Heute habe ich mir folgenden Film angesehen…. (2020)
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1. Januar 2020 um 00:00 #1517732. Januar 2020 um 16:28 #151827
Frohes neues Jahr
Als gestern in der Sneak ein „Blockbuster“ angekündigt wurde, war mir zunächst Angst und Bange… die Moderatoren haben hier zuweilen einen schrägen Sinn für Humor.
Dann aber:1917
1917, der Krieg stagniert an der Deutsch-Französischen Front, als sich die deutschen Truppen unvermittelt einige Kilometer hinter die Linie zurückziehen. Ein britischer Trupp sieht darin die Chance, dem Krieg die entscheidende Wende zu geben und setzt den Deutschen nach. Kurz vor der Angriffswelle erfahren die Alliierten davon, dass es sich um eine Falle handelt. Wenn der Trupp nicht rechtzeitig gestoppt wird, werden 1600 Soldaten in den sicheren Tod marschieren.
Die Soldaten Blake und Schofield sollen die Kommandatur des Trupps warnen, doch die Zeit ist knapp.Eins vorweg: 1917 ist der Film, der „Dunkirk“ wohl gerne gewesen wäre. Atmosphäre, Spannung, Kamera, Darsteller auf höchstem Niveau! Zwar erinnert die Story etwas wage an „James Ryan“, da Blake´s Bruder im besagten Trupp ist und somit eine gesteigerte Motivation in der Überbringung der Nachricht gegeben wird (und der Trailer auch eine solche Ähnlichkeit vermittelt).
Aber das war es auch schon, denn 1917 steht wunderbar für sich allein. Sicher, sämtliche relevanten Szenarien der Kriegshistorie sind bereits auserzählt, aber der Clou des Films besteht darin, dass er beinahe aus bloß zwei Kamerafahren zu bestehen scheint.
Natürlich sieht das erfahrene Auge die Schnitte, (gut geschulte sicher doppelt so viele als ich) aber dennoch bleibt das Gefühl eines Echtzeitszenarios und es bildet eine beklemmende Nähe zu den beiden Soldaten, die sich zwischen die Fronten begeben.Sicher wird dieser Film auch die Gemüter spalten (wohl aber nicht so sehr wie zuletzt „Joker“), denn für einen (Anti)Kriegsfilm gibt es relativ wenig Kabumm (Da haut ein müde lächelnder Mel Gibson sicher in 5 Minuten mehr Soldaten ins Grab, als es hier der gesamte Film schafft), dafür aber beeindruckende Szenen die zueinander im starken Kontrast stehen.
Hier und da wird es womöglich ein wenig zu „abenteuerlich“, wenn betrunkene Deutsche aus 5 Metern nicht treffen können, aber das ist völliger Standart. Es gibt Szenen der Stille, Momente der Herzlichkeit, Hoffnung auf Verbrüderung und der Schnapp zurück in den Krieg, kaum dass man sich darauf eingelassen hat.
Am Ende – ganz egal, wie es ausgehen mag – bleibt der Film unversöhnlich, dabei mit herzlich wenig Pathos und Heldentum.
Danke für diesen Topstart ins neue Kinojahr!!9/10
2. Januar 2020 um 17:00 #151828The Irishman
Frank (De Niro) arbeitet als Problemlöser für Russel (Pesci), ehe dieser ihm die Stelle als Bodyguard des Gewerkschaftsführer Hoffa (Pacino) ermöglicht. Mit der Zeit steigt Frank mehr und mehr im Mafiagefüge auf, die dadurch entstehenden Aufträge erhalten zunehmend Brisanz.
„Lange“ habe ich den Film vor mir hergeschoben – 3,5 Stunden schauen sich mal nicht so nebenher und so wurde „The Irishman“ mein letzter Film 2019.
Ein schöner Abschluss, so viel sei verraten.
Allerdings kommt Scorsese hier nicht so pointiert zum Schuss wie in seinen unsterblichen Meisterwerken.
