Heute habe ich mir folgenden Film angesehen…. (2024)

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Dieses Thema enthält 362 Antworten und 10 Teilnehmer. Es wurde zuletzt aktualisiert von Profilbild von Shane54 Shane54 vor 18 Stunden, 16 Minuten.

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    The Devil’s Backbone

    Ein früher Film von Guillermo del Toro. Seine Handschrift war da schon unverkennbar. Atmosphärisch ein Vorgänger von Pans Labyrinth. Zu Zeiten des spanischen Bürgerkriegs kommt ein Junge in ein Waisenhaus im Niemandsland. Dort spukt es. Aber die wahren Monster sind die Menschen.
    Handwerklich sehr gut. Alle Schauspieler sehr gut. Tolle Kamera und Musik sowie Ausstattung. Interessante Story über die verlorenen Jungen in dem Waisenhaus und Menschen, die alles geben um sie durch den Krieg zu bringen.
    Nur gruselig ist er nicht. Somit darf man ihn nicht als Grusel-/Horrorfilm gucken. Ansonsten wird man enttäuscht.

    7 / 10 Allegorien

    #244311
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    Longlegs (Kino)

    Der FBI-Agent Lee Harker wird mit dem Fall einer Mordserie betraut, die auf einen okkulten Tathintergrund schließen
    lässt. Während er tiefer in die Untersuchung eintaucht, entdeckt er eine persönliche Verbindung zu dem Täter.

    Ein echter Volltreffer (!!!) Mich hat Longlegs komplett überrascht & selten war ich mehr von den Socken als hier.

    Ein Film gemacht für die große Leinwand. Allein der Beginn ist so gut gemacht. Der Stilwechsel zwischen 16:9 & 4:3
    wurde selten besser implementiert & eben auch so genutzt, das jeder mit der Story dadurch besser Schritt halten kann.

    Oz Perkins findet als Regisseur einfach das perfekte Duo – Maika Monroe als Agent Lee Harker & Nicolas Cage als Longlegs.
    Von der schauspielerischen Klasse kann man hier für beide nur großes Lob aussprechen & einfach achtungsvoll den Hut ziehen.

    Krass finde ich auch, das Nicolas Cage direkt meinte. So eine psychotische Rolle werde ich nicht wieder spielen.
    Auch das spricht für das Projekt. Jemanden wie Cage in eine Rolle reinzuschreiben & auszusuchen zeugt von Talent & Willenskraft.

    Beiden Charakteren wurde sehr viel Tiefe & ein sehr atmosphärisches Drehbuch gewidmet, was man in jeder Szene merkt.

    Zwischen durchatmen, einem leichten Schmunzeln, aber dann wieder dieses bitterböse, authentische Auftreten vergehen
    teilweise nur ganz wenige Momente, die dann aber mit einer hervorragenden Kameraarbeit untermalt & verstärkt einhergehen.

    Die düsteren, teils schrillen Klänge, die Maske von Longlegs & der 90er Jahre Look sind auch Elemente, die mir sehr gut gefallen haben.
    Longlegs ist ein geschliffener Rohdiamant, der beim richtigen Zuschauer im richtigen Moment ein Feuerwerk zündet oder verpufft.

    09/10 Longlegs

    #244369
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    Cuckoo (Sneak Preview)

    Vor dem Filmstart fragte eine Kinomitarbeiter das Publikum, ob man bisher mit der Filmauswahl zufrieden sei. Einige Befürworter, viele mit dem Tenor „Naja…“. Ob die nächsten Filme denn besser sein sollten? Ja gut, das kann ja schwer ernst gemeint sein ;)
    Als regelmäßiger Sneaker bekomme ich bei solchen Ansprachen Schmetterlinge im Bauch. Wird der Film heute ein Spezieller sein?
    Schauen wir mal….

    Nach dem Tod ihrer Mutter gelangt Gretchen aus den USA zu ihrem Vater in den Bayrischen Wald. Dieser hat seit Jahren eine neue Familie, der neben seiner Frau auch eine (stumme) Tochter zugehört.
    Das findet Gretchen überhaupt nicht lustig. Dazu kommt der übergriffig wirkende Herr König, der der Familie einen Bungalow auf seinem Wellness-Kur-Wasauchimmer-Komplex bereitstellt.
    Ehe sie es sich versieht, ist Gretchen auch schon für den Empfangsbereich des Ressorts angestellt… und schwuppdiwupp scheinen sich merkwürdige Dinge aufzutun.

