Filmpark Babelsberg – Ein Trauerspiel

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Dieses Thema enthält 0 Antworten und 1 Teilnehmer. Es wurde zuletzt aktualisiert von Profilbild von berlinhimmel berlinhimmel vor 5 Jahre, 4 Monate.

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    berlinhimmel
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    @berlinhimmel

    Ich sehe mich wirklich als großer Filmfreund und nach vielen Jahren habe ich es endlich mal wieder geschafft, den Filmpark Babelsberg (Potsdam) zu besuchen. Das letzte mal tat ich das in Begleitung meiner Eltern irgendwann nach Mauerfall ;)

    Nun begleitete ich meine Familie. Mit Auto und jungen Nachwuchs wollten wir uns einen schönen Tag machen. Gespannt war ich, was der Park inzwischen so zu bieten hat. Werbung sieht man in Berlin ja immer wieder und über die Filmstudios Babelsberg stolpert man auch sehr oft im Abspann eines Films.

    Die erste Ernüchterung war der Eintrittspreis. Über 20€ pro Person mit etwas Ersparnis wenn man online kauft. Stolzer Preis. Auto parken kostet dann auch noch einmal 4€ pro Tag. Immerhin preiswerter als ein Tag Parken nahe der Ostsee in einer der div. Orte ;)

    Tja… und der Park… Ich war schwer enttäuscht. Die Kulissen sehen zwar recht nett aus und die Shows klingen ganz gut, wenngleich jede Show immer nur einmal am Tag läuft und man somit viele Stunden dort bleiben muss. Aber wer in Begleitung mit einem Kleinkind dort ist, wird aus vielen schlicht ausgeschlossen. Das man die große Stuntshow im Vulkan nicht besuchen kann (auch wenn es sicher Mittel und Wege gäbe wie das Verteilen eines Gehörschutz etc.) kann ich ja noch nachvollziehen, das man aber auch aus der Führung über das Filmgelände ausgeschlossen wird… Verrückt. Wir hatten dort einig Zeit angestanden, bis irgendwann vorne jemand zaghaft brüllte, dass heute keine Kleinlinder rein dürfen (Wegen Dreharbeiten). Erst Kinder ab 4 Jahren sind hier dann geduldet (weil vierjährige ja auch so still sind „hust“) und… überraschung, Kinder ab 4 Jahren zahlen knapp 15€ Eintritt in Babelsberg. Somit wandert man also nur noch auf recht kleiner Fläche umher und das bei dem Eintrittspreis.
    Doch es geht noch weiter… Bei der Themenausrichtung verfehlt der Park auch sämtliches Flair. So wandert man zum Beispiel ins Mittelalter wo dann auf einmal eine Art Geisterstadt mit integriert ist in der man „aufwendig“ mit Licht ein paar verstaubte Puppen beleuchtet hat. Direkt neben dem Mittelalter gibt es dann die Westernstadt, die man einfach ohne jeden Übergang angeschlossen hat. Tja und als „Event“ kann man dann im Mittelalter ein 4D Kino besuchen bei dem man Zombiepiraten abschießen soll.
    Nach dem 4D Kino wird man dann durch einen Shop gelotst, was ja gern gemacht wird… Doch die zwei großen Filmparkshops sind ebenfalls eine bittere Pille für Filmliebhaber. Der Großteil besteht aus Kleinplastikspielzeug das man in jedem Spielzeugladen finden kann. Dazwischen noch ein wenig StarWars und Minions… thats it. wer glaubt er findet hier Sachen aus der Babelsberger Filmwelt, weit gefehlt. Lediglich ein Buch über den Filmpark habe ich entdeckt… lag in einem Regal weit oben. Filme auf DVD oder BD, Fehlanzeige… Bücher rund um Filme… Fehlanzeige… Postkarten rund um Filme… wenige… alles sehr sehr merkwürdig. Da bekommt man im Sony Center beim Filmmuseum in der Dussmanfiliale deutlich mehr geboten und auch alles viel aufgeräumter. Und das Filmmuseum ist übrigens auch toll gemacht.

    Das einzige was mir in Babelsberg gut gefallen hat war der Bereich rund um den Sandmann mit einigen echten Kulissen und das Areal von Panama mit einer kleinen gemütlichen Bootsfahrt.

    Ach und die Essensversorgung… An einem Ort sammelt sich das hungrige Volk zum klassischen Imbiss mit Pommes und Co. Alle Besucher müssen sich an eine der zwei Kassen anstellen wo jeweils eine Person kassiert und zubereitet. Das dauert natürlich und somit muss hier viel Geduld mitgebracht werden wenn bereits 4 Leute vor einem stehen.

    Achja… Für bestimmte Sonderleistungen darf nochmal in die Tasche gegriffen werden. Es wird zum Beispiel einmal „Maske“ wie im Film angeboten oder Verkleiden. Warum das Verkleiden 8€ kosten soll, ist mir ein Rätsel.

    Nochmal zurück zu den Shows / Führungen… Wie bereits gesagt, ist jedes „Event“ nur einmal am Tag. Geboten wird:
    „Tierisch verdreht – Die Westernshow“ (500 Sitzplätze)
    Filmtiertraining (500 Sitzplätze)
    Mitmach-Show im „Fernsehstudio 1“ (500 Sitzplätze)
    Stuntshow im Vulkan (2.500 Sitzplätze, nicht geeignet für Kleinkinder)

    Die erste Show beginnt am Vormittag (glaube gegen 10 Uhr) und die letzte ist am späten Nachmittag etwa eine Stunde vor Parkschließung. Wenn man die Anzahl der Sitzplötze sieht, ist das schon irgendwie sehr speziell. Man stelle sich nur mal vor die Vulkanshow ist mit 2500 Plätzen ausgelastet, dann wird der Streit um die 500 Plätze nicht lustig. Auch nicht lustig dürfte die Wartezeit bei der Filmsetführung werden… Alle 30 Minuten maximal 30 Personen.
    Wir waren unter der Woche dort und es war nicht all zu voll, ich möchte mir aber nicht vorstellen was da manchmal am Wochenende los ist.

    Mein bitteres Fazit:
    Dieses Park ist desaströs. Es fehlt an klarer Ausrichtung der Themen, es ist unklar welches Alter man hier ansprechen will, wenig Personal an wichtigen Orten, zu wenig Besucherinformation (anstehen lassen und dann fast am Ziel verraten was Stand der Dinge ist), einiges wirkt Veraltet / Verwarlost und als i-Tüpfelchen dann die zwei Spielzeugläden… Dafür dann 22€ Pro Person und 15€ für Kinder ab 4 an der Kasse vor Ort… Verrückt.

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