Ich habe im Vorfeld einiges über die künstliche „Verjüngung“ der Stars in diesem Epos gehört – schließlich umfasst der Film locker 40 Jahre, und war zugegeben skeptisch.
Nach Sichtung stelle ich fest, dass es nicht so arg schlimm aussieht, wie ich befürchtete, aber irgendwie steckt in den Szenen der Vergangenheit doch zuweilen der Wurm drin.
Wir dürfen nicht vergessen, dass sämtliche Hauptdarsteller im „gesetzten“ Alter sind. Wenn Scorsese die Herren aber in ihren 30er Jahren präsentiert, möchte er (zu recht), dass sie sich auch altersentsprechend bewegen. Zwar kaschieren die Szenen vieles davon – es wird viel gesessen, gestanden, etc., doch imm Fluss ist in jungen Jahren wenig. (Bezeichnend für das „Malheur“ die Szene, in der Frank den Chef seiner Tochter „zur Rede“ stellt… puh, Alter!) Dabei fällt auf, dass man Schauspieler gekonnt „altern“ lassen kann, die Verjüngung hat nummal seine Grenzen.Vielen Zuschauern fällt auf, dass der Glanz der Mafiosi zu Grabe getragen wird. So weit würde ich nicht gehen, denn in Zeiten, in denen Präsidenten nach Willen der Mafia aufgestellt werden, läuft es doch ganz geschmeidig und den Herrschaften fehlt es an Nichts – es wird hier nur weniger zur Schau gestellt als in der Nerz und Pelz Optik eines „Goodfellas“ (wobei ich hier den Protz auch als eher moderat empfunden habe).
Tatsächlich aber ist es ein Abschied. Einen solchen Film wird Scorsese nicht mehr drehen, De Niro und Pesci werden gemeinsam keine solche Rollen mehr spielen.
„The Irishman“ fühlt sich tatsächlich wie eine Kinoerinnerung an. Regisseur und Cast verabschieden ein Format von Gewalt und Würde, wie es in dieser Form wohl nicht mehr zu sehen sein wird (andere Zeiten, andere „Coolness“). Zumindest hat mich dieses Gefühl beinahe ständig begleitet.
Überrascht war ich, dass sich De Niro tatsächlich nochmal zu einer so sachlichen Darstellung heranarbeiten konnte. Pesci spielt großartig, aber der Zahn der Zeit ist nicht zu leugnen. Dass das großartige Duo im wohl letzten gemeinsamen Auftritt vom „Neuling“ Pacino quasi an die Wand gespielt wird, ist dann irgendwie das Sahnehäubchen.Doch bevor es zu kritisch klingt, sei gesagt, dass ich diese Form der Erzählung sehr mag. Die Darsteller sind durch die Bank hervorragend gecastet (Ray Romano in einem Mafiafilm – ich bin begeistert!!!) und agieren auf sehr hohem Niveau. Die Regie ist gewohnt großartig (hier ist ein halb leeres Glas in der nächsten Sekunde nicht 3/4 voll ehe es eine Sekunde später anstatt links rechts auf dem Tisch steht…), verliebt ins Detail verlangt er viel von seinen Darstellern, genauso wie von seinem Publikum.
Ein sehr klassischer Abgesang auf „gutes, altes Kino“ mit Darstellern, die zu den Größten gehören, die das Kino hervorgebracht hat, zusammengetragen von einem Stilprägenden Regisseur… die allerdings zum Ende nichts wirklich Neues zu berichten haben. Doch es ist wie zu Hause: Selbst wenn Urgroßvater seine größten Momente hinter sich hat, lauscht man seinen Geschichten von damals doch mit Freude, Spannung und Ehrfurcht.