    Schicken wir es vorweg: Skurrile Typen gibt es hier an jeder Ecke. Damit muss ich mich dann so langsam anfreunden – hier gelingt es mir tatsächlich etwas besser als in Filmen der jüngeren Vergangenheit.
    Die Story an sich ist Quatsch mit Soße, aber völlig ok, solange sie sich irgendwie treu bleibt. Das gelingt den guten Horrorfilmen dann ja schon, „Cuckoo“ hat hier aber leider arge Probleme mit dem Drehbuch und den Dialogen (meine Herren, sind die unterirdisch!!!).
    Inszenatorisch ist der Film dagegen sehr häufig eine Augenweide!
    Das Schwarz der Nacht ist dunkel und ohne Flecken. Die inszenierten Schreckmomente sind recht häufig großartig inszeniert –
    man schaue sich die Szene auf dem Fahrrad an! Auch der (leider zu wenig) inszenierte Schrecken am hellen Tag ist teils wunderschön dargestellt. Einzig lässt man hier das finale Timing vermissen. So schwirren düstere Momente leider allzu schnell in „Hahaha“-Momente über. Und ja, das kann gelingen, aber plump reinplaziert ist dann leider keine gute Lösung.
    Auch die „Verkleidung“ des Monsters ist – milde gesagt – ulkig.

    Gretchen ist dann in Summe auch die einzige „lebende“ Figur im Film. Ihre Entwicklung ist (mit einigen Ausnahmen) stimmig und nachvollziehbar. Besonders schön ihre Reaktion, als Herr König den Eltern esoterischen Dummbatz erzählen möchte und sie diese darauf aufmerksam machen möchte, dass hier absoluter Quatsch vom Stapel gelassen wird.
    Das kann man gerne auch als „Meta“ betrachten. Ich nehme es aber ihrer Figur ab und mochte den Moment sehr.
    Auas tun Gretchen weh, eine Eigenart, die es auch nicht immer zu sehen gibt.

    Das Aber: Dialoge, die schon beinahe schmerzen. Eine Exposition zu Beginn des Films, die schlechter nicht sein kann (vielleicht ja auch „Meta“, nur kann ich das hier nicht wirklich erkennen). Ein Kuddelmuddel an „Wendungen“ und Verbündeten. Der Showdown ist das leider wirklich sehr schlecht – obwohl: Nehmen wir die Figuren, ihre Dialoge und die „Wirrungen“ als humorvolle Note, dann ist diese eben überspitzt entgegen der Erwartungen gesetzt. Clever? Kann sein, ich mag es einfach nicht.

    Mit gut 100 Minuten ist der Film nur ein wenig zu lang. Einige, sich wiederholende Effekte, hätten gestrafft werden dürfen, die eine oder andere Szene hätte auch gestrichen werden können.
    In Summe bin ich mit der Darstellung des Films zufrieden. Hunter Schafer als Gretchen rockt die Nummer, alle anderen bleiben mindestens eine Niveaustufe drunter (Dan Stevens als Herr König vielleicht ausgenommen, wenn man seine Parodie annehmen möchte).
    Teils fühlte ich mich in der Schreckensbildung an „From“ erinnert, das Niveau des Horrors (zumindest aus Staffel 1) wird hier trotz guter Tendenzen nicht erreicht (weil es eben in Summe kein Horror sein soll?).

    5,5/10

    Zurück zur Anfangsfrage: Sollen in Zukunft „bessere“ Filme laufen? Kann ohnehin kein Mensch beantworten. Man stelle sich vor, es hätte seinerzeit „Dune (2)“ gelaufen… damit wäre ich nicht glücklich geworden.
    Andererseits denke ich immer noch Freude an Perlen wie „The Peanut Butter Falcon“, die ich ohne die Sneak vermutlich nie gesehen hätte. Insofern: Alles gut, auch wenn mich die wenigsten Filme vor Freude aus dem Sitz holen.
    Und solange Sch****e wie „Doggystyle“ nur alle Schaltjahre läuft, geht man ja auch immer mit Freude hin.

