äußerst glaubhaft und spürbar vorgetragen. Sie ist die, als schwache Frau getarnte, starke Frauenfigur, die man in vielen „Female Power“ Filmen vergeblich sucht.
    Klug ausgewählte Schauplätze bieten den Rahmen für aberwitzige Momente, häufig schönen und mitunter verstörenden Aufnahmen.
    On Top ein wunderbar ausgewählter Soundtrack.

    Sneak Preview Herz… was willst du mehr?

    9/10

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