Nichts anderes gebührt diesem Film.Danke für einen sehr guten Abschluss des Filmjahres 2019
8/10
3. Januar 2020 um 08:51 #151831Wo war ich beim letzten Mal ?
Kurzbewertungen…
Scrubs Staffel 8 10/10
Eine sehr gute Staffel, nicht ganz so gut wie die ersten 4, aber immer noch gnadenlos witzig. Und dazu ein Serienabschluss, der seinesgleichen sucht: Wirklich wunderbarHigh Noon – 12 Uhr mittags 8,5/10
Eine Leiche zum Dessert 8/10
3. Januar 2020 um 10:04 #151832Das kann ja nur ein tolles Jahr werden, wenn @derschweiger schon 2 Filme TOP bewertet.
3. Januar 2020 um 11:11 #151833MiB International
Leider, leider sehr schwaches Drehbuch und jeder Witz im Film wirkt zweckmässig, gerade der Humor macht dann auch viel kaputt. Actionszenen waren auch eher unspektakulär. Hätte ich doch nur auf die Kritiker gehört… Aber durch ne BK/Chili Aktion war der ja gratis… Gottseidank.
Weil ich die Schauspieler mag, noch gnädige 2/10 Punkte.
Ma
Typischer Rachefilm nach Schema F, der wenig überrascht und eher seicht dahinplätschert, 1x gucken und vergessen.
4/10 Bewertungspunkte
3. Januar 2020 um 13:00 #151836@derschweiger Schön geschrieben. Finde alles treffend formuliert. Konnte einen Punkt mehr vertragen ;-)
3. Januar 2020 um 13:03 #151837Good Omens
Das war ein Experiment: habe das Buch gelesen und parallel die Serie geschaut. Da die Serie sogar ganze Sätze teils 1:1 übernimmt, kann man ein Medium auch weglassen. Nur zum Ende hin wird die Verfilmung etwas ausführlicher. Beides ist gute Unterhaltung. Aber die Geschichte gehört nicht zum besten von Hr. Pratchett oder Gaiman.
7 / 10 Bentleys
3. Januar 2020 um 13:06 #151838Horror Express
Kleine aber feine 70er Gruselperle mit starkem cast. Cushing, Lee, Savalas. Das hat was. Die Geschichte muss man sich etwas wie The Thing im Zug vorstellen. Set und Musik stechen zusätzlich heraus.
7 / 10 rote Augen
3. Januar 2020 um 13:29 #151839Das kann ja nur ein tolles Jahr werden, wenn @derschweiger schon 2 Filme TOP bewertet. <noscript></noscript>
Na na, so schlimm bewerte ich doch gar nicht
Tatsächlich aber fällt es mir schwer, in der heutigen Veröffentlichungswut von mutmaßlich „großartigen / meisterhaften“ Filmen und Serien das herauszupicken, das mir gefällt. Aber: „Ein blindes Huhn….“, insofern bin ich 2020 weiterhin guter Dinge3. Januar 2020 um 13:32 #151840@derschweiger Schön geschrieben. Finde alles treffend formuliert. Konnte einen Punkt mehr vertragen ;-)
Danke, und möglicherweise könnte die Punktzahl ein wenig höher stehen – aber mir bleibt zunächst noch der Vergleich mit den großen Verwandten im Hinterkopf, da kommt er für mich gefühlt nicht ran.
Aber vielleicht wächst er ja noch wie seinerzeit „Casino“ – der hat mich leider erst beim zweiten Schauen so richtig gepackt9. Januar 2020 um 08:11 #151880Porky‘s
Es war die Zeit des kalten Krieges. Schulterpolster waren in. Twix hieß noch Raider und Jugendliche mussten sich noch anstrengen um irgendwo eine nackte Frau in einem Magazin oder Film zu sehen. Porky‘s sollte ihnen dabei helfen und das tat er mit großem Erfolg. Der Film wurde sogar zum erfolgreichsten Film Kanadas. Inhaltlich muss man ihn sich wie Eis am Stiel vorstellen. Aber wem sage ich das? Wer Porky’s kennt, kennt auch Eis am Stiel. Beide Filme waren verrufen. Etwas für unter der Hand auf dem Pausenhof. Heute wirkt er wie harmloses Vormittagsprogramm. Mit anderen Worten: der Film ist gealtert und nicht besser geworden. Man kann sich aber die Gruppe Jungs auf der Suche nach Willigen trotzdem angucken. Und das Gespräch unter den Lehrern hinsichtlich einer Gegenüberstellung ist immer noch saukomisch.