    #244375
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    Mach‘s noch mal, Dad

    Eine nette College-Klanotte mit Rodney Dangerfield aus den 80ern.
    Ein Self-Made Millionär kauft sich in die Uni seines Sohnes ein um einen Abschluss zu machen. Der Dozent für BWL hat ihn auf dem Kieker. Und er hat ein Auge auf die Literatur-Professorin. Tony Stark ist in einer Nebenrolle auch dabei.
    Alles in allem lustig. Paar Gags sind besser als die anderen. Aber ohne Rodney würde gar nichts funktionieren. Die Rolle als frecher, zügelloser, arroganter aber liebenswerter Millionär ist perfekt für ihn. Zusätzlich gepaart mit dem 80er Look und Humor (darf man über die Witze heute eigentlich noch lachen?) hat man eine gute Zeit. Und typisch 80er: mit Geld lebt es sich einfach besser.

    8 / 10 Vonneguts

    #244417
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    The Umbrella Academy – Die finale 4. Staffel

    Eine Familie entfremdeter Superhelden kommt nach dem mysteriösen Tod ihres Vaters zusammen. The Monocle, Spaceboy, The Rumor
    und die anderen müssen irgendwie miteinander auskommen und zusammenarbeiten, um den Tod ihres Familienoberhaupts aufzuklären.

    Ein sehr enttäuschendes Staffelfinale ohne echtes Payoff lässt die Serie sehr unversöhnlich enden.

    Schade, denn zumindestens die ersten beiden Staffeln waren sehr stark, unterhaltsam & haben einfach Spaß gemacht.
    Mit der 3. Staffel verlor man von Folge zu Folge immer mehr den Fokus & die finale 4. Staffel bestätigt das.

    So sehr ich die Charaktere gemocht habe, aber es gibt kein rundes Storyende & so fühlt man sich wie ein bedröppelter Hund.
    Gerade vom Finale wurde man dann doch sehr schwer enttäuscht, das deutlich mit CGI Sachen & Logikproblemen zu kämpfen hat.

    Immerhin endet die Reise & wird nicht weiter gemolken. Story, Charaktere & Drehbuch zerstören einen wohlwollenden Abschluss.

    06/10 Abschiedstränen
    __________________________
    7.5/10 Serienpunkte insgesamt

    #244644
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    The Bear – Staffel 3 (Disney+)

    Ein junger Koch aus der Welt der gehobenen Küche kehrt nach Chicago zurück, um den Sandwich-Laden seiner Familie zu führen.

    Kaum eine Serie schafft es so gut den puren Stress & die absoluten Gänsehautmomente in Einklang zu bringen wie The Bear.

    Die ca. 30-minütigen Folgen sind perfekt in seiner Länge ausgewählt & dennoch schafft es die Serie mit der
    vergleichsweise geringen Laufzeit mehr zu erzählen als so manche Folgen anderer Serien, die fast 1h andauern.

    Der gesamte Cast glänzt hier erneut & vor allem Jeremy Allen White & Ayo Edebiri sind herausragend.
    Die 23 Emmy Nominierungen in diesem Jahr kommen nicht von ungefähr & sind vollkommen gerechtfertigt.

    Auch Gaststars bzw. einige Nebenrollen sind wieder sehr stark besetzt worden & sorgten für Überraschungsmomente.
    Erneut zählen auch wieder 2 Folgen gerade deswegen zu den Höhepunkten der Serie, weil ein anderer Blickwinkel stattfindet.

    Die Serie lebt von der Leidenschaft zum Job, der puren Energie, seinen hervorragenden Charakteren & seiner emotionalen
    Story. Ach wenn Staffel 3 leicht die Puste ausgeht, freue ich mich dennoch auf eine vielleicht letzte 4. Staffel.

    09/10 Chefs

    #244648
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    The Quiet Girl (Prime)

    Ein vernachlässigtes Mädchen wird von ihrer gestörten Familie weggeschickt, um den Sommer über bei Pflegeeltern zu leben.
    In ihrer Obhut blüht sie auf, aber in diesem Haus, in dem es keine Geheimnisse geben soll, entdeckt sie eines.

    Der im Jahr 2023 als oscarnominierte Film (Best International Feature Film) The Quiet Girl verdient sich meine Anerkennung.
    Er schickt dich auf eine trostlose Reise, die sich von Minute zu Minute aber in eine ganz andere Richtung entwickelt.

    Ein herzerwärmendes Drama mit einer bezaubernden Catherine Clinch, die deutlich vom Regisseur Colm Bairéad
    & seinem sehr rührenden Drehbuch profitiert. Selten hat sich eine so junge Dame in (m)ein Herz gespielt.

    Auch Andrew Bennett & Carrie Crowley machen das wunderbar & verpassen der Story mit ihren schauspielerischen Leistungen
    noch einmal mehr Tiefe & Mitgefühl. The Quiet Girl hallt nach und avanciert so zu einem kleinen Geheimtipp.

    „With remarkable minimalism, The Quiet Girl captures the innocence, curiosity, and the need to feel loved inherent in childhood.“

    08/10 Wege

    #244656
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    Mars Express (Prime)

    Eine Privatdetektivin und ihr androider Partner suchen auf dem Mars nach einer verschwundenen Robotikstudentin
    und fragen sich, inwiefern das mit der steigenden Zahl von Androiden einher geht, die ihre Programmierung überwinden.

    Hübsch animierter & futuristisch angehauchter Oldschool Film noir mit Cyberpunk-Ästhetik, die sich sehen lassen kann.
    Hinzu kommt eine knackige & kurzweilige Story und ein spannendes Setting mit KI, Roboter & Androiden.

    Der Stil & Look wirken wie ein wilder Mix aus Ghost in the Shell, Cyberpunk & Studio Ghibli.
    Immer wieder wurde Mars Express dabei als französische Antwort auf Ghost in the Shell beschrieben.

    Insgesamt ein rundes Paket & wer auf eine comichafte Umsetzung in diesen Universen steht, der wird seinen Spaß haben mit Mars Express.

    7.5/10 Updates

    #244669
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    Alien: Romulus (Kino)

    Junge Menschen aus einer fernen Welt müssen sich der schrecklichsten Lebensform des Universums stellen.
    Es handelt sich um den siebten Film der Alien-Reihe. Er spielt zwischen den Filmen Alien (1979) und Aliens (1986).

    Alien: Romulus hat mich regelrecht umgehauen. Nach Teil 1 & 2 verdient sich Romulus meinen 3. Platz im Alien Ranking.
    Was ein atmosphärisches Beast hat Fede Alvarez hier denn rausgelassen (!!!).

    Der Film sieht unfassbar gut aus, da die meisten Kameraaufnahmen & Effekte einfach handwerklich verdammt gut umgesetzt
    worden sind. Man spürt die Liebe fast in jeder Szene, die voller Details & düsteren Ecken dich nur so anspringen will.

    Alien: Romulus hat auch Anleihen aus dem Spiel Alien Isolation, denn genug Schlauchlevels gibt es hier auch.
    Ebenso wird versucht eine kleine Brücke zu Prometheus aufzuzeigen, was weder aufgezwungen, noch unnatürlich wirkt.

    Die optische Wucht von Alien: Romulus ist nur noch durch den furchteinflößenden Soundtrack von Benjamin Wallfisch
    zu übertreffen. Ein echtes Kinohighlight, dass wahrscheinlich auch nur im großen Saal sein volles Potenzial erreichen wird.

    Cailee Spaeny & vor allem auch David Jonsson tragen den Film über weite Strecken wirklich sehr gut.
    Zu den Nebendarstellern gehörten u.a. noch Archie Renaux, Isabela Merced, Aileen Wu & Spike Fearn.

    Ob der Deepfake jetzt hätte sein müssen, muss jeder für sich selbst entscheiden. Mich hat es nicht so sehr gestört.
    Am Ende ein richtig starker Alien Ableger, der sich so viel besser als viele Franchisetitel weiß gut in die Welt zu integrieren.

    09/10 Alien(s)

    #244840
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    The Favourite (Disney+)

    England zur Zeit des Krieges gegen Frankreich. Eine gebrechliche Königin hat einen Hof von Schmarotzern. Ihre beste Freundin führt eigentlich das Land und versucht sich in dessen Sinne zu entscheiden. Dann kommt eine gefallene, mittellose Adlige an den Hof und die Intrigen beginnen.
    Lanthimos ist einfach gut. Er geht kaum Kompromisse ein. Er liebt sein Fischaugenobjektiv. Ausstattung ist immer opulent und seine Schauspieler bringt er ans Limit. Toll.