6 / 10 Lassies
13. Januar 2020 um 08:46 #151909The Philadelphia Story
Ich habe mich nach dem Film gefragt, ob man alle guten Filme jemals sehen kann? Klare Antwort: Nein. Davon gibt es schlichtweg zu viele. Sollte man daher sich selbst reglementieren? Zum Beispiel nur Filme der letzten 2 Jahrzehnte schauen? Um Gottes Willen: Nein! Dadurch beraubt man sich derart vielem schönem. Da würde diese Komödie durchs Raster fallen. Und das wäre tragisch. Denn sie ist eine der besten, die ich gesehen habe. Sie handelt von einer reichen Frau, die das zweite mal heiraten möchte aber feststellt, dass sie aus anderen Gründen geliebt wird als sie sich selbst wünscht. Das ist jetzt sehr versimplifiziert. Natürlich passiert viel mehr. Der cast ist großartig. Die Geschichte hat Tempo. Der Wortwitz ist genial. Und sie hat Herz. Einer der Filme, bei dem alles stimmt.
10 / 10 schöner wohnen
16. Januar 2020 um 19:55 #1519441917
Ein unglaublich intensiver, fokussierter & fantastisch inszenierter Drahtseilakt auf dem Schlachtfeld.
1917 ist genau der Film, den ich mir persönlich gewünscht habe.
Ein Bindeglied zwischen Dunkirk & Hacksaw Ridge. Besser könnte man 1917 nicht einordnen.Er hat seine ruhig & bedacht erzählten Momente – ähnlich wie in Dunkirk. Und auf der anderen Seite die Spannung,
Brutalität & bitterböse Ehrlichkeit über Feinde im Kampf um ihr eigenes Land – ähnlich wie in Hacksaw Ridge.1917 hat in jedem Fall den Preis bei den Globes für Best Motion Picture – Drama absolut verdient.
Roger Deakins ist aktuell für mich ein absoluter Garant in Sachen Cinematographer.
Er lieferte bereits in Blade Runner 2049, Sicario & Prisoners eine unglaubliche Leistung ab.
Gebt den Mann den Preis oder eine Würdigung für diesen Film, denn er ist brillant.Es ist schwer zu sagen, was man bei dieser Art von Film bzw. dem Genre besser machen hätte können.
Mir fällt nicht viel ein, außer vielleicht etwas mehr Vorgeschichte über die 2 Hauptakteure & an manchen Stellen
mehr Gespräche mit Beteiligten. Das sind aber Kritikpunkte, die eigentlich kaum bewertbar sind.1917 bleibt auf jeden Fall im Gedächtnis mit seinen 4-5 spektakulären Kameraszenen & Bildern.
Er ist definitiv ein Must Watch Film im Kino, denn nur hier entfaltet er seinen klasse Sound(track) & die volle Bildpracht.9.5/10 Handgranaten
17. Januar 2020 um 19:57 #151962Damit gehe ich vollkommen konform!
Eine Vorstellung der Soldaten wäre möglicherweise zu beliebig geworden. Die endgültige Motivation zwischen die Fronten zu gehen hätte vielleicht nicht zwingend sein müssen (Bruderherz), dazu eine etwas einengendere Bedrohung der Deutschen und es hätte mich zur vollen Punktzahl verlockt und ihn auf eine Stufe mit „Im Westen nichts Neues“ gehoben.Bester Film bei den Oscars?!!? Die Konkurrenz ist hart, aber solange es nicht Tarantino wird, ist alles gut
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