    8,5 / 10 Taubenschießen

    #244846
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    Nimic (Disney+)

    Kurzfilm von Lanthimos. Die Geschichte muss man erleben. Kann man nicht erzählen. Das sich entwickelnde Gefühl ist stark.

    8 / 10 Parallelen

    #244914
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    It ends with us – Nur noch ein einziges Mal (Sneak Preview)

    Lily ist kürzlich nach Boston gezogen, um dort ihren Traum von einem eigenen Blumenladen zu verwirklichen. Auf dem Dach eines Hochhauses lernt sie Ryle kennen. Gutaussehend und, wie sich schnell heraus stellt, reich. Nach kurzem Geplänkel bittet er sie kurzerhand um Sex, sie „Nein!“, er „Doch“, sie „Ja gut….“ Die Weichen sind gestellt, auch wenn Ryle kurzerhand zu einer Not-OP ins Krankenhaus gerufen wird.
    Es kommt, wie es kommen muss: Lily kauft einen kleinen Laden, schwuppdiwupp taucht die quirlige, reiche und gelangweilte Allysa auf, die den Laden auch hätte kaufen wollen… ach, dann arbeitet sie doch einfach für Lily.
    Einen weiteren Zufall gefällig?
    Allysas Bruder ist… tadaa!! Ryle will diesen Zufall natürlich nutzen, um Lily klar zu machen. Die zeigt sich ihm stets aufreizend, lieblich flirtend und herausfordernd. Dass sie ihn nicht „will“ glaubt niemand im Kino.
    Dann will sie ihn doch, heiratet ihn und trägt durch tragische Unfälle im Haushalt stets markante Wunden mit sich.

    Niemand mag so recht glauben, dass sie tatsächlich bloß die Treppe runtergefallen sei… und als Lilys Jugendliebe unverhofft auftaucht, scheint das große Gefühlschaos komplett zu sein…

    Gewalt in der Beziehung / Ehe hat man schon in dem einen oder anderen Film gesehen. Mal besser, mal schlechter.
    „It ends with us“ will mit den Großen tanzen, das macht die Optik von Minute eins an klar.
    Und tatsächlich: Blake Lively als Lily und Justin Baldoni als Ryle funktionieren sehr gut miteinander. Und vermutlich weil man glaubt, nur der Pöbel sei zu Gewalt fähig, ist hier alles auf Hochglanz poliert, alle sind reich niemand muss sich um irgendwas Sorgen machen.
    So glatt wie die Fassade, so platt sind dann leider auch die Dialoge. Uiuiui… das tut in der einen oder anderen Szene schon beinahe weh. Dabei ist Lily in ihrer Sprunghaftigkeit schwer zu verfolgen. Aber das kann man durchaus als Pluspunkt verbuchen.
    Die innere Zerissenheit, den eigenen Partner nicht der gezielten Gewalt zu verdächtigen und es möglicherweise besser zu wissen, gibt für Außenstehende nunmal immer ein merkwürdiges Bild ab.

    „It ends with us“ hat einige Wendungen, die tatsächlich gut komponiert sind, ruht sich aber zu sehr auf dem üblichen RomCom Feeling aus. Dass Lilys Jugendliebe als ritterlicher Retter zur Seite springt ist leider fad, auch wenn hier die Beziehung beider zueinander glaubhaft gespielt wird.

    An den Schauspielern liegt es also nicht, dass „It ends with us“ nicht final zünden will.
    Für den Faktor RomCom sind die Pointen nie auf dem Punkt, selten humorvoll, ständig konstruiert. Für das sensible Thema „häusliche Gewalt“ glaubt man zwar viel Zeit zu investieren, legt dabei aber zu sehr den Fokus auf Lilys Wahrnehmung (was im Grunde noch OK ist), um anschließend den „Oha“ Moment seicht und „Lasst uns doch alle Freunde sein“-mäßig ausklingen zulassen.
    Geschichten die das Leben schreibt? Ja, wahrscheinlich.
    Aber wie macht man im Kino aufmerksam und rüttelt auf? Oberflächlich, ohne Blick in die Tiefe, jedes Aua schick und stylisch aufwertend? Auch vielleicht.
    Mir „gefallen“ in diesem Zusammenhang dann doch lieber Kaliber wie „Der Feind in meinem Bett“ u.a. – wobei ich aber auch zugeben muss, dass dieses Genre nicht mein Bevorzugtes ist.

    „It ends with us“ ist schön anzusehen, bietet über sehr weite Strecken Videoclip-Ästhetik vom Feinsten. Die drei Hauptdarsteller funktionieren gut und glaubhaft – einzig die Dramaturgie und das Storytelling sind arg verbesserungswürdig.
    Final kein Totalausfall, aber ein Film mit verschenktem Potential.

    6/10

    #244916
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    Something in the Water (Sneak Preview)

    Meg und Kayla sind ein Paar. Während einem nächtlichen Nach-Hause-Weg durch die dunklen Unterführungen nahe Manchesters werden die zwei Opfer einer Clockwork-Orange-Frauen-Gang. „Iieeh! Lesben!“ Zack Bumm wird Meg verprügelt.
    Die Zeit vergeht, Meg findet trost bei einer Selbsthilfe-App „Atme tief ein, atme aus“ (was, entgegen der Erwartung aus dem Trailer, ausschließlich hier gezeigt wird) und fliegt zur Hochzeit einer Freundin in die Dominikanische Republik.
    Dort begegnet sie (welch Zufall) der ebenfalls eingeladenen Kayla. Stress liegt in der Luft, doch am Ende der ersten Taxifahrt ist offensichtlich, dass die Kluft doch nicht so tief ist, wie sie vermittelt werden will.

    Dennoch ist die hochzeitsgesellschaft um Cam, Lizzy und Ruth äußerst bemüht, Meg und Kayla wieder „zusammen zu bringen“.
    Kurzerhand werden sie am Strand einer einsamen Insel ausgesetzt. „Wir warten auf der anderen Seite“ – tja, und damit ist im Grunde beinahe die gesamte Dramaturgie des Films erzählt.
    Nachdem die zwei in Rekordzeit wieder zueinander gefunden haben, schwimmen sie auf die andere Seite der Insel (wozu auch laufen?) um dort mitanzusehen, wie Ruth (knietief im Wasser stehend) von einem weißen Hai das Bein zerissen bekommt.

    Es folgen die üblichen handwerklichen Zutaten: Ab ins Boot, Boot geht kaputt, ab ins Wasser, Hai kommt, Mensch geht, Mensch redet, Hai kommt wieder…
    Ab und an trifft man einen Vetreter des Genres, der gut anzuschauen ist. Meine letzten Bekanntschaften waren allerdings eher mäßig (The Requin, Shark Bait und Im Wasser der Seine).
    Something in the Water weiß hier aber zielsicher eine weitere Grenze zu unterschreiten.
    Ähnlich wie in „Shark Bait“ sind die Charaktäre schwer auszuhalten. Das Schauspiel ist grottig! Das Drehbuch scheint in großen Teilen aus „Dann lauft ihr am Strand – vielleicht fällt euch ja was ein, dass man da sagen könnte“ oder „Du bist die immer witzige – lass dir doch in jeder Szene mal einen coolen Spruch einfallen!“
    Gesagt, getan… und das taugt wirklich gar nichts.

    Als die verbleibenden Mädels im Wasser treiben ist doch eigentlich der Moment, wo man um die Figuren bangt und hofft. Hier nicht eine einzige Sekunde. Wer nicht gefressen wird und trotzdem stirbt, hat merkwürdige Motive dies zu tun.
    Und am Ende siegt die Liebe über den tollwütigen Hai.

    86 Minuten dauert der Zauber und ließ mich zweimal auf die Uhr schauen. Eieiei, ich würd ja gern – aber sowas sollte kein Lob erfahren.
    Ach doch: Die DomRep sieht schön aus, hier und da gibt es ein Bild, das wirklich gut eingefangen ist. Ende des Guten.

    2/10

    #244918
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    @derschweiger Ich hatte schon am 01. Juli vor dem scheiß Film gewarnt. 😂
    Gut dass du nochmal bestätigst, was für ein Müll dieses Ding ist. 😁 https://www.bluray-dealz.de/forum/topic/heute-habe-ich-mir-folgenden-film-angesehen-2024/page/18/#post-243538

    #244921
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    DerSchweiger
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    @derschweiger

    @shane54 Ja stimmt, daran kann ich mich erinnern :)
    Und wo ich es nochmal lese: „Bringt noch 2-3 Sprüche zum Klimawandel, das lässt uns seriös wirken!“

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